Schrift 69 Paper 69
Primitive menschliche Institutionen Primitive Human Institutions
69:0.1 (772.1) IM Emotionalen übertrifft der Mensch seine tierischen Vorfahren in seiner Fähigkeit, Humor, Kunst und Religion zu schätzen. Im Sozialen zeigt der Mensch seine Überlegenheit dadurch, dass er ein Werkzeughersteller, ein Kommunikator und ein Erschaffer von Institutionen ist. 69:0.1 (772.1) EMOTIONALLY, man transcends his animal ancestors in his ability to appreciate humor, art, and religion. Socially, man exhibits his superiority in that he is a toolmaker, a communicator, and an institution builder.
69:0.2 (772.2) Wenn menschliche Wesen über lange Zeit soziale Gruppen aufrechterhalten, entstehen in den Aktivitäten solcher Zusammenschlüsse immer gewisse Strömungen, die dann in einer Institutionalisierung gipfeln. Die meisten menschlichen Einrichtungen haben sich als arbeitssparend erwiesen, während sie zugleich einen Beitrag an die Erhöhung der Gruppensicherheit leisten. 69:0.2 (772.2) When human beings long maintain social groups, such aggregations always result in the creation of certain activity trends which culminate in institutionalization. Most of man’s institutions have proved to be laborsaving while at the same time contributing something to the enhancement of group security.
69:0.3 (772.3) Der zivilisierte Mensch ist sehr stolz auf Art, Stabilität und Kontinuität seiner festen Institutionen, aber alle menschlichen Institutionen sind nur die angesammelten Sitten der Vergangenheit, wie die Tabus sie aufrechterhalten und die Religion sie mit Würde ausgestattet hat. Solche Vermächtnisse werden zu Traditionen, und Traditionen wandeln sich letztenendes in Konventionen um. 69:0.3 (772.3) Civilized man takes great pride in the character, stability, and continuity of his established institutions, but all human institutions are merely the accumulated mores of the past as they have been conserved by taboos and dignified by religion. Such legacies become traditions, and traditions ultimately metamorphose into conventions.
1. Grundlegende menschliche Institutionen ^top 1. Basic Human Institutions ^top
69:1.1 (772.4) Alle menschlichen Institutionen kommen irgendeinem vergangenen oder gegenwärtigen gesellschaftlichen Bedürfnis entgegen, obwohl ihre Überentwicklung unfehlbar den Wert des Einzelnen herabsetzt, indem die Persönlichkeit in den Schatten tritt und die Initiative beschnitten wird. Der Mensch sollte seine Institutionen eher kontrollieren, als diesen Schöpfungen der vorrückenden Zivilisation erlauben, ihn zu beherrschen. 69:1.1 (772.4) All human institutions minister to some social need, past or present, notwithstanding that their overdevelopment unfailingly detracts from the worth-whileness of the individual in that personality is overshadowed and initiative is diminished. Man should control his institutions rather than permit himself to be dominated by these creations of advancing civilization.
69:1.2 (772.5) Die menschlichen Institutionen zerfallen in drei allgemeine Klassen: 69:1.2 (772.5) Human institutions are of three general classes:
69:1.3 (772.6) 1. Die Institutionen der Selbst-Erhaltung. Diese Institutionen umfassen die Praktiken, die aus dem Hunger und den mit ihm verbundenen Instinkten der Selbsterhaltung gewachsen sind. Sie umfassen die Industrie, das Eigentum, den Kampf um den Profit und das ganze regulierende Räderwerk der Gesellschaft. Früher oder später fördert der Angst-Instinkt die Errichtung all dieser das Überleben gewährleistenden Institutionen durch Schaffung von Tabus und Konventionen und mit religiöser Billigung. Aber Furcht, Unwissenheit und Aberglaube haben beim frühen Entstehen und bei der späteren Entwicklung aller menschlichen Institutionen eine Schlüsselrolle gespielt. 69:1.3 (772.6) 1. The institutions of self-maintenance. These institutions embrace those practices growing out of food hunger and its associated instincts of self-preservation. They include industry, property, war for gain, and all the regulative machinery of society. Sooner or later the fear instinct fosters the establishment of these institutions of survival by means of taboo, convention, and religious sanction. But fear, ignorance, and superstition have played a prominent part in the early origin and subsequent development of all human institutions.
69:1.4 (772.7) 2. Die Institutionen der Selbst-Fortpflanzung. Das sind die Einrichtungen der Gesellschaft, die sexuellem Hunger, mütterlichem Instinkt und den höheren zarten Gefühlen der Rassen entstammen. Sie umfassen die sozialen Schutzvorrichtungen von Heim und Schule, Familienleben, Erziehung, Ethik und Religion. Unter sie fallen auch Heiratsbräuche, defensives Kriegswesen und Wohnungsbau. 69:1.4 (772.7) 2. The institutions of self-perpetuation. These are the establishments of society growing out of sex hunger, maternal instinct, and the higher tender emotions of the races. They embrace the social safeguards of the home and the school, of family life, education, ethics, and religion. They include marriage customs, war for defense, and home building.
69:1.5 (772.8) 3. Die Institutionen der Selbst-Beglückung. Das sind die Praktiken, die aus den Eitelkeitstendenzen und den mit Stolz verbundenen Empfindungen hervorgehen, und sie umfassen die in Kleidung und persönlichem Schmuck herrschenden Sitten, die gesellschaftlichen Bräuche, Krieg aus Ruhmsucht, Tanz, Vergnügungen, Spiele und andere Arten sinnlicher Befriedigung. Aber die Zivilisation hat nie besondere Institutionen der Selbst-Beglückung entwickelt. 69:1.5 (772.8) 3. The institutions of self-gratification. These are the practices growing out of vanity proclivities and pride emotions; and they embrace customs in dress and personal adornment, social usages, war for glory, dancing, amusement, games, and other phases of sensual gratification. But civilization has never evolved distinctive institutions of self-gratification.
69:1.6 (773.1) Diese drei Gruppen sozialer Praktiken sind eng miteinander verknüpft und bis ins Kleinste voneinander abhängig. Auf Urantia bilden sie eine komplexe Organisation, die als ein einziger sozialer Mechanismus funktioniert. 69:1.6 (773.1) These three groups of social practices are intimately interrelated and minutely interdependent the one upon the other. On Urantia they represent a complex organization which functions as a single social mechanism.
2. Die Anfänge der Industrie ^top 2. The Dawn of Industry ^top
69:2.1 (773.2) Die primitive Industrie entstand langsam als Absicherung gegen die Schrecken der Hungersnot. Schon früh in seinem Dasein begann der Mensch von einigen Tieren zu lernen, die zur Zeit reicher Ernte einen Nahrungsvorrat für die Tage des Mangels anlegten. 69:2.1 (773.2) Primitive industry slowly grew up as an insurance against the terrors of famine. Early in his existence man began to draw lessons from some of the animals that, during a harvest of plenty, store up food against the days of scarcity.
69:2.2 (773.3) Bevor die Volksstämme zu sparen und eine primitive Industrie zu schaffen begannen, war ihnen im Allgemeinen bitterer Mangel und wirkliches Leiden beschieden. Der erste Mensch musste für seine Nahrung mit der gesamten Tierwelt in Wettbewerb treten. Ein solcher Wettbewerb zieht den Menschen immer auf die Stufe des Tieres herab; Armut ist sein natürlicher und tyrannischer Zustand. Reichtum ist keine natürliche Gabe; er resultiert aus Arbeit, Wissen und Organisation. 69:2.2 (773.3) Before the dawn of early frugality and primitive industry the lot of the average tribe was one of destitution and real suffering. Early man had to compete with the whole animal world for his food. Competition-gravity ever pulls man down toward the beast level; poverty is his natural and tyrannical estate. Wealth is not a natural gift; it results from labor, knowledge, and organization.
69:2.3 (773.4) Der primitive Mensch entdeckte bald die Vorteile des Zusammenschlusses. Zusammenschluss führte zu Organisation, und erstes Resultat der Organisation war die Arbeitsteilung mit ihrer augenblicklichen Zeit- und Materialersparnis. Diese Arbeitsspezialisierungen geschahen in Anpassung an Druck — auf dem Weg des geringsten Widerstandes. Die primitiven Wilden verrichteten wirkliche Arbeit nie willig oder gutgelaunt. Sie waren dazu nur unter dem Zwang der Notwendigkeit bereit. 69:2.3 (773.4) Primitive man was not slow to recognize the advantages of association. Association led to organization, and the first result of organization was division of labor, with its immediate saving of time and materials. These specializations of labor arose by adaptation to pressure—pursuing the paths of lessened resistance. Primitive savages never did any real work cheerfully or willingly. With them conformity was due to the coercion of necessity.
69:2.4 (773.5) Der primitive Mensch hatte einen Widerwillen gegen harte Arbeit, und er beeilte sich nie, außer er befand sich in großer Gefahr. Das Zeitelement in der Arbeit, die Idee, eine gegebene Aufgabe innerhalb bestimmter zeitlicher Grenzen auszuführen, ist eine ganz und gar moderne Vorstellung. Unsere Altvorderen waren nie in Eile. Es war diese doppelte Anforderung des intensiven Existenzkampfes und des ständig vorrückenden Lebensstandards, welche die von Natur aus trägen frühen Menschenrassen auf den Weg der Industrie drängte. 69:2.4 (773.5) Primitive man disliked hard work, and he would not hurry unless confronted by grave danger. The time element in labor, the idea of doing a given task within a certain time limit, is entirely a modern notion. The ancients were never rushed. It was the double demands of the intense struggle for existence and of the ever-advancing standards of living that drove the naturally inactive races of early man into avenues of industry.
69:2.5 (773.6) Arbeit, planvolles Bemühen unterscheidet den Menschen vom Tier, dessen Anstrengungen weitgehend instinktiv sind. Die Notwendigkeit zu arbeiten ist des Menschen allerhöchste Segnung. Alle Stabsangehörigen des Fürsten arbeiteten; sie unternahmen viel, um auf Urantia das Ansehen der physischen Arbeit zu erhöhen. Adam war ein Gärtner; der Gott der Hebräer arbeitete — er war der Schöpfer und Erhalter aller Dinge. Die Hebräer waren der erste Volksstamm, der dem Fleiß höchsten Wert beimaß; sie dekretierten als erstes Volk, dass „wer nicht arbeitet, auch nichts zu essen haben soll“. Aber viele Religionen der Welt kehrten zu den alten Idealen des Müßiggangs zurück. Zeus war ein Genießer, und Buddha wurde ein nachdenklicher Verehrer des Nichtstuns. 69:2.5 (773.6) Labor, the efforts of design, distinguishes man from the beast, whose exertions are largely instinctive. The necessity for labor is man’s paramount blessing. The Prince’s staff all worked; they did much to ennoble physical labor on Urantia. Adam was a gardener; the God of the Hebrews labored—he was the creator and upholder of all things. The Hebrews were the first tribe to put a supreme premium on industry; they were the first people to decree that “he who does not work shall not eat.” But many of the religions of the world reverted to the early ideal of idleness. Jupiter was a reveler, and Buddha became a reflective devotee of leisure.
69:2.6 (773.7) Die Sangikstämme waren recht arbeitsam, wenn sie fern von den Tropen lebten. Aber es gab einen langen, langen Kampf zwischen den müßigen Anhängern der Magie und den Aposteln der Arbeit — den Vorausschauenden. 69:2.6 (773.7) The Sangik tribes were fairly industrious when residing away from the tropics. But there was a long, long struggle between the lazy devotees of magic and the apostles of work—those who exercised foresight.
69:2.7 (773.8) Zum ersten Mal übten sich die Menschen in Weitblick, als es um die Erhaltung von Feuer, Wasser und Nahrung ging. Aber der primitive Mensch war ein geborener Spieler; er versuchte stets, etwas im Austausch gegen nichts zu erlangen, und nur allzu oft wurde in diesen frühen Zeiten ein sich nach langer geduldiger Arbeit einstellender Erfolg Zauberkräften zugeschrieben. Es dauerte lange, bis Magie der Vorausschau, der Selbstverleugnung und dem Fleiß wich. 69:2.7 (773.8) The first human foresight was directed toward the preservation of fire, water, and food. But primitive man was a natural-born gambler; he always wanted to get something for nothing, and all too often during these early times the success which accrued from patient practice was attributed to charms. Magic was slow to give way before foresight, self-denial, and industry.
3. Die Spezialisierung der Arbeit ^top 3. The Specialization of Labor ^top
69:3.1 (773.9) In der primitiven Gesellschaft wurden die Arbeitsteilungen zuerst durch natürliche und später durch soziale Umstände bedingt. Die frühen Spezialisierungen in der Arbeit geschahen in dieser Reihenfolge: 69:3.1 (773.9) The divisions of labor in primitive society were determined first by natural, and then by social, circumstances. The early order of specialization in labor was:
69:3.2 (774.1) 1. Auf dem Geschlecht beruhende Spezialisierung. Die Arbeit der Frau ergab sich aus der selektiven Gegenwart des Kindes; von Natur aus lieben die Frauen die Säuglinge stärker als die Männer. So fiel der Frau das Einerlei der täglichen Arbeit zu, während der Mann Jäger und Krieger wurde und über eindeutige Perioden der Arbeit und Ruhe verfügte. 69:3.2 (774.1) 1. Specialization based on sex. Woman’s work was derived from the selective presence of the child; women naturally love babies more than men do. Thus woman became the routine worker, while man became the hunter and fighter, engaging in accentuated periods of work and rest.
69:3.3 (774.2) Durch alle Zeitalter hindurch haben die Tabus darauf hingewirkt, die Frau strikt in den Grenzen ihrer Domäne zu halten. Der Mann hat höchst eigensüchtig die angenehmere Arbeit gewählt und der Frau die immer gleich bleibende Schinderei überlassen. Der Mann hat sich stets geschämt, Frauenarbeit auszuführen, wohingegen die Frau sich nie gesträubt hat, Männerarbeit zu verrichten. Aber es muss festgehalten werden, dass Männer und Frauen seltsamerweise beim Bau und bei der Ausstattung des Heims immer zusammengearbeitet haben. 69:3.3 (774.2) All down through the ages the taboos have operated to keep woman strictly in her own field. Man has most selfishly chosen the more agreeable work, leaving the routine drudgery to woman. Man has always been ashamed to do woman’s work, but woman has never shown any reluctance to doing man’s work. But strange to record, both men and women have always worked together in building and furnishing the home.
69:3.4 (774.3) 2. Veränderungen, die auf Alter und Krankheit beruhen. Diese Unterschiede waren bestimmend für die nächste Arbeitsteilung. Alte Männer und Kampfunfähige wurden schon früh zu Werkzeug- und Waffenherstellung angehalten. In späteren Zeiten wurden sie dem Bau von Bewässerungsanlagen zugeteilt. 69:3.4 (774.3) 2. Modification consequent upon age and disease. These differences determined the next division of labor. The old men and cripples were early set to work making tools and weapons. They were later assigned to building irrigation works.
69:3.5 (774.4) 3. Auf Religion beruhende Differenzierung. Die Medizinmänner waren die ersten menschlichen Wesen, die von physischer Arbeit befreit wurden; sie waren der allererste höhere Berufsstand. Die Schmiede waren eine kleine Gruppe, die als Magier mit den Medizinmännern wetteiferten. Ihre Fertigkeit im Umgang mit Metallen flößte den Menschen Furcht ein. Die „weißen Schmiede“ und die „schwarzen Schmiede“ ließen den frühen Glauben an weiße und schwarze Magie entstehen. Und dieser Glaube wurde später Teil des Aberglaubens an gute und böse Phantome, an gute und böse Geister. 69:3.5 (774.4) 3. Differentiation based on religion. The medicine men were the first human beings to be exempted from physical toil; they were the pioneer professional class. The smiths were a small group who competed with the medicine men as magicians. Their skill in working with metals made the people afraid of them. The “white smiths” and the “black smiths” gave origin to the early beliefs in white and black magic. And this belief later became involved in the superstition of good and bad ghosts, good and bad spirits.
69:3.6 (774.5) Die Schmiede waren die erste nichtreligiöse Gruppe, die spezielle Privilegien genoss. Man betrachtete sie als neutral in Kriegszeiten, und diese zusätzliche Freizeit führte dazu, dass sie als Klasse zu den Politikern der primitiven Gesellschaft wurden. Aber weil sie ihre Privilegien schamlos ausnutzten, machten sich die Schmiede überall verhasst, und die Medizinmänner ließen keine Gelegenheit ungenutzt, um den Hass auf ihre Konkurrenten zu schüren. In dieser ersten Auseinandersetzung zwischen Wissenschaft und Religion gewann die Religion (der Aberglaube). Nachdem die Schmiede aus den Dörfern verjagt worden waren, betrieben sie außerhalb der Siedlungen die ersten Gasthöfe, die ersten öffentlichen Unterkünfte. 69:3.6 (774.5) Smiths were the first nonreligious group to enjoy special privileges. They were regarded as neutrals during war, and this extra leisure led to their becoming, as a class, the politicians of primitive society. But through gross abuse of these privileges the smiths became universally hated, and the medicine men lost no time in fostering hatred for their competitors. In this first contest between science and religion, religion (superstition) won. After being driven out of the villages, the smiths maintained the first inns, public lodginghouses, on the outskirts of the settlements.
69:3.7 (774.6) 4. Herr und Sklave. Die nächste Arbeitsteilung ging aus den Beziehungen zwischen Siegern und Besiegten hervor, und das bedeutete den Anfang der menschlichen Sklaverei. 69:3.7 (774.6) 4. Master and slave. The next differentiation of labor grew out of the relations of the conqueror to the conquered, and that meant the beginning of human slavery.
69:3.8 (774.7) 5. Auf unterschiedlicher physischer und mentaler Begabung beruhende Differenzierung. Weitere Arbeitsteilungen wurden durch die den Menschen angeborenen Unterschiede begünstigt; die menschlichen Wesen werden nicht alle gleich geboren. 69:3.8 (774.7) 5. Differentiation based on diverse physical and mental endowments. Further divisions of labor were favored by the inherent differences in men; all human beings are not born equal.
69:3.9 (774.8) Die ersten Spezialisten der Industrie waren die Feuersteinabsplitterer und die Steinmetzen; als nächste kamen die Schmiede. Später entwickelte sich die Gruppenspezialisierung; ganze Familien und Sippen widmeten sich nun bestimmten Arbeitsformen. Der Ursprung einer der ersten Priesterkasten — abgesehen von den Stammesmedizinmännern — lag in der abergläubischen Verherrlichung einer Familie von geschickten Schwertemachern. 69:3.9 (774.8) The early specialists in industry were the flint flakers and stone masons; next came the smiths. Subsequently group specialization developed; whole families and clans dedicated themselves to certain sorts of labor. The origin of one of the earliest castes of priests, apart from the tribal medicine men, was due to the superstitious exaltation of a family of expert swordmakers.
69:3.10 (774.9) Die ersten Gruppenspezialisten der Industrie waren Steinsalzexporteure und Töpfer. Die Frauen stellten die schmucklose Töpferware her und die Männer die phantasievolle. Bei einigen Stämmen nähten und woben die Frauen, bei anderen die Männer. 69:3.10 (774.9) The first group specialists in industry were rock salt exporters and potters. Women made the plain pottery and men the fancy. Among some tribes sewing and weaving were done by women, in others by the men.
69:3.11 (774.10) Die ersten Händler waren Frauen; sie dienten als Spioninnen und betrieben den Handel nebenbei. Bald weitete sich der Handel aus, wobei die Frauen als Vermittlerinnen — Zwischenhändlerinnen — wirkten. Hierauf kam die Klasse der Kaufleute, die auf ihre Dienste eine Kommission, Profit, erhoben. Die Zunahme des Tauschhandels zwischen Gruppen entwickelte sich zum Handel; und nach dem Warenaustausch setzte der Austausch gelernter Arbeitskräfte ein. 69:3.11 (774.10) The early traders were women; they were employed as spies, carrying on commerce as a side line. Presently trade expanded, the women acting as intermediaries—jobbers. Then came the merchant class, charging a commission, profit, for their services. Growth of group barter developed into commerce; and following the exchange of commodities came the exchange of skilled labor.
4. Die Anfänge des Handels ^top 4. The Beginnings of Trade ^top
69:4.1 (775.1) Gerade wie auf Heirat durch Gefangennahme Heirat durch Vertrag folgte, so folgte auf Aneignung durch Überfälle der Tauschhandel. Aber eine lange Periode von Piratentum schob sich zwischen den früh geübten stillen Tauschhandel und den späteren, mit modernen Tauschmethoden arbeitenden Handel. 69:4.1 (775.1) Just as marriage by contract followed marriage by capture, so trade by barter followed seizure by raids. But a long period of piracy intervened between the early practices of silent barter and the later trade by modern exchange methods.
69:4.2 (775.2) Die ersten Tauschgeschäfte wurden von bewaffneten Händlern geleitet, die ihre Waren an einem neutralen Ort deponierten. Die ersten Märkte wurden von Frauen abgehalten; sie waren die ersten Händler, und zwar deshalb, weil sie die Lasten zu tragen hatten; die Männer waren Krieger. Schon sehr früh entwickelte sich der Handelsschalter, eine Mauer, die breit genug war, um die Händler daran zu hindern, mit Waffen aufeinander loszugehen. 69:4.2 (775.2) The first barter was conducted by armed traders who would leave their goods on a neutral spot. Women held the first markets; they were the earliest traders, and this was because they were the burden bearers; the men were warriors. Very early the trading counter was developed, a wall wide enough to prevent the traders reaching each other with weapons.
69:4.3 (775.3) Man benutzte einen Fetisch, der über die zum stillen Tausch deponierten Güter zu wachen hatte. Solche Marktplätze waren vor Diebstahl sicher; nichts wurde davon entfernt außer zu Tausch oder Erwerb; mit einem über sie wachenden Fetisch waren die Waren immer in Sicherheit. Die ersten Händler waren innerhalb ihrer eigenen Stämme von gewissenhaftester Ehrlichkeit, fanden es aber durchaus in Ordnung, von weither kommende Fremde zu betrügen. Selbst die frühen Hebräer hielten sich bei ihren Geschäften mit Nichtjuden an andere ethische Regeln. 69:4.3 (775.3) A fetish was used to stand guard over the deposits of goods for silent barter. Such market places were secure against theft; nothing would be removed except by barter or purchase; with a fetish on guard the goods were always safe. The early traders were scrupulously honest within their own tribes but regarded it as all right to cheat distant strangers. Even the early Hebrews recognized a separate code of ethics in their dealings with the gentiles.
69:4.4 (775.4) Ganze Zeitalter stillen Tauschhandels gingen vorüber, ehe die Menschen einander auf dem geheiligten Marktplatz unbewaffnet begegneten. Auf denselben Marktplätzen wurden die ersten Heiligtümer errichtet, und man bezeichnete sie später in einigen Ländern als „Zufluchtsstätten“. Jeder Flüchtling, der den Marktplatz erreichen konnte, war außer Gefahr und sicher vor Angriffen. 69:4.4 (775.4) For ages silent barter continued before men would meet, unarmed, on the sacred market place. These same market squares became the first places of sanctuary and in some countries were later known as “cities of refuge.” Any fugitive reaching the market place was safe and secure against attack.
69:4.5 (775.5) Die ersten Gewichte waren Weizen- und andere Getreidekörner. Das erste Tauschmittel war ein Fisch oder eine Ziege. Später wurde die Kuh zu einer Tauscheinheit. 69:4.5 (775.5) The first weights were grains of wheat and other cereals. The first medium of exchange was a fish or a goat. Later the cow became a unit of barter.
69:4.6 (775.6) Die heutige Schrift hat ihren Ursprung in den ersten Handelsaufzeichnungen; das erste literarische Erzeugnis des Menschen war ein den Handel förderndes Schriftstück, eine Werbung für Salz. Viele der früheren Kriege wurden um natürliche Vorkommen wie Feuerstein-, Salz- und Metalllager geführt. Der erste förmliche Stammesvertrag betraf die gemeinsame Ausbeutung eines Salzlagers. An solchen Vertragsorten gab es Gelegenheit zu freundlichem und friedlichem Gedankenaustausch und zur Vermischung verschiedener Stämme. 69:4.6 (775.6) Modern writing originated in the early trade records; the first literature of man was a trade-promotion document, a salt advertisement. Many of the earlier wars were fought over natural deposits, such as flint, salt, and metals. The first formal tribal treaty concerned the intertribalizing of a salt deposit. These treaty spots afforded opportunity for friendly and peaceful interchange of ideas and the intermingling of various tribes.
69:4.7 (775.7) Die Schrift durchlief die Stadien des „Botschaften-Stocks“, der geknoteten Schnüre, der Bildschrift, der Hieroglyphen und der Perlengürtel bis zu den ersten symbolischen Alphabeten. Die Botschaftsübermittlung entwickelte sich aus primitiven Rauchsignalen über Läufer und Reiter zu Eisenbahnen und Flugzeugen sowie zur telegrafischen, telefonischen und Rundfunkkommunikation. 69:4.7 (775.7) Writing progressed up through the stages of the “message stick,” knotted cords, picture writing, hieroglyphics, and wampum belts, to the early symbolic alphabets. Message sending evolved from the primitive smoke signal up through runners, animal riders, railroads, and airplanes, as well as telegraph, telephone, and wireless communication.
69:4.8 (775.8) Neue Ideen und bessere Methoden wurden durch die einstigen Handelsleute in der ganzen bewohnten Welt herumgetragen. Handel, verbunden mit Abenteuerlust, führte zu Erforschung und Entdeckung. Und all das rief den Transport ins Leben. Der Handel ist der große Zivilisator gewesen, indem er die kreuzweise Befruchtung der Kulturen förderte. 69:4.8 (775.8) New ideas and better methods were carried around the inhabited world by the ancient traders. Commerce, linked with adventure, led to exploration and discovery. And all of these gave birth to transportation. Commerce has been the great civilizer through promoting the cross-fertilization of culture.
5. Die Anfänge des Kapitals ^top 5. The Beginnings of Capital ^top
69:5.1 (775.9) Kapital ist Arbeit, gebraucht im Hinblick auf Zukünftiges unter Verzicht auf Gegenwärtiges. Ersparnisse stellen eine Form von Versorgungs- und Überlebensversicherung dar. Nahrungshortung entwickelte die Selbstdisziplin und schuf die ersten Probleme zwischen Kapital und Arbeit. Derjenige, der Nahrung besaß und sie vor Räubern zu schützen wusste, hatte gegenüber einem, der keine besaß, einen eindeutigen Vorteil. 69:5.1 (775.9) Capital is labor applied as a renunciation of the present in favor of the future. Savings represent a form of maintenance and survival insurance. Food hoarding developed self-control and created the first problems of capital and labor. The man who had food, provided he could protect it from robbers, had a distinct advantage over the man who had no food.
69:5.2 (775.10) Der frühe Bankier war der heldenhafteste Mann des Stammes. Bei ihm waren die Gruppenschätze hinterlegt, und der ganze Klan verteidigte seine Hütte im Falle eines Angriffs. So führte die Anhäufung individuellen Kapitals und Gruppenreichtums sofort zu militärischer Organisation. Zu Beginn dienten solche Vorsichtsmaßnahmen nur der Verteidigung des Besitzes gegen feindliche Plünderer, aber später wurde es zur Gewohnheit, die Schlagkraft der militärischen Organisation dadurch aufrechtzuerhalten, dass man Beutezüge gegen Besitz und Reichtum benachbarter Stämme unternahm. 69:5.2 (775.10) The early banker was the valorous man of the tribe. He held the group treasures on deposit, while the entire clan would defend his hut in event of attack. Thus the accumulation of individual capital and group wealth immediately led to military organization. At first such precautions were designed to defend property against foreign raiders, but later on it became the custom to keep the military organization in practice by inaugurating raids on the property and wealth of neighboring tribes.
69:5.3 (776.1) Die grundlegenden Anstöße, die zur Anhäufung von Kapital führten, waren: 69:5.3 (776.1) The basic urges which led to the accumulation of capital were:
69:5.4 (776.2) 1. Hunger — gepaart mit Weitblick. Sparen und Konservieren von Nahrung bedeutete Macht und Bequemlichkeit für diejenigen, die genügend Voraussicht besaßen, um auf diese Weise für künftige Bedürfnisse vorzusorgen. Die Anlage von Nahrungsvorräten war eine gute Versicherung gegen Hungersnot und Katastrophen. Und die primitiven Sitten in ihrer Gesamtheit waren wirklich darauf ausgerichtet, den Menschen zu helfen, die Gegenwart der Zukunft unterzuordnen. 69:5.4 (776.2) 1. Hunger—associated with foresight. Food saving and preservation meant power and comfort for those who possessed sufficient foresight thus to provide for future needs. Food storage was adequate insurance against famine and disaster. And the entire body of primitive mores was really designed to help man subordinate the present to the future.
69:5.5 (776.3) 2. Liebe zur Familie — der Wunsch, für ihre Bedürfnisse zu sorgen. Kapital stellt Eigentum dar, das man trotz des durch den täglichen Bedarf ausgeübten Drucks erspart, um sich gegen die Forderungen der Zukunft zu versichern. Ein Teil dieser zukünftigen Bedürfnisse betrifft unter Umständen die eigenen Nachkommen. 69:5.5 (776.3) 2. Love of family—desire to provide for their wants. Capital represents the saving of property in spite of the pressure of the wants of today in order to insure against the demands of the future. A part of this future need may have to do with one’s posterity.
69:5.6 (776.4) 3. Eitelkeit — der sehnliche Wunsch, seinen angehäuften Besitz zur Schau zu stellen. Besondere Kleidung war eines der ersten Kennzeichen betonter Vornehmheit. Schon bald schmeichelte es dem Stolz der Menschen, sich mit einer Sammlung zu brüsten. 69:5.6 (776.4) 3. Vanity—longing to display one’s property accumulations. Extra clothing was one of the first badges of distinction. Collection vanity early appealed to the pride of man.
69:5.7 (776.5) 4. Rang — das heftige Verlangen, soziales und politisches Prestige zu kaufen. Früh entstand ein Geschäfts-Adel. Die Aufnahme in seine Reihen hing davon ab, ob jemand dem Königshaus einen besonderen Dienst erweisen konnte, oder sie wurde unverhohlen gegen Bezahlung von Geld gewährt. 69:5.7 (776.5) 4. Position—eagerness to buy social and political prestige. There early sprang up a commercialized nobility, admission to which depended on the performance of some special service to royalty or was granted frankly for the payment of money.
69:5.8 (776.6) 5. Macht — der unbändige Drang, Herr zu sein. Das Ausleihen von Reichtum wurde als Mittel zur Versklavung gehandhabt, denn der Zinssatz jener alten Zeiten betrug jährlich hundert Prozent. Die Geldverleiher machten sich durch die Schaffung eines stehenden Heeres von Schuldnern selbst zu Königen. Leibeigene Diener waren eine der frühesten Formen angehäuften Eigentums, und in alter Zeit ging die Versklavung durch Verschuldung sogar bis zur Verfügung über den Körper nach dem Tode. 69:5.8 (776.6) 5. Power—the craving to be master. Treasure lending was carried on as a means of enslavement, one hundred per cent a year being the loan rate of these ancient times. The moneylenders made themselves kings by creating a standing army of debtors. Bond servants were among the earliest form of property to be accumulated, and in olden days debt slavery extended even to the control of the body after death.
69:5.9 (776.7) 6. Furcht vor den Geistern der Verstorbenen — Abgaben an die Priester als Schutz. Die Menschen begannen schon früh, den Priestern im Hinblick auf den Tod aus der Überlegung heraus Geschenke zu machen, eine solche Verwendung ihres Besitzes würde ihnen den Weg durch das nächste Leben ebnen. Dadurch wurden die Priester sehr reich; sie kamen unter den alten Kapitalisten an erster Stelle. 69:5.9 (776.7) 6. Fear of the ghosts of the dead—priest fees for protection. Men early began to give death presents to the priests with a view to having their property used to facilitate their progress through the next life. The priesthoods thus became very rich; they were chief among ancient capitalists.
69:5.10 (776.8) 7. Der Geschlechtstrieb — der Wunsch, eine oder mehrere Frauen zu kaufen. Die erste Handelsform des Menschen war der Frauentausch; er ging dem Pferdehandel weit voraus. Aber der Tauschhandel mit sexuellen Sklaven brachte die Gesellschaft nie voran; ein solcher Kommerz war und ist für eine Rasse schimpflich, denn er war der Entwicklung des Familienlebens hinderlich und verschmutzte zugleich die biologische Gesundheit höherer Völker. 69:5.10 (776.8) 7. Sex urge—the desire to buy one or more wives. Man’s first form of trading was woman exchange; it long preceded horse trading. But never did the barter in sex slaves advance society; such traffic was and is a racial disgrace, for at one and the same time it hindered the development of family life and polluted the biologic fitness of superior peoples.
69:5.11 (776.9) 8. Zahlreiche Formen von Selbst-Beglückung. Einige trachteten nach Reichtum, weil er Macht verlieh; andere rackerten sich für Besitz ab, weil er Behagen bedeutete. Die frühen Menschen (und einige spätere) neigten dazu, ihr Gut für Luxus zu verschwenden. Berauschende Getränke und Drogen faszinierten die primitiven Rassen. 69:5.11 (776.9) 8. Numerous forms of self-gratification. Some sought wealth because it conferred power; others toiled for property because it meant ease. Early man (and some later-day ones) tended to squander his resources on luxury. Intoxicants and drugs intrigued the primitive races.
69:5.12 (776.10) Mit der Entwicklung der Zivilisation gab es für die Menschen neue Anreize zum Sparen; rasch gesellten sich zum ursprünglichen Nahrungshunger neue Bedürfnisse. Armut wurde derart verabscheut, dass man annahm, nur die Reichen würden beim Tod direkt in den Himmel gelangen. Man maß dem Besitz einen derart hohen Wert bei, dass, wer ein protziges Fest gab, seinen Namen mit einem Schlag von Schande befreien konnte. 69:5.12 (776.10) As civilization developed, men acquired new incentives for saving; new wants were rapidly added to the original food hunger. Poverty became so abhorred that only the rich were supposed to go direct to heaven when they died. Property became so highly valued that to give a pretentious feast would wipe a dishonor from one’s name.
69:5.13 (777.1) Angehäufter Reichtum wurde früh zum Kennzeichen gesellschaftlichen Ansehens. Bei gewissen Stämmen häuften Einzelne über Jahre Besitz an, nur um damit zu beeindrucken, dass sie ihn an einem Festtag in Flammen aufgehen ließen oder großzügig unter die Stammesbrüder verteilten. Das machte aus ihnen große Männer. Auch heutige Völker verteilen mit Genuss Weihnachtsgeschenke in Fülle, während reiche Männer Schenkungen an große philantropische und erzieherische Institutionen machen. Die Technik des Menschen wechselt, aber seine Grundeinstellung bleibt dieselbe. 69:5.13 (777.1) Accumulations of wealth early became the badge of social distinction. Individuals in certain tribes would accumulate property for years just to create an impression by burning it up on some holiday or by freely distributing it to fellow tribesmen. This made them great men. Even modern peoples revel in the lavish distribution of Christmas gifts, while rich men endow great institutions of philanthropy and learning. Man’s technique varies, but his disposition remains quite unchanged.
69:5.14 (777.2) Es muss aber gerechterweise auch daran erinnert werden, dass manch ein damaliger reicher Mann einen großen Teil seines Vermögens aus Angst davor verteilte, von den nach seinen Schätzen Gierenden umgebracht zu werden. Reiche Männer pflegten Sklaven dutzendweise zu opfern, um ihre Verachtung des Reichtums zu zeigen. 69:5.14 (777.2) But it is only fair to record that many an ancient rich man distributed much of his fortune because of the fear of being killed by those who coveted his treasures. Wealthy men commonly sacrificed scores of slaves to show disdain for wealth.
69:5.15 (777.3) Obwohl das Kapital die Befreiung des Menschen begünstigt hat, hat es auch seine gesellschaftliche und industrielle Organisation gewaltig kompliziert. Der Missbrauch des Kapitals durch unfaire Kapitalisten kann nicht die Tatsache beseitigen, dass es die Grundlage der modernen industriellen Gesellschaft ist. Dank Kapital und Erfindergeist erfreut sich die gegenwärtige Generation eines höheren Freiheitsgrades als irgendeine ihr auf der Erde vorausgegangene. Das sei als Tatsache vermerkt und nicht zur Rechtfertigung der vielen Missbräuche des Kapitals durch seine gedankenlosen und eigensüchtigen Verwalter. 69:5.15 (777.3) Though capital has tended to liberate man, it has greatly complicated his social and industrial organization. The abuse of capital by unfair capitalists does not destroy the fact that it is the basis of modern industrial society. Through capital and invention the present generation enjoys a higher degree of freedom than any that ever preceded it on earth. This is placed on record as a fact and not in justification of the many misuses of capital by thoughtless and selfish custodians.
6. Beziehung des Feuers zur Zivilisation ^top 6. Fire in Relation to Civilization ^top
69:6.1 (777.4) Die primitive Gesellschaft mit ihren vier Abteilungen — der industriellen, regulierenden, religiösen und militärischen — bildete sich unter Mitwirkung von Feuer, Tieren, Sklaven und Eigentum. 69:6.1 (777.4) Primitive society with its four divisions—industrial, regulative, religious, and military—rose through the instrumentality of fire, animals, slaves, and property.
69:6.2 (777.5) Das Feuerschlagen hat den Menschen mit einem einzigen Sprung für immer vom Tier geschieden; es ist die grundlegende menschliche Erfindung oder Entdeckung. Das Feuer versetzte den Menschen in die Lage, nachts am Boden zu bleiben, weil alle Tiere es fürchten. Das Feuer lud zu abendlichem geselligen Beisammensein ein. Es schützte nicht nur vor Kälte und wilden Tieren, sondern wurde auch zur Sicherheit vor Geistern benutzt. Man brauchte es zunächst mehr um des Lichtes als der Wärme willen; manche rückständigen Stämme weigern sich zu schlafen, wenn nachts keine Flamme brennt. 69:6.2 (777.5) Fire building, by a single bound, forever separated man from animal; it is the basic human invention, or discovery. Fire enabled man to stay on the ground at night as all animals are afraid of it. Fire encouraged eventide social intercourse; it not only protected against cold and wild beasts but was also employed as security against ghosts. It was at first used more for light than heat; many backward tribes refuse to sleep unless a flame burns all night.
69:6.3 (777.6) Das Feuer war ein großer Zivilisator. Es verschaffte dem Menschen zum ersten Mal die Möglichkeit, ohne Verlust altruistisch zu sein, indem es ihm erlaubte, einem Nachbarn glühende Kohle zu geben, ohne dabei etwas einzubüßen. Das Herdfeuer, das von der Mutter oder der ältesten Tochter unterhalten wurde, war der erste Erzieher, denn es verlangte Wachsamkeit und Verlässlichkeit. Das früheste Heim war kein Gebäude, sondern die um das Feuer, den häuslichen Herd versammelte Familie. Wenn ein Sohn ein neues Heim gründete, entnahm er dem häuslichen Herd ein brennendes Holzscheit. 69:6.3 (777.6) Fire was a great civilizer, providing man with his first means of being altruistic without loss by enabling him to give live coals to a neighbor without depriving himself. The household fire, which was attended by the mother or eldest daughter, was the first educator, requiring watchfulness and dependability. The early home was not a building but the family gathered about the fire, the family hearth. When a son founded a new home, he carried a firebrand from the family hearth.
69:6.4 (777.7) Obwohl Andon, der Entdecker des Feuers, es vermied, es zu einem Gegenstand der Anbetung zu machen, sahen viele seiner Nachkommen in der Flamme einen Fetisch oder einen Geist. Sie konnten sich die hygienischen Vorteile des Feuers nicht zunutze machen, weil sie ihre Abfälle nicht verbrannten. Der primitive Mensch fürchtete sich vor dem Feuer und gab sich immer Mühe, es bei guter Laune zu halten; deshalb besprühte er es mit Weihrauch. Unter gar keinen Umständen spuckten unsere Altvorderen in ein Feuer oder bewegten sich zwischen jemandem und einem brennenden Feuer. Die frühe Menschheit hielt sogar die zum Entfachen des Feuers verwendeten Eisenpyrite und Feuersteine für heilig. 69:6.4 (777.7) Though Andon, the discoverer of fire, avoided treating it as an object of worship, many of his descendants regarded the flame as a fetish or as a spirit. They failed to reap the sanitary benefits of fire because they would not burn refuse. Primitive man feared fire and always sought to keep it in good humor, hence the sprinkling of incense. Under no circumstances would the ancients spit in a fire, nor would they ever pass between anyone and a burning fire. Even the iron pyrites and flints used in striking fire were held sacred by early mankind.
69:6.5 (777.8) Es war eine Sünde, eine Flamme auszulöschen; wenn eine Hütte Feuer fing, ließ man sie abbrennen. Die in Tempeln und Heiligtümern brennenden Feuer waren heilig und durften nie ausgehen, außer dass es Brauch war, alle Jahre oder nach einer Katastrophe neue Flammen anzuzünden. Man wählte die Frauen als Priesterinnen, weil sie über die häuslichen Feuer wachten. 69:6.5 (777.8) It was a sin to extinguish a flame; if a hut caught fire, it was allowed to burn. The fires of the temples and shrines were sacred and were never permitted to go out except that it was the custom to kindle new flames annually or after some calamity. Women were selected as priests because they were custodians of the home fires.
69:6.6 (778.1) Die frühen Mythen darüber, wie das Feuer von den Göttern herabkam, entstanden aus der Beobachtung von Brände verursachenden Blitzen. Die Vorstellungen vom übernatürlichen Ursprung des Feuers führten direkt zu seiner Anbetung, und Feueranbetung führte zu der Sitte, „durchs Feuer zu gehen“, die bis in die Zeit Moses weiter bestand. Und noch immer ist die Idee lebendig, nach dem Tod durch das Feuer zu gehen. Der Feuermythos stellte in früher Zeit einen großen Sprung dar und überdauert noch im Symbolismus der Parsen. 69:6.6 (778.1) The early myths about how fire came down from the gods grew out of the observations of fire caused by lightning. These ideas of supernatural origin led directly to fire worship, and fire worship led to the custom of “passing through fire,” a practice carried on up to the times of Moses. And there still persists the idea of passing through fire after death. The fire myth was a great bond in early times and still persists in the symbolism of the Parsees.
69:6.7 (778.2) Das Feuer führte zum Kochen, und „Rohesser“ wurde zu einem Spottnamen. Kochen senkte den für die Verdauung benötigten Aufwand an Lebensenergie und ließ dadurch dem Menschen der Frühzeit etwas Kraft für gesellschaftliche Kultur übrig. Gleichzeitig senkte die Viehwirtschaft die zur Nahrungsbeschaffung erforderlichen Anstrengungen, was Zeit für gesellschaftliche Aktivitäten verschaffte. 69:6.7 (778.2) Fire led to cooking, and “raw eaters” became a term of derision. And cooking lessened the expenditure of vital energy necessary for the digestion of food and so left early man some strength for social culture, while animal husbandry, by reducing the effort necessary to secure food, provided time for social activities.
69:6.8 (778.3) Es sollte daran erinnert werden, dass das Feuer der Metallbearbeitung die Türen öffnete und zu der späteren Entdeckung der Dampfkraft und zu den heutigen Verwendungen der Elektrizität führte. 69:6.8 (778.3) It should be remembered that fire opened the doors to metalwork and led to the subsequent discovery of steam power and the present-day uses of electricity.
7. Die Verwendung von Tieren ^top 7. The Utilization of Animals ^top
69:7.1 (778.4) Zunächst einmal war die gesamte Tierwelt dem Menschen feind; die Menschenwesen mussten lernen, sich vor den Tieren zu schützen. Am Anfang aß der Mensch die Tiere, lernte aber später, sie zu domestizieren und sich dienstbar zu machen. 69:7.1 (778.4) To start with, the entire animal world was man’s enemy; human beings had to learn to protect themselves from the beasts. First, man ate the animals but later learned to domesticate and make them serve him.
69:7.2 (778.5) Die Domestizierung der Tiere kam durch Zufall zustande. Die Wilden jagten die Herden etwa so wie die Indianer Amerikas die Büffel. Durch Einkreisen der Herden brachten sie die Tiere unter Kontrolle, was ihnen erlaubte, sie nur dann zu töten, wenn sie Nahrung brauchten. Später wurden Pferche gebaut und ganze Herden gefangen. 69:7.2 (778.5) The domestication of animals came about accidentally. The savage would hunt herds much as the American Indians hunted the bison. By surrounding the herd they could keep control of the animals, thus being able to kill them as they were required for food. Later, corrals were constructed, and entire herds would be captured.
69:7.3 (778.6) Das Zähmen einiger Tiere fiel leicht, aber wie der Elefant pflanzten sich viele von ihnen in der Gefangenschaft nicht fort. Später entdeckte man, dass sich gewisse Tierarten der menschlichen Gegenwart unterwarfen und sich in der Gefangenschaft fortpflanzten. So wurde die Domestizierung der Tiere durch gezielte Züchtung gefördert, eine Kunst, die seit den Tagen Dalamatias große Fortschritte gemacht hat. 69:7.3 (778.6) It was easy to tame some animals, but like the elephant, many of them would not reproduce in captivity. Still further on it was discovered that certain species of animals would submit to man’s presence, and that they would reproduce in captivity. The domestication of animals was thus promoted by selective breeding, an art which has made great progress since the days of Dalamatia.
69:7.4 (778.7) Der Hund war das erste domestizierte Tier. Die schwierige Erfahrung seiner Zähmung begann damit, dass ein bestimmter Hund, der einem Jäger einen ganzen Tag überallhin gefolgt war, tatsächlich mit ihm nach Hause zurückkehrte. Während ganzer Zeitalter brauchte man die Hunde als Nahrung, zum Jagen, zu Transportzwecken und als Gefährten. Zuerst heulten die Hunde nur, aber später lernten sie das Bellen. Der scharfe Geruchsinn des Hundes führte zu der Annahme, er könne Geister sehen, und so entstanden die Kulte mit Hundefetischen. Der Einsatz von Wachhunden ermöglichte es dem ganzen Klan zum ersten Mal, nachts zu schlafen. Später wurde es zur Gewohnheit, Wachhunde einzusetzen, um das Heim vor Geistern und wirklichen Feinden zu schützen. Wenn der Hund bellte, nahten sich Menschen oder Tiere, aber wenn der Hund heulte, waren Geister in der Nähe. Auch heute noch glauben viele, dass das Heulen eines Hundes in der Nacht den Tod anzeigt. 69:7.4 (778.7) The dog was the first animal to be domesticated, and the difficult experience of taming it began when a certain dog, after following a hunter around all day, actually went home with him. For ages dogs were used for food, hunting, transportation, and companionship. At first dogs only howled, but later on they learned to bark. The dog’s keen sense of smell led to the notion it could see spirits, and thus arose the dog-fetish cults. The employment of watchdogs made it first possible for the whole clan to sleep at night. It then became the custom to employ watchdogs to protect the home against spirits as well as material enemies. When the dog barked, man or beast approached, but when the dog howled, spirits were near. Even now many still believe that a dog’s howling at night betokens death.
69:7.5 (778.8) Solange die Männer Jäger waren, gingen sie mit ihren Frauen recht nett um, aber nach der Tierdomestizierung und unter dem Einfluss der durch Caligastia ausgelösten Verwirrung behandelten viele Stämme die Frauen aufs Schändlichste. Sie behandelten sie nur allzu sehr wie ihre Tiere. Die brutale Behandlung der Frau durch den Mann stellt eines der dunkelsten Kapitel der menschlichen Geschichte dar. 69:7.5 (778.8) When man was a hunter, he was fairly kind to woman, but after the domestication of animals, coupled with the Caligastia confusion, many tribes shamefully treated their women. They treated them altogether too much as they treated their animals. Man’s brutal treatment of woman constitutes one of the darkest chapters of human history.
8. Sklaverei als Zivilisationsfaktor ^top 8. Slavery as a Factor in Civilization ^top
69:8.1 (778.9) Der primitive Mensch hatte keine Bedenken, seine Gefährten zu versklaven. Die Frau war der erste Sklave, ein Familiensklave. Der Mann des Hirtenzeitalters versklavte die Frau als seine niedrigere Geschlechtspartnerin. Diese Art sexueller Versklavung war die unmittelbare Folge der geringeren Abhängigkeit des Mannes von der Frau. 69:8.1 (778.9) Primitive man never hesitated to enslave his fellows. Woman was the first slave, a family slave. Pastoral man enslaved woman as his inferior sex partner. This sort of sex slavery grew directly out of man’s decreased dependence upon woman.
69:8.2 (779.1) Es ist noch nicht lange her, da war Versklavung das Los aller Kriegsgefangenen, die sich weigerten, die Religion des Siegers anzunehmen. In früheren Zeiten wurden Gefangene verzehrt, zu Tode gefoltert, gezwungen, gegeneinander zum Kampf anzutreten, den Geistern geopfert oder zu Sklaven gemacht. Sklaverei war ein großer Fortschritt gegenüber Massaker und Kannibalismus. 69:8.2 (779.1) Not long ago enslavement was the lot of those military captives who refused to accept the conqueror’s religion. In earlier times captives were either eaten, tortured to death, set to fighting each other, sacrificed to spirits, or enslaved. Slavery was a great advancement over massacre and cannibalism.
69:8.3 (779.2) Die Versklavung war ein Schritt in Richtung einer barmherzigen Behandlung von Kriegsgefangenen. Der Hinterhalt von Ai mit seiner restlosen Niedermetzelung von Männern, Frauen und Kindern, bei welcher zur Befriedigung der Eitelkeit des Siegers nur der König verschont wurde, gibt ein getreues Bild von den barbarischen Schlächtereien, die sogar von angeblich zivilisierten Völkern verübt wurden. Der Ausfall gegen Og, den König von Baschan, war nicht minder brutal und radikal. Die Hebräer „vernichteten“ ihre Feinde „vollkommen“ und nahmen all ihren Besitz als Beute. Sie auferlegten allen Städten Tribut bei Strafe der „Tötung aller männlichen Einwohner“. Aber viele damalige Stämme mit geringerem Stammesdünkel waren seit langem dazu übergegangen, höher stehende Gefangene zu adoptieren. 69:8.3 (779.2) Enslavement was a forward step in the merciful treatment of war captives. The ambush of Ai, with the wholesale slaughter of men, women, and children, only the king being saved to gratify the conqueror’s vanity, is a faithful picture of the barbaric slaughter practiced by even supposedly civilized peoples. The raid upon Og, the king of Bashan, was equally brutal and effective. The Hebrews “utterly destroyed” their enemies, taking all their property as spoils. They put all cities under tribute on pain of the “destruction of all males.” But many of the contemporary tribes, those having less tribal egotism, had long since begun to practice the adoption of superior captives.
69:8.4 (779.3) Die Jäger — wie z. B. die amerikanischen roten Menschen — hielten keine Sklaven. Sie adoptierten oder töteten ihre Gefangenen. Bei den Hirtenvölkern war Sklaverei wenig verbreitet, da sie nicht viele Arbeiter benötigten. Im Krieg pflegten die Hirten alle gefangen genommenen Männer zu töten und nur die Frauen und Kinder als Sklaven mitzunehmen. Das mosaische Gesetzbuch enthielt besondere Anweisungen für den Fall der Heirat mit solchen gefangen genommenen Frauen. Wenn sie unbefriedigend waren, konnten sie weggeschickt werden, aber den Hebräern war es untersagt, diese verstoßenen Gemahlinnen als Sklavinnen zu verkaufen — das war wenigstens ein Zivilisationsfortschritt. Obwohl die sozialen Normen der Hebräer primitiv waren, lagen sie doch weit über denjenigen der Nachbarstämme. 69:8.4 (779.3) The hunter, like the American red man, did not enslave. He either adopted or killed his captives. Slavery was not prevalent among the pastoral peoples, for they needed few laborers. In war the herders made a practice of killing all men captives and taking as slaves only the women and children. The Mosaic code contained specific directions for making wives of these women captives. If not satisfactory, they could be sent away, but the Hebrews were not allowed to sell such rejected consorts as slaves—that was at least one advance in civilization. Though the social standards of the Hebrews were crude, they were far above those of the surrounding tribes.
69:8.5 (779.4) Die Hirten waren die ersten Kapitalisten. Ihre Herden stellten das Kapital dar, und sie lebten von den Zinsen — von der natürlichen Vermehrung. Und sie mochten diesen Reichtum weder der Obhut von Sklaven noch von Frauen anvertrauen. Aber später nahmen sie männliche Gefangene und zwangen sie, den Boden zu bestellen. Das ist der frühe Ursprung der Leibeigenschaft — der Anbindung des Menschen an den Boden. Man konnte den Afrikanern leicht beibringen, den Boden zu bebauen; deshalb wurden sie zur großen Sklavenrasse. 69:8.5 (779.4) The herders were the first capitalists; their herds represented capital, and they lived on the interest—the natural increase. And they were disinclined to trust this wealth to the keeping of either slaves or women. But later on they took male prisoners and forced them to cultivate the soil. This is the early origin of serfdom—man attached to the land. The Africans could easily be taught to till the soil; hence they became the great slave race.
69:8.6 (779.5) Das Sklaventum war ein unerlässliches Bindeglied in der Kette der menschlichen Zivilisation. Es war die Brücke, über welche die Gesellschaft aus Chaos und Indolenz zu Ordnung und zivilisierten Aktivitäten überging; es zwang rückständige und faule Völker, zu arbeiten und dadurch den über ihnen Stehenden Reichtum und freie Zeit für sozialen Fortschritt zu verschaffen. 69:8.6 (779.5) Slavery was an indispensable link in the chain of human civilization. It was the bridge over which society passed from chaos and indolence to order and civilized activities; it compelled backward and lazy peoples to work and thus provide wealth and leisure for the social advancement of their superiors.
69:8.7 (779.6) Die Einführung der Sklaverei zwang den Menschen, den regulierenden Mechanismus der primitiven Gesellschaft zu erfinden; sie gab den Anstoß zu den Anfängen einer Regierung. Sklaventum verlangt strenge Regelung, und sie verschwand während des europäischen Mittelalters praktisch, weil die Feudalherren die Sklaven nicht kontrollieren konnten. Die rückständigen Stämme früherer Zeiten hielten wie die heutigen australischen Ureinwohner nie Sklaven. 69:8.7 (779.6) The institution of slavery compelled man to invent the regulative mechanism of primitive society; it gave origin to the beginnings of government. Slavery demands strong regulation and during the European Middle Ages virtually disappeared because the feudal lords could not control the slaves. The backward tribes of ancient times, like the native Australians of today, never had slaves.
69:8.8 (779.7) Es ist wahr, dass die Sklaverei drückend war, aber gerade in der Schule der Unterdrückung erlernten die Menschen den Arbeitseifer. Am Ende teilten die Sklaven die Segnungen einer höheren Gesellschaft, welche sie so widerwillig zu gründen mitgeholfen hatten. Die Sklaverei bringt eine Organisierung der Kultur und soziale Errungenschaften mit sich, aber bald greift sie die Gesellschaft von innen auf heimtückische Art an als schlimmste aller zerstörerischen gesellschaftlichen Krankheiten. 69:8.8 (779.7) True, slavery was oppressive, but it was in the schools of oppression that man learned industry. Eventually the slaves shared the blessings of a higher society which they had so unwillingly helped create. Slavery creates an organization of culture and social achievement but soon insidiously attacks society internally as the gravest of all destructive social maladies.
69:8.9 (779.8) Die modernen mechanischen Erfindungen ließen den Sklaven überflüssig werden. Gleich der Polygamie ist die Sklaverei im Verschwinden begriffen, weil sie sich nicht mehr lohnt. Aber es hat sich immer als verheerend erwiesen, auf einen Schlag Sklaven in großer Zahl zu befreien; es gibt weniger Probleme, wenn sie schrittweise in die Unabhängigkeit entlassen werden. 69:8.9 (779.8) Modern mechanical invention rendered the slave obsolete. Slavery, like polygamy, is passing because it does not pay. But it has always proved disastrous suddenly to liberate great numbers of slaves; less trouble ensues when they are gradually emancipated.
69:8.10 (780.1) Heute sind die Menschen keine gesellschaftlichen Sklaven mehr, aber Tausende erlauben ihrem Ehrgeiz, sie zu Sklaven von Schulden zu machen. Das unfreiwillige Sklaventum ist durch eine neue und verbesserte Form modifizierter industrieller Hörigkeit ersetzt worden. 69:8.10 (780.1) Today, men are not social slaves, but thousands allow ambition to enslave them to debt. Involuntary slavery has given way to a new and improved form of modified industrial servitude.
69:8.11 (780.2) Obwohl das Ideal der Gesellschaft universelle Freiheit ist, sollte Müßiggang nie geduldet werden. Alle körperlich tauglichen Personen sollten gezwungen werden, zumindest für den eigenen Unterhalt zu arbeiten. 69:8.11 (780.2) While the ideal of society is universal freedom, idleness should never be tolerated. All able-bodied persons should be compelled to do at least a self-sustaining amount of work.
69:8.12 (780.3) Die moderne Gesellschaft macht eine Kehrtwendung. Die Sklaverei ist fast verschwunden; die domestizierten Tiere verlieren an Bedeutung. Die Zivilisation greift für ihren Energiebedarf auf das Feuer — auf die anorganische Welt — zurück. Der Mensch arbeitete sich aus der Wildheit mittels des Feuers, der Tiere und der Sklaven heraus; heute gibt er die Hilfe von Sklaven und Tieren auf, wendet sich zurück und versucht, den Vorräten der Naturelemente neue Geheimnisse und neue Reichtums- und Machtquellen zu entreißen. 69:8.12 (780.3) Modern society is in reverse. Slavery has nearly disappeared; domesticated animals are passing. Civilization is reaching back to fire—the inorganic world—for power. Man came up from savagery by way of fire, animals, and slavery; today he reaches back, discarding the help of slaves and the assistance of animals, while he seeks to wrest new secrets and sources of wealth and power from the elemental storehouse of nature.
9. Privater Besitz ^top 9. Private Property ^top
69:9.1 (780.4) Obwohl die primitive Gesellschaft praktisch gemeinschaftlich funktionierte, hielt sich der primitive Mensch nicht an die modernen Lehren des Kommunismus. Der Kommunismus dieser frühen Zeiten war nicht nur eine Theorie oder soziale Doktrin; er war eine einfache und praktische automatische Anpassung. Dieser Kommunismus verhinderte Armut und Not; Bettelei und Prostitution waren bei den alten Stämmen fast unbekannt. 69:9.1 (780.4) While primitive society was virtually communal, primitive man did not adhere to the modern doctrines of communism. The communism of these early times was not a mere theory or social doctrine; it was a simple and practical automatic adjustment. Communism prevented pauperism and want; begging and prostitution were almost unknown among these ancient tribes.
69:9.2 (780.5) Der primitive Kommunismus nivellierte die Menschen nicht eigentlich nach unten, noch feierte er die Mittelmäßigkeit, aber er belohnte Nichtstun und Trägheit, erstickte den Arbeitseifer und zerstörte den Ehrgeiz. Der Kommunismus war ein für den Aufbau der primitiven Gesellschaft unentbehrliches Gerüst, aber er musste der Herausbildung einer höheren sozialen Ordnung weichen, weil er vier starken menschlichen Neigungen zuwiderlief: 69:9.2 (780.5) Primitive communism did not especially level men down, nor did it exalt mediocrity, but it did put a premium on inactivity and idleness, and it did stifle industry and destroy ambition. Communism was indispensable scaffolding in the growth of primitive society, but it gave way to the evolution of a higher social order because it ran counter to four strong human proclivities:
69:9.3 (780.6) 1. Die Familie. Der Mensch trachtet nicht nur nach Anhäufung von Besitz ; er wünscht auch, seinen Nachkommen sein Vermögen zu hinterlassen. Aber in der frühen gemeinschaftlichen Gesellschaft wurde das Kapital eines Menschen bei seinem Tod entweder sofort aufgebraucht oder unter der Gruppe verteilt. Es gab keine Vererbung von Besitz — die Erbschaftssteuer betrug hundert Prozent. Die späteren Sitten der Kapitalanhäufung und Besitzesvererbung waren ein bedeutender sozialer Fortschritt. Und das stimmt trotz der späteren schweren Übergriffe in Verbindung mit missbräuchlich verwendetem Kapital. 69:9.3 (780.6) 1. The family. Man not only craves to accumulate property; he desires to bequeath his capital goods to his progeny. But in early communal society a man’s capital was either immediately consumed or distributed among the group at his death. There was no inheritance of property—the inheritance tax was one hundred per cent. The later capital-accumulation and property-inheritance mores were a distinct social advance. And this is true notwithstanding the subsequent gross abuses attendant upon the misuse of capital.
69:9.4 (780.7) 2. Religiöse Tendenzen. Der primitive Mensch wollte sich Besitz auch als Grundstock für den Lebensanfang in der nächsten Existenz zulegen. Dieser Beweggrund erklärt, weshalb es so lange Brauch war, das persönliche Gut eines Menschen mit ihm zusammen zu begraben. Die Alten glaubten, dass nur die Reichen nach dem Tod unmittelbar in Freude und Würde weiterlebten. Die Lehrer offenbarter Religion, insbesondere die christlichen Lehrer, verkündeten zum ersten Mal, dass die Armen unter den gleichen Bedingungen wie die Reichen an der Errettung teilhaben können. 69:9.4 (780.7) 2. Religious tendencies. Primitive man also wanted to save up property as a nucleus for starting life in the next existence. This motive explains why it was so long the custom to bury a man’s personal belongings with him. The ancients believed that only the rich survived death with any immediate pleasure and dignity. The teachers of revealed religion, more especially the Christian teachers, were the first to proclaim that the poor could have salvation on equal terms with the rich.
69:9.5 (780.8) 3. Der Wunsch nach Freiheit und Muße. In den früheren Zeiten sozialer Entwicklung war die Aufteilung der individuellen Einkünfte unter der Gruppe praktisch eine Form von Sklaverei; der Arbeitsame wurde zum Sklaven des Müßiggängers. Das war die selbstmörderische Schwäche des Kommunismus: Der Sorglose lebte gewöhnlich auf Kosten des Sparsamen. Sogar in der Neuzeit verlassen sich die Sorglosen auf den Staat (die sparsamen Steuerzahler), dass er für sie sorge. Diejenigen, die kein Kapital haben, erwarten immer noch von denen, die welches haben, sie zu ernähren. 69:9.5 (780.8) 3. The desire for liberty and leisure. In the earlier days of social evolution the apportionment of individual earnings among the group was virtually a form of slavery; the worker was made slave to the idler. This was the suicidal weakness of communism: The improvident habitually lived off the thrifty. Even in modern times the improvident depend on the state (thrifty taxpayers) to take care of them. Those who have no capital still expect those who have to feed them.
69:9.6 (780.9) 4. Das Verlangen nach Sicherheit und Macht. Der Kommunismus wurde schließlich durch die betrügerischen Praktiken fortschrittlicher und erfolgreicher Einzelner zerstört, die im Bemühen, der Versklavung durch die unfähigen Faulenzer ihres Stammes zu entgehen, zu allerhand Listen Zuflucht nahmen. Aber anfangs hatte alles Horten im Geheimen zu geschehen; die herrschende Unsicherheit verhinderte eine sichtbare Anhäufung von Vermögen. Und auch in späterer Zeit war es überaus gefährlich, allzu großen Reichtum anzusammeln. Mit Sicherheit würde der König den Besitz eines reichen Mannes unter irgendeiner erfundenen Anklage beschlagnahmen, und wenn ein wohlhabender Mann starb, wurde das Begräbnis solange hinausgeschoben, bis die Familie eine für das öffentliche Wohl oder den König bestimmte große Summe, gewissermaßen eine Erbschaftssteuer, geschenkt hatte. 69:9.6 (780.9) 4. The urge for security and power. Communism was finally destroyed by the deceptive practices of progressive and successful individuals who resorted to diverse subterfuges in an effort to escape enslavement to the shiftless idlers of their tribes. But at first all hoarding was secret; primitive insecurity prevented the outward accumulation of capital. And even at a later time it was most dangerous to amass too much wealth; the king would be sure to trump up some charge for confiscating a rich man’s property, and when a wealthy man died, the funeral was held up until the family donated a large sum to public welfare or to the king, an inheritance tax.
69:9.7 (781.1) In frühesten Zeiten waren die Frauen Besitz der Gemeinschaft, und die Mutter beherrschte die Familie. Den ersten Häuptlingen gehörte alles Land, und sie waren die Besitzer aller Frauen; Heirat bedurfte der Zustimmung des Stammesoberhauptes. Mit dem Verschwinden des Kommunismus wurden die Frauen individuelles Eigentum, und allmählich übernahm der Vater die Führung der Familie. Das war der Anfang des Heims, und an die Stelle der vorherrschenden polygamen Sitten trat schrittweise die Monogamie. (Polygamie ist das in der Ehe fortlebende Element weiblicher Versklavung. Monogamie ist das sklavenfreie Ideal der unvergleichlichen Verbindung eines einzigen Mannes mit einer einzigen Frau im wunderbaren Unternehmen, ein Heim zu gründen, Kinder großzuziehen, sich gegenseitig zu kultivieren und sich selbst zu verbessern.) 69:9.7 (781.1) In earliest times women were the property of the community, and the mother dominated the family. The early chiefs owned all the land and were proprietors of all the women; marriage required the consent of the tribal ruler. With the passing of communism, women were held individually, and the father gradually assumed domestic control. Thus the home had its beginning, and the prevailing polygamous customs were gradually displaced by monogamy. (Polygamy is the survival of the female-slavery element in marriage. Monogamy is the slave-free ideal of the matchless association of one man and one woman in the exquisite enterprise of home building, offspring rearing, mutual culture, and self-improvement.)
69:9.8 (781.2) Anfänglich war alles Eigentum einschließlich der Werkzeuge und Waffen Gemeinschaftsbesitz des Stammes. Privateigentum bestand zuerst aus allem, was man persönlich berührt hatte. Wenn ein Fremder aus einem Becher trank, gehörte der Becher fortan ihm. Danach wurde jeder Ort, an dem Blut geflossen war, Eigentum der verletzten Person oder Gruppe. 69:9.8 (781.2) At first, all property, including tools and weapons, was the common possession of the tribe. Private property first consisted of all things personally touched. If a stranger drank from a cup, the cup was henceforth his. Next, any place where blood was shed became the property of the injured person or group.
69:9.9 (781.3) Also wurde Privateigentum ursprünglich deshalb geachtet, weil angenommen wurde, es sei mit einem Teil der Persönlichkeit seines Besitzers behaftet. Die Ehrlichkeit im Umgang mit Besitz ruhte sicher auf dieser Art Aberglauben; es brauchte keine Polizei, um persönliches Gut zu beschützen. Es gab keinen Diebstahl innerhalb der Gruppe, auch wenn die Menschen sich bedenkenlos das Gut anderer Stämme aneigneten. Die Beziehungen zum Besitz endeten nicht mit dem Tod; ganz früh wurden die persönlichen Gegenstände verbrannt, dann mit den Toten begraben und später von der überlebenden Familie oder vom Stamm geerbt. 69:9.9 (781.3) Private property was thus originally respected because it was supposed to be charged with some part of the owner’s personality. Property honesty rested safely on this type of superstition; no police were needed to guard personal belongings. There was no stealing within the group, though men did not hesitate to appropriate the goods of other tribes. Property relations did not end with death; early, personal effects were burned, then buried with the dead, and later, inherited by the surviving family or by the tribe.
69:9.10 (781.4) Der ornamentale Charakter persönlicher Gegenstände hatte seinen Ursprung im Tragen von Amuletten. Eitelkeit in Verbindung mit Geisterfurcht ließ den frühen Menschen allen Versuchen widerstehen, ihn von seinen Lieblingsamuletten abzubringen, denen er einen viel höheren Wert beimaß als allem Lebensnotwendigen. 69:9.10 (781.4) The ornamental type of personal effects originated in the wearing of charms. Vanity plus ghost fear led early man to resist all attempts to relieve him of his favorite charms, such property being valued above necessities.
69:9.11 (781.5) Die Schlafstelle war eine der ersten Besitzungen des Menschen. Später erhielt man die Wohnplätze von den Stammesführern zugewiesen, die allen Grundbesitz für die Gruppe treuhänderisch verwalteten. Bald darauf verlieh eine Feuerstelle Besitzrecht, und noch später gab eine Quelle Anrecht auf das umliegende Land. 69:9.11 (781.5) Sleeping space was one of man’s earliest properties. Later, homesites were assigned by the tribal chiefs, who held all real estate in trust for the group. Presently a fire site conferred ownership; and still later, a well constituted title to the adjacent land.
69:9.12 (781.6) Wasserlöcher und Quellen gehörten zu den ersten privaten Besitztümern. Sämtliche Fetischpraktiken wurden eingesetzt, um Wasserlöcher, Quellen, Bäume, Ernten und Honig zu beschützen. Nachdem der Glaube an die Fetische aufgegeben worden war, entwickelten sich Gesetze zum Schutz des Privateigentums. Aber Wildgesetze, des Recht zu jagen, gingen den Landgesetzen lange voraus. Die roten Menschen Amerikas konnten die Idee von privatem Landbesitz nie verstehen; der Standpunkt der weißen Menschen war ihnen unbegreiflich. 69:9.12 (781.6) Water holes and wells were among the first private possessions. The whole fetish practice was utilized to guard water holes, wells, trees, crops, and honey. Following the loss of faith in the fetish, laws were evolved to protect private belongings. But game laws, the right to hunt, long preceded land laws. The American red man never understood private ownership of land; he could not comprehend the white man’s view.
69:9.13 (781.7) Privatbesitz wurde schon bald durch Familieninsignien kenntlich gemacht, und das ist der frühe Ursprung der Familienwappen. Grundbesitz konnte auch dem Schutz von Geistern unterstellt werden. Die Priester „weihten“ ein Landstück, und hinfort unterstand es dem Schutz der auf ihm errichteten magischen Tabus. Von einem solchen Besitzer sagte man, er habe ein „priesterliches Recht“. Die Hebräer hatten großen Respekt vor solchen Familiengrenzsteinen: „Fluch komme über den, der seines Nachbarn Grenzstein versetzt.“ Diese Marksteine trugen die Initialen des Priesters. Sogar Bäume konnten Privatbesitz werden, wenn sie Initialen trugen. 69:9.13 (781.7) Private property was early marked by family insignia, and this is the early origin of family crests. Real estate could also be put under the watchcare of spirits. The priests would “consecrate” a piece of land, and it would then rest under the protection of the magic taboos erected thereon. Owners thereof were said to have a “priest’s title.” The Hebrews had great respect for these family landmarks: “Cursed be he who removes his neighbor’s landmark.” These stone markers bore the priest’s initials. Even trees, when initialed, became private property.
69:9.14 (782.1) Ursprünglich waren nur die Ernten privater Besitz, aber aufeinander folgende Ernten verliehen ein Anrecht auf das Land; auf diese Weise ließ die Landwirtschaft den privaten Landbesitz entstehen. Einzelnen wurde anfänglich Besitz nur für die Dauer ihres Lebens zugestanden; bei ihrem Tod fiel das Land an den Stamm zurück. Die allerersten durch Stämme an Einzelne vergebenen Landrechte waren Gräber — Familiengrabstätten. In späterer Zeit gehörte das Land denen, die es einzäunten. Aber die Städte sahen immer bestimmte Landstücke für öffentliches Weiden und zur Benutzung im Belagerungsfall vor; diese „Allmenden“ stellen das Überbleibsel der früheren Form kollektiven Besitzes dar. 69:9.14 (782.1) In early days only the crops were private, but successive crops conferred title; agriculture was thus the genesis of the private ownership of land. Individuals were first given only a life tenureship; at death land reverted to the tribe. The very first land titles granted by tribes to individuals were graves—family burying grounds. In later times land belonged to those who fenced it. But the cities always reserved certain lands for public pasturage and for use in case of siege; these “commons” represent the survival of the earlier form of collective ownership.
69:9.15 (782.2) Schließlich wies der Staat dem Einzelnen Besitz zu, wobei er sich das Besteuerungsrecht vorbehielt. Nachdem sie ihre Rechte abgesichert hatten, konnten die Landbesitzer Pachtzinsen erheben, und das Land wurde zu einer Einkommensquelle — zu Kapital. Am Ende konnte man mit Land richtiggehend Handel treiben, mit Verkäufen, Übertragungen, Hypotheken und Zwangsvollstreckungen. 69:9.15 (782.2) Eventually the state assigned property to the individual, reserving the right of taxation. Having made secure their titles, landlords could collect rents, and land became a source of income—capital. Finally land became truly negotiable, with sales, transfers, mortgages, and foreclosures.
69:9.16 (782.3) Privateigentum brachte größere Freiheit und erhöhte Stabilität; aber Privateigentum von Land erhielt erst gesellschaftliche Zustimmung, nachdem Kontrolle und Führung durch das Gemeinwesen versagt hatten, und ihm folgten bald in langer Reihe Sklaven, Leibeigene und landlose Klassen. Aber verbesserte Maschinen befreien den Menschen schrittweise von sklavischer Plackerei. 69:9.16 (782.3) Private ownership brought increased liberty and enhanced stability; but private ownership of land was given social sanction only after communal control and direction had failed, and it was soon followed by a succession of slaves, serfs, and landless classes. But improved machinery is gradually setting men free from slavish toil.
69:9.17 (782.4) Das Recht auf Eigentum ist nichts Absolutes; es ist rein sozial. Aber in ihrer Gesamtheit sind Regierung, Gesetz, Ordnung, Bürgerrechte, gesellschaftliche Freiheiten, Konventionen, Friede und Glück, deren sich die modernen Völker erfreuen, rund um den Besitz von Privateigentum gewachsen. 69:9.17 (782.4) The right to property is not absolute; it is purely social. But all government, law, order, civil rights, social liberties, conventions, peace, and happiness, as they are enjoyed by modern peoples, have grown up around the private ownership of property.
69:9.18 (782.5) Die gegenwärtige soziale Ordnung ist nicht notwendigerweise gut — noch göttlich oder heilig — aber die Menschheit wird gut daran tun, Änderungen nur langsam vorzunehmen. Das, was ihr habt, ist unendlich viel besser als irgendein System, das eure Vorfahren gekannt haben. Vergewissert euch, dass ihr die gesellschaftliche Ordnung, wenn ihr sie verändert, zum Bessern hin verändert. Lasst euch nicht überreden, mit den Verfahren zu experimentieren, die eure Vorväter aufgegeben haben. Geht vorwärts, nicht rückwärts! Lasst der Evolution ihren Lauf! Macht nicht einen Schritt zurück! 69:9.18 (782.5) The present social order is not necessarily right—not divine or sacred—but mankind will do well to move slowly in making changes. That which you have is vastly better than any system known to your ancestors. Make certain that when you change the social order you change for the better. Do not be persuaded to experiment with the discarded formulas of your forefathers. Go forward, not backward! Let evolution proceed! Do not take a backward step.
69:9.19 (782.6) [Dargeboten von einem Melchisedek von Nebadon.] 69:9.19 (782.6) [Presented by a Melchizedek of Nebadon.]