Schrift 142 Paper 142
Das Passahfest in Jerusalem The Passover at Jerusalem
142:0.1 (1596.1) DEN April über arbeiteten Jesus und die Apostel in Jerusalem. Sie verließen die Stadt jeden Abend, um die Nacht in Bethanien zu verbringen. Jesus selber übernachtete wöchentlich ein- bis zweimal in Jerusalem im Hause des Flavius, eines griechischen Juden, wohin viele führende Juden kamen, um heimlich mit Jesus zu sprechen. 142:0.1 (1596.1) THE month of April Jesus and the apostles worked in Jerusalem, going out of the city each evening to spend the night at Bethany. Jesus himself spent one or two nights each week in Jerusalem at the home of Flavius, a Greek Jew, where many prominent Jews came in secret to interview him.
142:0.2 (1596.2) Gleich am ersten Tag suchte Jesus seinen Freund aus vergangenen Jahren, Hannas, auf, den einstigen Hohenpriester und Verwandten von Salome, der Gattin des Zebedäus. Hannas hatte von Jesus und seinen Lehren gehört, und als dieser nun im Hause des Hohenpriesters vorsprach, wurde er mit viel Zurückhaltung empfangen. Als Jesus die Kälte des Hannas spürte, verabschiedete er sich unverzüglich und sagte im Weggehen: „Nichts versklavt den Menschen so sehr wie die Furcht, und seine größte Schwäche ist der Stolz; willst du dir selber untreu werden und dich in die Knechtschaft dieser beiden Zerstörer von Freude und Freiheit begeben?“ Aber Hannas erwiderte nichts. Der Meister sah ihn nicht wieder bis zu dem Tag, als Hannas mit seinem Schwiegersohn über den Menschensohn zu Gericht saß. 142:0.2 (1596.2) The first day in Jerusalem Jesus called upon his friend of former years, Annas, the onetime high priest and relative of Salome, Zebedee’s wife. Annas had been hearing about Jesus and his teachings, and when Jesus called at the high priest’s home, he was received with much reserve. When Jesus perceived Annas’s coldness, he took immediate leave, saying as he departed: “Fear is man’s chief enslaver and pride his great weakness; will you betray yourself into bondage to both of these destroyers of joy and liberty?” But Annas made no reply. The Master did not again see Annas until the time when he sat with his son-in-law in judgment on the Son of Man.
1. Unterricht im Tempel ^top 1. Teaching in the Temple ^top
142:1.1 (1596.3) Diesen ganzen Monat über lehrte Jesus oder einer der Apostel täglich im Tempel. Als die Passahmengen zu groß wurden, um noch Zutritt zur Tempelunterweisung zu finden, leiteten die Apostel viele Lehrgruppen außerhalb des heiligen Tempelbezirkes. Der Kern ihrer Botschaft war: 142:1.1 (1596.3) Throughout this month Jesus or one of the apostles taught daily in the temple. When the Passover crowds were too great to find entrance to the temple teaching, the apostles conducted many teaching groups outside the sacred precincts. The burden of their message was:
142:1.2 (1596.4) 1. Das Königreich ist nahe. 142:1.2 (1596.4) 1. The kingdom of heaven is at hand.
142:1.3 (1596.5) 2. Wenn ihr an Gott, euren Vater glaubt, könnt ihr ins Königreich des Himmels eintreten und dadurch Söhne Gottes werden. 142:1.3 (1596.5) 2. By faith in the fatherhood of God you may enter the kingdom of heaven, thus becoming the sons of God.
142:1.4 (1596.6) 3. Liebe ist die Lebensregel im Königreich — völlige Hingabe an Gott, während du deinen Nächsten wie dich selbst liebst. 142:1.4 (1596.6) 3. Love is the rule of living within the kingdom—supreme devotion to God while loving your neighbor as yourself.
142:1.5 (1596.7) 4. Gehorsam gegenüber dem Willen des Vaters ist das Gesetz des Königreichs und bringt im persönlichen Leben die Früchte des Geistes hervor. 142:1.5 (1596.7) 4. Obedience to the will of the Father, yielding the fruits of the spirit in one’s personal life, is the law of the kingdom.
142:1.6 (1596.8) Die zur Feier des Passahfestes herbeigeströmten Scharen hörten diese Lehren Jesu, und Hunderte freuten sich über die gute Nachricht. Aber die Obersten Priester und Führer der Juden wurden wegen Jesus und seinen Aposteln zunehmend beunruhigt und berieten untereinander, was mit ihnen geschehen solle. 142:1.6 (1596.8) The multitudes who came to celebrate the Passover heard this teaching of Jesus, and hundreds of them rejoiced in the good news. The chief priests and rulers of the Jews became much concerned about Jesus and his apostles and debated among themselves as to what should be done with them.
142:1.7 (1596.9) Neben ihrer Lehrtätigkeit inner- und außerhalb des Tempels verrichteten die Apostel und andere Gläubige in der Passahmenge viel persönliche Arbeit. Die vom Evangelium berührten Männer und Frauen trugen die Nachricht von Jesu Botschaft von diesem Passahfest bis in die entlegensten Teile des Römischen Reiches und auch in den Osten. Damit begann die Ausbreitung des Evangeliums vom Königreich in der Außenwelt. Jesu Werk blieb nicht länger auf Palästina beschränkt. 142:1.7 (1596.9) Besides teaching in and about the temple, the apostles and other believers were engaged in doing much personal work among the Passover throngs. These interested men and women carried the news of Jesus’ message from this Passover celebration to the uttermost parts of the Roman Empire and also to the East. This was the beginning of the spread of the gospel of the kingdom to the outside world. No longer was the work of Jesus to be confined to Palestine.
2. Gottes Zorn ^top 2. God’s Wrath ^top
142:2.1 (1597.1) Den Passahfeierlichkeiten in Jerusalem wohnte auch ein gewisser Jakob, ein reicher jüdischer Händler aus Kreta bei. Er kam zu Andreas und bat ihn um ein privates Gespräch mit Jesus. Andreas arrangierte dieses geheime Treffen mit Jesus am Abend des nächsten Tages im Hause des Flavius. Jakob hatte die Lehren des Meisters nicht verstehen können, und er kam aus dem tiefen Bedürfnis heraus, sich eingehender über das Königreich Gottes zu erkundigen. Jakob sagte zu Jesus: „Aber Rabbi, Moses und die alten Propheten sagen uns, dass Jahve ein eifersüchtiger Gott ist, ein Gott großen Zorns und gewaltigen Grolls. Die Propheten sagen, er hasse die Übeltäter und räche sich an jenen, die seinem Gesetz nicht gehorchen. Du und deine Jünger lehren uns, dass Gott ein freundlicher und mitfühlender Vater ist, der alle Menschen so sehr liebt, dass er sie in sein neues Königreich des Himmels aufnehmen möchte, das nach deinen Worten so nahe ist.“ 142:2.1 (1597.1) There was in Jerusalem in attendance upon the Passover festivities one Jacob, a wealthy Jewish trader from Crete, and he came to Andrew making request to see Jesus privately. Andrew arranged this secret meeting with Jesus at Flavius’s home the evening of the next day. This man could not comprehend the Master’s teachings, and he came because he desired to inquire more fully about the kingdom of God. Said Jacob to Jesus: “But, Rabbi, Moses and the olden prophets tell us that Yahweh is a jealous God, a God of great wrath and fierce anger. The prophets say he hates evildoers and takes vengeance on those who obey not his law. You and your disciples teach us that God is a kind and compassionate Father who so loves all men that he would welcome them into this new kingdom of heaven, which you proclaim is so near at hand.”
142:2.2 (1597.2) Als Jakob zu Ende gesprochen hatte, erwiderte ihm Jesus: „Jakob, du hast die Lehren der alten Propheten richtig wiedergegeben, die die Kinder ihrer Generation im Lichte ihrer Zeit unterrichteten. Unser Vater im Paradies ist unveränderlich. Aber die Auffassung von seinem Wesen hat sich seit den Tagen des Moses bis zu den Zeiten des Amos und sogar bis zur Generation des Propheten Jesaja erweitert und ist gewachsen. Und jetzt bin ich in Menschengestalt gekommen, um den Vater in neuer Herrlichkeit zu offenbaren und seine Liebe und Barmherzigkeit allen Menschen auf allen Welten kundzutun. In dem Maße, wie das Evangelium dieses Königreichs mit seiner Botschaft der Ermutigung und des guten Willens gegenüber allen Menschen sich in der Welt ausbreiten wird, werden auch verfeinerte und bessere Beziehungen zwischen den Familien aller Nationen wachsen. Mit der Zeit werden die Väter und ihre Kinder einander mehr lieben, und als Folge davon wird ein besseres Verständnis für die Liebe des himmlischen Vaters zu seinen Kindern auf Erden entstehen. Denke daran, Jakob, dass ein guter und wahrer Vater seine Familie nicht nur als Ganzes — als eine Familie — liebt, sondern dass er auch jedes individuelle Mitglied wahrhaftig liebt und sich seiner mit Zuneigung annimmt.“ 142:2.2 (1597.2) When Jacob finished speaking, Jesus replied: “Jacob, you have well stated the teachings of the olden prophets who taught the children of their generation in accordance with the light of their day. Our Father in Paradise is changeless. But the concept of his nature has enlarged and grown from the days of Moses down through the times of Amos and even to the generation of the prophet Isaiah. And now have I come in the flesh to reveal the Father in new glory and to show forth his love and mercy to all men on all worlds. As the gospel of this kingdom shall spread over the world with its message of good cheer and good will to all men, there will grow up improved and better relations among the families of all nations. As time passes, fathers and their children will love each other more, and thus will be brought about a better understanding of the love of the Father in heaven for his children on earth. Remember, Jacob, that a good and true father not only loves his family as a whole—as a family—but he also truly loves and affectionately cares for each individual member.”
142:2.3 (1597.3) Nach einer ausführlichen Erörterung des Charakters des himmlischen Vaters hielt Jesus inne, um zu sagen: „Du, Jakob, als Vater einer zahlreichen Familie, kennst die Wahrheit meiner Worte gut.“ Und Jakob sagte: „Aber Meister, wer hat dir gesagt, dass ich Vater von sechs Kindern bin? Wie konntest du dies über mich wissen?“ Und der Meister gab zur Antwort: „Es genüge zu sagen, dass der Vater und der Sohn alle Dinge wissen; denn sie sehen tatsächlich alles. Du, der du als irdischer Vater deine Kinder liebst, musst jetzt die Liebe des himmlischen Vaters zu dir als eine Realität annehmen — nicht nur zu den Kindern Abrahams insgesamt, sondern zu dir und deiner individuellen Seele.“ 142:2.3 (1597.3) After considerable discussion of the heavenly Father’s character, Jesus paused to say: “You, Jacob, being a father of many, know well the truth of my words.” And Jacob said: “But, Master, who told you I was the father of six children? How did you know this about me?” And the Master replied: “Suffice it to say that the Father and the Son know all things, for indeed they see all. Loving your children as a father on earth, you must now accept as a reality the love of the heavenly Father for you—not just for all the children of Abraham, but for you, your individual soul.”
142:2.4 (1597.4) Dann fuhr Jesus fort: „Wenn deine Kinder noch sehr jung und unreif sind und du sie züchtigen musst, dann denken sie vielleicht, ihr Vater sei zornig und voll nachtragenden Grolls. Ihre Unreife erlaubt ihnen nicht, hinter der Bestrafung die weit blickende und korrigierende Liebe des Vaters wahrzunehmen. Aber wenn dieselben Kinder erwachsene Männer und Frauen werden, wäre es da nicht unsinnig von ihnen, sich weiterhin an diese früheren und irrigen Vorstellungen von ihrem Vater zu klammern? Als Männer und Frauen sollten sie jetzt in all diesen früheren Bestrafungen die Liebe ihres Vaters erkennen. Und sollte nicht auch die Menschheit im Laufe der Jahrhunderte zu einem besseren Verständnis der wahren Natur und des liebenden Charakters des Vaters im Himmel gelangen? Welchen Gewinn bringen euch aufeinander folgende Generationen geistiger Erleuchtung, wenn ihr darauf besteht, euch Gott so vorzustellen, wie Moses und die Propheten ihn sahen? Ich sage dir, Jakob, im hellen Licht dieser Stunde solltest du den Vater so sehen, wie keiner von denen, die vorausgegangen sind, ihn je erblickt hat. Und da du ihn so erblickst, solltest du mit großer Freude in das Königreich eintreten, wo ein so barmherziger Vater regiert, und du solltest danach trachten, dass sein Wille der Liebe hinfort dein Leben beherrscht.“ 142:2.4 (1597.4) Then Jesus went on to say: “When your children are very young and immature, and when you must chastise them, they may reflect that their father is angry and filled with resentful wrath. Their immaturity cannot penetrate beyond the punishment to discern the father’s farseeing and corrective affection. But when these same children become grown-up men and women, would it not be folly for them to cling to these earlier and misconceived notions regarding their father? As men and women they should now discern their father’s love in all these early disciplines. And should not mankind, as the centuries pass, come the better to understand the true nature and loving character of the Father in heaven? What profit have you from successive generations of spiritual illumination if you persist in viewing God as Moses and the prophets saw him? I say to you, Jacob, under the bright light of this hour you should see the Father as none of those who have gone before ever beheld him. And thus seeing him, you should rejoice to enter the kingdom wherein such a merciful Father rules, and you should seek to have his will of love dominate your life henceforth.”
142:2.5 (1598.1) Und Jakob antwortete: „Rabbi, ich glaube; ich wünsche, dass du mich in des Vaters Königreich führst.“ 142:2.5 (1598.1) And Jacob answered: “Rabbi, I believe; I desire that you lead me into the Father’s kingdom.”
3. Die Gottesvorstellung ^top 3. The Concept of God ^top
142:3.1 (1598.2) An diesem Abend richteten die zwölf Apostel — die meisten von ihnen hatten dem Gespräch über den Charakter Gottes zugehört — viele Fragen über den Vater im Himmel an Jesus. Des Meisters Antworten auf diese Fragen können am besten durch folgende Zusammenfassung in moderner Ausdrucksweise wiedergegeben werden: 142:3.1 (1598.2) The twelve apostles, most of whom had listened to this discussion of the character of God, that night asked Jesus many questions about the Father in heaven. The Master’s answers to these questions can best be presented by the following summary in modern phraseology:
142:3.2 (1598.3) Jesus tadelte die Zwölf gelinde, als er im Wesentlichen sagte: Kennt ihr die Überlieferungen Israels vom Wachstum der Jahve-Idee nicht, und habt ihr nie von den Aussagen der Schriften über die Lehre von Gott gehört? Und dann ging der Meister dazu über, die Apostel über die Evolution der Vorstellung von der Gottheit im Laufe der Entwicklung des jüdischen Volkes ins Bild zu setzen. Er lenkte die Aufmerksamkeit auf die folgenden Phasen des Wachstums der Gottesidee: 142:3.2 (1598.3) Jesus mildly upbraided the twelve, in substance saying: Do you not know the traditions of Israel relating to the growth of the idea of Yahweh, and are you ignorant of the teaching of the Scriptures concerning the doctrine of God? And then did the Master proceed to instruct the apostles about the evolution of the concept of Deity throughout the course of the development of the Jewish people. He called attention to the following phases of the growth of the God idea:
142:3.3 (1598.4) 1. Jahve — der Gott der Sinaistämme. Dies war die ursprüngliche Vorstellung von Gottheit, die Moses auf die höhere Ebene von Gott, dem Herrn von Israel, emporhob. Der Vater im Himmel nimmt unfehlbar jede aufrichtige Anbetung seiner Erdenkinder an, ungeachtet dessen, wie primitiv ihre Vorstellung von Gottheit sein mag oder unter welchem Namen sie seine göttliche Natur symbolisieren. 142:3.3 (1598.4) 1. Yahweh—the god of the Sinai clans. This was the primitive concept of Deity which Moses exalted to the higher level of the Lord God of Israel. The Father in heaven never fails to accept the sincere worship of his children on earth, no matter how crude their concept of Deity or by what name they symbolize his divine nature.
142:3.4 (1598.5) 2. Der Allerhöchste. Diese Vorstellung vom Vater im Himmel wurde Abraham von Melchisedek verkündet, und von Salem aus trugen sie jene, die in der Folge an diese vergrößerte und erweiterte Idee der Gottheit glaubten, in die Ferne. Abraham und sein Bruder verließen Ur wegen der Einführung der Sonnenverehrung, und sie wurden gläubige Anhänger der melchisedekschen Lehre von El Elyon — dem Allerhöchsten Gott. Sie besaßen eine gemischte Gottesvorstellung, die aus einer Verschmelzung ihrer älteren mesopotamischen Ideen und der Doktrin des Allerhöchsten bestand. 142:3.4 (1598.5) 2. The Most High. This concept of the Father in heaven was proclaimed by Melchizedek to Abraham and was carried far from Salem by those who subsequently believed in this enlarged and expanded idea of Deity. Abraham and his brother left Ur because of the establishment of sun worship, and they became believers in Melchizedek’s teaching of El Elyon—the Most High God. Theirs was a composite concept of God, consisting in a blending of their older Mesopotamian ideas and the Most High doctrine.
142:3.5 (1598.6) 3. El Shaddai. In diesen frühen Zeiten verehrten viele Hebräer El Shaddai, die ägyptische Vorstellung vom Himmelsgott, von dem sie während ihrer Gefangenschaft im Lande des Nils Kenntnis erhalten hatten. Lange nach der Zeit Melchisedeks verschmolzen alle diese drei Gottesvorstellungen und bildeten die Doktrin von der Schöpfergottheit, von Gott dem Herrn Israels. 142:3.5 (1598.6) 3. El Shaddai. During these early days many of the Hebrews worshiped El Shaddai, the Egyptian concept of the God of heaven, which they learned about during their captivity in the land of the Nile. Long after the times of Melchizedek all three of these concepts of God became joined together to form the doctrine of the creator Deity, the Lord God of Israel.
142:3.6 (1598.7) 4. Elohim. Seit den Zeiten Adams hat die Lehre der Paradies-Trinität überdauert. Erinnert ihr euch nicht, wie die Schriften mit der Erklärung beginnen, dass „am Anfang die Götter den Himmel und die Erde schufen“? Das zeigt, dass zur Zeit jener Niederschrift die Trinitätsvorstellung von drei Göttern in einem ihren Platz in der Religion unserer Vorfahren gefunden hatte. 142:3.6 (1598.7) 4. Elohim. From the times of Adam the teaching of the Paradise Trinity has persisted. Do you not recall how the Scriptures begin by asserting that “In the beginning the Gods created the heavens and the earth”? This indicates that when that record was made the Trinity concept of three Gods in one had found lodgment in the religion of our forebears.
142:3.7 (1598.8) 5. Der höchste Jahve. Zur Zeit des Jesaja hatten sich diese Gottesvorstellungen zur Idee eines Universalen Schöpfers erweitert, der gleichzeitig allmächtig und allerbarmend war. Und diese sich entwickelnde und erweiternde Gottesvorstellung ersetzte in der Religion unserer Väter praktisch alle früheren Ideen über die Gottheit. 142:3.7 (1598.8) 5. The Supreme Yahweh. By the times of Isaiah these beliefs about God had expanded into the concept of a Universal Creator who was simultaneously all-powerful and all-merciful. And this evolving and enlarging concept of God virtually supplanted all previous ideas of Deity in our fathers’ religion.
142:3.8 (1598.9) 6. Der Vater im Himmel. Und jetzt kennen wir Gott tatsächlich als unseren Vater im Himmel. Unsere Lehre bietet eine Religion, in welcher der Gläubige ein Sohn Gottes ist. Das ist die gute Nachricht des Evangeliums vom Königreich des Himmels. Zusammen mit dem Vater existieren der Sohn und der Geist, und die Offenbarung der Natur und helfenden Funktion dieser Paradies-Gottheiten wird sich während der endlosen Zeitalter der ewigen geistigen Progression der aufsteigenden Gottessöhne dauernd erweitern und erhellen. Was den individuellen geistigen Fortschritt betrifft, so anerkennt der innewohnende Geist jederzeit und in allen Zeitaltern die wahre Gottesverehrung jedes menschlichen Wesens als eine dem Vater im Himmel dargebrachte Huldigung. 142:3.8 (1598.9) 6. The Father in heaven. And now do we know God as our Father in heaven. Our teaching provides a religion wherein the believer is a son of God. That is the good news of the gospel of the kingdom of heaven. Coexistent with the Father are the Son and the Spirit, and the revelation of the nature and ministry of these Paradise Deities will continue to enlarge and brighten throughout the endless ages of the eternal spiritual progression of the ascending sons of God. At all times and during all ages the true worship of any human being—as concerns individual spiritual progress—is recognized by the indwelling spirit as homage rendered to the Father in heaven.
142:3.9 (1599.1) Nie zuvor waren die Apostel so sehr aus der Fassung gebracht worden wie nach dem Anhören dieser Darstellung des Wachstums der Gottesidee in der Vorstellung der Juden früherer Generationen; sie waren zu verwirrt, um Fragen zu stellen. Sie saßen schweigend vor Jesus, und der Meister fuhr fort: „Ihr hättet diese Wahrheiten gekannt, wenn ihr die Schriften gelesen hättet. Habt ihr nicht in Samuel gelesen, wo gesagt wird: ‚Und der Zorn des Herrn entbrannte so mächtig gegen Israel, dass er David gegen sie aufbrachte und zu ihm sagte, er solle Israel und Juda zählen‘? Und daran war nichts Sonderbares, glaubten doch in den Tagen Samuels die Kinder Abrahams tatsächlich, dass Jahve das Gute wie das Böse erschuf. Aber als ein späterer Verfasser über diese Ereignisse berichtete, wagte er es als Folge der gewachsenen jüdischen Vorstellung von der Natur Gottes nicht, Jahve Böses zuzuschreiben; deshalb sagte er: ‚Und Satan erhob sich gegen Israel und provozierte David, Israel zu zählen.‘ Könnt ihr nicht erkennen, dass solche Schriftstellen klar zeigen, wie die Vorstellung von der Natur Gottes von einer Generation zur anderen unablässig wuchs? 142:3.9 (1599.1) Never before had the apostles been so shocked as they were upon hearing this recounting of the growth of the concept of God in the Jewish minds of previous generations; they were too bewildered to ask questions. As they sat before Jesus in silence, the Master continued: “And you would have known these truths had you read the Scriptures. Have you not read in Samuel where it says: ‘And the anger of the Lord was kindled against Israel, so much so that he moved David against them, saying, go number Israel and Judah’? And this was not strange because in the days of Samuel the children of Abraham really believed that Yahweh created both good and evil. But when a later writer narrated these events, subsequent to the enlargement of the Jewish concept of the nature of God, he did not dare attribute evil to Yahweh; therefore he said: ‘And Satan stood up against Israel and provoked David to number Israel.’ Cannot you discern that such records in the Scriptures clearly show how the concept of the nature of God continued to grow from one generation to another?
142:3.10 (1599.2) „Des Weiteren hättet ihr das wachsende Verständnis des göttlichen Gesetzes in vollkommener Übereinstimmung mit diesen sich erweiternden Vorstellungen von Göttlichkeit wahrnehmen sollen. Als die Kinder Israels in den Tagen vor der erweiterten Offenbarung Jahves aus Ägypten auszogen, besaßen sie zehn Gebote, die ihnen bis zu der Zeit, als sie vor dem Sinai lagerten, als Gesetz dienten. Und diese zehn Gebote lauteten: 142:3.10 (1599.2) “Again should you have discerned the growth of the understanding of divine law in perfect keeping with these enlarging concepts of divinity. When the children of Israel came out of Egypt in the days before the enlarged revelation of Yahweh, they had ten commandments which served as their law right up to the times when they were encamped before Sinai. And these ten commandments were:
142:3.11 (1599.3) „1. Ihr sollt keinen anderen Gott anbeten, denn der Herr ist ein eifersüchtiger Gott. 142:3.11 (1599.3) “1. You shall worship no other god, for the Lord is a jealous God.
142:3.12 (1599.4) „2. Ihr sollt keine Götterfiguren gießen. 142:3.12 (1599.4) “2. You shall not make molten gods.
142:3.13 (1599.5) „3. Ihr sollt nicht versäumen, das Fest der ungesäuerten Brote einzuhalten. 142:3.13 (1599.5) “3. You shall not neglect to keep the feast of unleavened bread.
142:3.14 (1599.6) „4. Alle männlichen Erstgeborenen von Mensch oder Vieh gehören mir, spricht der Herr. 142:3.14 (1599.6) “4. Of all the males of men or cattle, the first-born are mine, says the Lord.
142:3.15 (1599.7) „5. Sechs Tage sollt ihr arbeiten, aber am siebenten sollt ihr ruhen. 142:3.15 (1599.7) “5. Six days you may work, but on the seventh day you shall rest.
142:3.16 (1599.8) „6. Unterlasst es nicht, das Fest der ersten Früchte und das Fest der Einsammlung am Jahresende zu feiern. 142:3.16 (1599.8) “6. You shall not fail to observe the feast of the first fruits and the feast of the ingathering at the end of the year.
142:3.17 (1599.9) „7. Ihr sollt kein Opferblut mit gesäuertem Brot darbringen. 142:3.17 (1599.9) “7. You shall not offer the blood of any sacrifice with leavened bread.
142:3.18 (1599.10) „8. Am Passahfest sollt ihr mit dem Opfern nicht aufhören, ehe es Morgen ist. 142:3.18 (1599.10) “8. The sacrifice of the feast of the Passover shall not be left until morning.
142:3.19 (1599.11) „9. Ihr sollt die allerersten Früchte der Erde zum Hause des Herrn eures Gottes bringen. 142:3.19 (1599.11) “9. The first of the first fruits of the ground you shall bring to the house of the Lord your God.
142:3.20 (1599.12) „10. Ihr sollt ein Zicklein nicht in der Milch seiner Mutter sieden. 142:3.20 (1599.12) “10. You shall not seethe a kid in its mother’s milk.
142:3.21 (1599.13) „Und dann, inmitten des Donners und der Blitze am Sinai, gab Moses ihnen die neuen zehn Gebote, die, wie ihr mir alle beipflichten werdet, würdigere Äußerungen sind, um die sich erweiternden, auf Jahve bezüglichen Vorstellungen von der Gottheit zu begleiten. Und habt ihr bei der doppelten Aufzeichnung dieser Gebote in den Schriften nie bemerkt, dass im ersten Fall als Grund für die Einhaltung des Sabbats die Befreiung von Ägypten angegeben wird, während in einer späteren Abfassung die fortschreitenden religiösen Überzeugungen unserer Vorväter verlangten, dass dies ersetzt werde durch die Anerkennung der Schöpfungstatsache als Grund dafür, den Sabbat einzuhalten? 142:3.21 (1599.13) “And then, amidst the thunders and lightnings of Sinai, Moses gave them the new ten commandments, which you will all allow are more worthy utterances to accompany the enlarging Yahweh concepts of Deity. And did you never take notice of these commandments as twice recorded in the Scriptures, that in the first case deliverance from Egypt is assigned as the reason for Sabbath keeping, while in a later record the advancing religious beliefs of our forefathers demanded that this be changed to the recognition of the fact of creation as the reason for Sabbath observance?
142:3.22 (1599.14) „Und ferner mögt ihr euch daran erinnern, dass während der größeren geistigen Klarheit in den Tagen Jesajas diese zehn negativen Gebote wiederum in das große und bejahende Gesetz der Liebe umgeformt wurden, in die Aufforderung, Gott über alles zu lieben und euren Nächsten wie euch selber. Und auch ich erkläre euch, dass dieses allerhöchste Gebot der Liebe zu Gott und den Menschen die ganze Pflicht des Menschen darstellt.“ 142:3.22 (1599.14) “And then will you remember that once again—in the greater spiritual enlightenment of Isaiah’s day—these ten negative commandments were changed into the great and positive law of love, the injunction to love God supremely and your neighbor as yourself. And it is this supreme law of love for God and for man that I also declare to you as constituting the whole duty of man.”
142:3.23 (1600.1) Nachdem er fertig gesprochen hatte, stellte keiner ihm eine Frage. Sie gingen, ein jeder zu seinem Schlaflager. 142:3.23 (1600.1) And when he had finished speaking, no man asked him a question. They went, each one to his sleep.
4. Flavius und die griechische Kultur ^top 4. Flavius and Greek Culture ^top
142:4.1 (1600.2) Der griechische Jude Flavius war ein Proselyt ohne Zutritt zum Tempel, da er weder beschnitten, noch getauft worden war. Dieser große Bewunderer der Schönheit in Kunst und Skulptur bewohnte während seiner Aufenthalte in Jerusalem ein prächtiges Gebäude. Dieses Heim war in erlesener Art mit unschätzbaren Kostbarkeiten geschmückt, die er da und dort auf seinen Weltreisen erstanden hatte. Als er das erste Mal daran dachte, Jesus zu sich einzuladen, befürchtete er, der Anblick dieser sogenannten Bildnisse könnte bei dem Meister Anstoß erregen. Aber Flavius war angenehm überrascht, als Jesus das Haus betrat und anstatt ihn wegen der überall im Hause verstreuten angeblichen götzendienerischen Gegenstände zu tadeln, an der ganzen Sammlung großes Interesse bekundete und vor jedem Objekt viele anerkennende Fragen stellte, während Flavius ihn von Raum zu Raum führte und ihm all seine Lieblingsstatuen zeigte. 142:4.1 (1600.2) Flavius, the Greek Jew, was a proselyte of the gate, having been neither circumcised nor baptized; and since he was a great lover of the beautiful in art and sculpture, the house which he occupied when sojourning in Jerusalem was a beautiful edifice. This home was exquisitely adorned with priceless treasures which he had gathered up here and there on his world travels. When he first thought of inviting Jesus to his home, he feared that the Master might take offense at the sight of these so-called images. But Flavius was agreeably surprised when Jesus entered the home that, instead of rebuking him for having these supposedly idolatrous objects scattered about the house, he manifested great interest in the entire collection and asked many appreciative questions about each object as Flavius escorted him from room to room, showing him all of his favorite statues.
142:4.2 (1600.3) Der Meister bemerkte, dass seine freundliche Einstellung zur Kunst seinen Gastgeber verwirrte. Deshalb sagte Jesus, als sie die ganze Sammlung besichtigt hatten: „Warum solltest du Tadel erwarten, weil du Gefallen an den von meinem Vater geschaffenen und von menschlichen Künstlerhänden gestalteten Dingen findest? Warum sollten alle Menschen die Wiedergabe von Anmut und Schönheit missbilligen, nur weil Moses einst Götzendienst und die Verehrung falscher Götter zu bekämpfen suchte? Ich sage dir, Flavius, Moses Kinder haben ihn missverstanden, und jetzt machen sie aus eben diesen Verboten von Bildsäulen und Darstellungen himmlischer und irdischer Dinge falsche Götter. Aber auch wenn Moses den verdunkelten Gemütern jener Tage solche Einschränkungen auferlegte, was hat denn das mit dem heutigen Tag zu tun, da der Vater im Himmel als universaler Geist-Herrscher über alles geoffenbart wird? Und ich erkläre, Flavius, dass man im kommenden Königreich nicht mehr lehren wird, ‚Betet dies nicht an, und betet das nicht an‘, und man sich nicht mehr um Gebote kümmern wird, dieses zu unterlassen und bedacht zu sein, jenes nicht zu tun. Vielmehr werden alle sich nur noch um eine einzige höchste Pflicht kümmern. Und diese menschliche Pflicht drückt sich in zwei großen Privilegien aus: aufrichtige Anbetung des unendlichen Schöpfers, des Paradies-Vaters, und liebendes Dienen an unseren Mitmenschen. Wenn du deinen Nächsten wie dich selber liebst, dann weißt du wahrhaftig, dass du ein Sohn Gottes bist. 142:4.2 (1600.3) The Master saw that his host was bewildered at his friendly attitude toward art; therefore, when they had finished the survey of the entire collection, Jesus said: “Because you appreciate the beauty of things created by my Father and fashioned by the artistic hands of man, why should you expect to be rebuked? Because Moses onetime sought to combat idolatry and the worship of false gods, why should all men frown upon the reproduction of grace and beauty? I say to you, Flavius, Moses’ children have misunderstood him, and now do they make false gods of even his prohibitions of images and the likeness of things in heaven and on earth. But even if Moses taught such restrictions to the darkened minds of those days, what has that to do with this day when the Father in heaven is revealed as the universal Spirit Ruler over all? And, Flavius, I declare that in the coming kingdom they shall no longer teach, ‘Do not worship this and do not worship that’; no longer shall they concern themselves with commands to refrain from this and take care not to do that, but rather shall all be concerned with one supreme duty. And this duty of man is expressed in two great privileges: sincere worship of the infinite Creator, the Paradise Father, and loving service bestowed upon one’s fellow men. If you love your neighbor as you love yourself, you really know that you are a son of God.
142:4.3 (1600.4) „In einem Zeitalter, da man meinen Vater nicht gut verstand, hatte Moses mit gutem Recht versucht, sich der Götzenanbetung zu widersetzen, aber das kommende Zeitalter wird auf die Offenbarung des Vaters im Leben des Sohnes blicken können, und diese neue Offenbarung Gottes wird es für immer unmöglich machen, den Schöpfervater mit steinernen Götzenbildern oder Statuen aus Gold und Silber zu verwechseln. Von jetzt an können sich intelligente Menschen an Kunstschätzen erfreuen, ohne eine solche materielle Würdigung der Schönheit mit der Anbetung des Paradies-Vaters und mit dem Dienst an ihm, dem Gott aller Dinge und Wesen, zu verwechseln.“ 142:4.3 (1600.4) “In an age when my Father was not well understood, Moses was justified in his attempts to withstand idolatry, but in the coming age the Father will have been revealed in the life of the Son; and this new revelation of God will make it forever unnecessary to confuse the Creator Father with idols of stone or images of gold and silver. Henceforth, intelligent men may enjoy the treasures of art without confusing such material appreciation of beauty with the worship and service of the Father in Paradise, the God of all things and all beings.”
142:4.4 (1600.5) Flavius glaubte alles, was Jesus ihn lehrte. Am nächsten Tag ging er nach Bethanien jenseits des Jordans und ließ sich von den Jüngern des Johannes taufen. Und er tat dies, weil Jesu Apostel die Gläubigen noch nicht tauften. Wieder nach Jerusalem zurückgekehrt, gab Flavius ein großes Fest für Jesus und lud dazu sechzig seiner Freunde ein. Und viele von diesen Gästen begannen ebenfalls, an die Botschaft des kommenden Königreichs zu glauben. 142:4.4 (1600.5) Flavius believed all that Jesus taught him. The next day he went to Bethany beyond the Jordan and was baptized by the disciples of John. And this he did because the apostles of Jesus did not yet baptize believers. When Flavius returned to Jerusalem, he made a great feast for Jesus and invited sixty of his friends. And many of these guests also became believers in the message of the coming kingdom.
5. Die Ansprache über Gewissheit ^top 5. The Discourse on Assurance ^top
142:5.1 (1601.1) Eine der großen Predigten, die Jesus in dieser Passahwoche im Tempel hielt, war die Antwort auf eine Frage, die einer seiner Zuhörer, ein Mann aus Damaskus, an ihn richtete. Dieser Mann fragte Jesus: „Aber Rabbi, wie können wir mit Sicherheit wissen, dass du von Gott gesandt bist und dass wir tatsächlich in dieses Königreich eintreten können, von dem du und deine Jünger sagen, es sei ganz nah?“ Und Jesus gab zur Antwort: 142:5.1 (1601.1) One of the great sermons which Jesus preached in the temple this Passover week was in answer to a question asked by one of his hearers, a man from Damascus. This man asked Jesus: “But, Rabbi, how shall we know of a certainty that you are sent by God, and that we may truly enter into this kingdom which you and your disciples declare is near at hand?” And Jesus answered:
142:5.2 (1601.2) „Was meine Botschaft und die Unterweisung meiner Jünger betrifft, so solltet ihr sie nach ihren Früchten beurteilen. Wenn wir euch die Wahrheiten des Geistes verkündigen, dann wird der Geist in euren Herzen bezeugen, dass unsere Botschaft echt ist. Was das Königreich und eure Gewissheit, vom himmlischen Vater angenommen zu sein, anbelangt, so lasst mich fragen: Welcher achtbare und gütige Vater unter euch ließe seinen Sohn in Hangen und Bangen über seine Stellung in der Familie oder seinen gesicherten Platz im liebenden Herzen seines Vaters? Macht ihr irdischen Väter euch etwa ein Vergnügen daraus, eure Kinder mit der Ungewissheit zu quälen, ob sie in euren menschlichen Herzen einen Platz bleibender Liebe haben? Ebenso wenig lässt euer Vater im Himmel seine gläubigen Kinder des Geistes in Zweifel und Ungewissheit über ihre Stellung im Königreich. Wenn ihr Gott als euren Vater empfangt, dann seid ihr in Tat und Wahrheit Söhne Gottes. Und als solchen Söhnen sind euch Stellung und Rang in allem sicher, was mit der ewigen und göttlichen Sohnschaft verbunden ist. Wenn ihr meine Worte glaubt, glaubt ihr zugleich an Ihn, der mich gesandt hat, und durch diesen Glauben an den Vater habt ihr euch auch euer himmlisches Heimatrecht gesichert. Wenn ihr den Willen des Vaters im Himmel tut, werdet ihr unfehlbar das ewige Leben der Entfaltung im göttlichen Königreich erlangen. 142:5.2 (1601.2) “As to my message and the teaching of my disciples, you should judge them by their fruits. If we proclaim to you the truths of the spirit, the spirit will witness in your hearts that our message is genuine. Concerning the kingdom and your assurance of acceptance by the heavenly Father, let me ask what father among you who is a worthy and kindhearted father would keep his son in anxiety or suspense regarding his status in the family or his place of security in the affections of his father’s heart? Do you earth fathers take pleasure in torturing your children with uncertainty about their place of abiding love in your human hearts? Neither does your Father in heaven leave his faith children of the spirit in doubtful uncertainty as to their position in the kingdom. If you receive God as your Father, then indeed and in truth are you the sons of God. And if you are sons, then are you secure in the position and standing of all that concerns eternal and divine sonship. If you believe my words, you thereby believe in Him who sent me, and by thus believing in the Father, you have made your status in heavenly citizenship sure. If you do the will of the Father in heaven, you shall never fail in the attainment of the eternal life of progress in the divine kingdom.
142:5.3 (1601.3) „Der Höchste Geist wird mit eurem Geist bezeugen, dass ihr wahrhaft Gottes Kinder seid. Und wenn ihr Gottes Söhne seid, dann seid ihr aus dem Geiste Gottes geboren; und wer immer aus dem Geiste geboren ist, der hat in sich selber die Macht, mit jedem Zweifel fertig zu werden; das ist der Sieg, der alle Ungewissheit überwindet: eben euer Glaube. 142:5.3 (1601.3) “The Supreme Spirit shall bear witness with your spirits that you are truly the children of God. And if you are the sons of God, then have you been born of the spirit of God; and whosoever has been born of the spirit has in himself the power to overcome all doubt, and this is the victory that overcomes all uncertainty, even your faith.
142:5.4 (1601.4) „Der Prophet Jesaja sagte, als er von der jetzigen Zeit sprach: ‚Wenn der Geist vom Himmel auf uns ausgegossen wird, dann wird das Werk der Rechtschaffenheit auf ewig Frieden, innere Ruhe und Gewissheit bewirken.‘ Und für alle, die wahrhaftig an dieses Evangelium glauben, werde ich zur Gewissheit für ihre Aufnahme in die ewige Barmherzigkeit und das immerwährende Leben in meines Vaters Königreich. Also seid ihr, die ihr diese Botschaft vernehmt und an dieses Evangelium des Königreichs glaubt, Söhne Gottes, und ihr habt das ewige Leben; und der Beweis vor aller Welt, dass ihr aus dem Geiste geboren seid, ist die Tatsache, dass ihr einander aufrichtig liebt.“ 142:5.4 (1601.4) “Said the Prophet Isaiah, speaking of these times: ‘When the spirit is poured upon us from on high, then shall the work of righteousness become peace, quietness, and assurance forever.’ And for all who truly believe this gospel, I will become surety for their reception into the eternal mercies and the everlasting life of my Father’s kingdom. You, then, who hear this message and believe this gospel of the kingdom are the sons of God, and you have life everlasting; and the evidence to all the world that you have been born of the spirit is that you sincerely love one another.”
142:5.5 (1601.5) Die Menge der Zuhörer blieb stundenlang bei Jesus, stellte ihm Fragen und hörte seinen trostreichen Antworten aufmerksam zu. Jesu Reden ermutigten sogar die Apostel dazu, das Evangelium des Königreichs machtvoller und sicherer zu verkündigen. Diese Erfahrung in Jerusalem war für die Zwölf eine große Inspiration. Es war ihr erster Kontakt mit solch riesigen Menschenmassen, und sie lernten viele wertvolle Lektionen, die sich für sie in ihrem späteren Wirken als äußerst hilfreich erwiesen. 142:5.5 (1601.5) The throng of listeners remained many hours with Jesus, asking him questions and listening attentively to his comforting answers. Even the apostles were emboldened by Jesus’ teaching to preach the gospel of the kingdom with more power and assurance. This experience at Jerusalem was a great inspiration to the twelve. It was their first contact with such enormous crowds, and they learned many valuable lessons which proved of great assistance in their later work.
6. Das Gespräch mit Nikodemus ^top 6. The Visit with Nicodemus ^top
142:6.1 (1601.6) Eines Abends suchte ein gewisser Nikodemus, ein reicher, älterer Angehöriger des jüdischen Sanhedrins, Jesus im Hause des Flavius auf. Er hatte viel von den Lehren dieses Galiläers gehört, und so begab er sich eines Nachmittags in den Tempelhof, um ihn lehren zu hören. Und er wäre häufig zu diesem Zweck dorthin gegangen, aber er fürchtete, von den Leuten, die Jesu Unterweisung beiwohnten, bemerkt zu werden; denn die Führer der Juden standen schon so sehr im Widerspruch zu Jesus, dass kein Mitglied des Sanhedrins öffentlich in irgendeinen Zusammenhang mit ihm gebracht werden wollte. Folglich war Nikodemus mit Andreas übereingekommen, Jesus an eben diesem Abend privat und nach Einfall der Dunkelheit zu treffen. Petrus, Jakobus und Johannes befanden sich im Garten des Flavius, als die Unterredung begann, aber später begaben sich alle ins Haus, wo das Gespräch weiterging. 142:6.1 (1601.6) One evening at the home of Flavius there came to see Jesus one Nicodemus, a wealthy and elderly member of the Jewish Sanhedrin. He had heard much about the teachings of this Galilean, and so he went one afternoon to hear him as he taught in the temple courts. He would have gone often to hear Jesus teach, but he feared to be seen by the people in attendance upon his teaching, for already were the rulers of the Jews so at variance with Jesus that no member of the Sanhedrin would want to be identified in any open manner with him. Accordingly, Nicodemus had arranged with Andrew to see Jesus privately and after nightfall on this particular evening. Peter, James, and John were in Flavius’s garden when the interview began, but later they all went into the house where the discourse continued.
142:6.2 (1602.1) Als Jesus Nikodemus empfing, legte er keine besondere Ehrerbietung an den Tag; im Gespräch mit ihm gab es weder Kompromiss noch ungebührliche Überredung. Der Meister unternahm nichts, um seinen heimlichen Besucher zurückzuweisen, noch war er sarkastisch. In seinem ganzen Verhalten gegenüber dem vornehmen Besucher war Jesus ruhig, ernst und würdig. Nikodemus war kein offizieller Abgeordneter des Sanhedrins; er war einzig aus persönlichem und aufrichtigem Interesse an des Meisters Lehren zu Jesus gekommen. 142:6.2 (1602.1) In receiving Nicodemus, Jesus showed no particular deference; in talking with him, there was no compromise or undue persuasiveness. The Master made no attempt to repulse his secretive caller, nor did he employ sarcasm. In all his dealings with the distinguished visitor, Jesus was calm, earnest, and dignified. Nicodemus was not an official delegate of the Sanhedrin; he came to see Jesus wholly because of his personal and sincere interest in the Master’s teachings.
142:6.3 (1602.2) Nachdem Flavius ihn vorgestellt hatte, sagte Nikodemus: „Rabbi, wir wissen, dass du ein von Gott gesandter Lehrer bist, denn kein Mensch könnte auf diese Weise lehren, wäre nicht Gott auf seiner Seite. Und ich bin begierig, mehr über deine Lehren vom kommenden Königreich zu erfahren.“ 142:6.3 (1602.2) Upon being presented by Flavius, Nicodemus said: “Rabbi, we know that you are a teacher sent by God, for no mere man could so teach unless God were with him. And I am desirous of knowing more about your teachings regarding the coming kingdom.”
142:6.4 (1602.3) Jesus antwortete Nikodemus: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, Nikodemus, kein Mensch kann das Königreich Gottes sehen, es sei denn, er sei vom Himmel geboren.“ Da erwiderte Nikodemus: „Aber wie kann ein Mensch von neuem geboren werden, wenn er alt ist? Er kann nicht ein zweites Mal in seiner Mutter Leib eintreten, um wieder geboren zu werden.“ 142:6.4 (1602.3) Jesus answered Nicodemus: “Verily, verily, I say to you, Nicodemus, except a man be born from above, he cannot see the kingdom of God.” Then replied Nicodemus: “But how can a man be born again when he is old? He cannot enter a second time into his mother’s womb to be born.”
142:6.5 (1602.4) Jesus sagte: „Und doch erkläre ich dir, dass ein Mensch, außer er sei vom Geiste geboren, nicht ins Königreich Gottes eintreten kann. Was vom Fleisch geboren ist, ist Fleisch, und was vom Geist geboren ist, ist Geist. Aber du solltest dich nicht darüber wundern, dass ich sagte, ihr müsst vom Himmel geboren sein. Wenn der Wind weht, hörst du das Rascheln der Blätter, aber du siehst den Wind nicht — weder woher er kommt, noch wohin er geht — und dasselbe gilt für jeden aus dem Geiste Geborenen. Mit den leiblichen Augen kann man zwar die Manifestationen des Geistes erblicken, aber man kann den Geist nicht wirklich erkennen.“ 142:6.5 (1602.4) Jesus said: “Nevertheless, I declare to you, except a man be born of the spirit, he cannot enter into the kingdom of God. That which is born of the flesh is flesh, and that which is born of the spirit is spirit. But you should not marvel that I said you must be born from above. When the wind blows, you hear the rustle of the leaves, but you do not see the wind—whence it comes or whither it goes—and so it is with everyone born of the spirit. With the eyes of the flesh you can behold the manifestations of the spirit, but you cannot actually discern the spirit.”
142:6.6 (1602.5) Nikodemus erwiderte: „Aber ich verstehe nicht — wie kann das sein?“. Jesus sagte: „Ist es möglich, dass du ein Lehrer in Israel bist und trotzdem nichts von alledem weißt? Dann wird es zur Pflicht derjenigen, die um die Realitäten des Geistes wissen, diese Dinge denen zu eröffnen, die nur die Manifestationen der materiellen Welt wahrnehmen. Aber wirst du uns glauben, wenn wir dir von den himmlischen Wahrheiten erzählen? Hast du den Mut, Nikodemus, an einen, der vom Himmel herabgestiegen ist, zu glauben, nämlich an den Menschensohn?“ 142:6.6 (1602.5) Nicodemus replied: “But I do not understand—how can that be?” Said Jesus: “Can it be that you are a teacher in Israel and yet ignorant of all this? It becomes, then, the duty of those who know about the realities of the spirit to reveal these things to those who discern only the manifestations of the material world. But will you believe us if we tell you of the heavenly truths? Do you have the courage, Nicodemus, to believe in one who has descended from heaven, even the Son of Man?”
142:6.7 (1602.6) Und Nikodemus sprach: „Aber wie kann ich nur erst diesen Geist erfassen, der mich neu schaffen soll als Vorbereitung auf den Eintritt ins Königreich?“ Jesus antwortete: „Schon wohnt der Geist des himmlischen Vaters in dir. Wenn du dich von diesem Geist aus dem Himmel führen lassen wolltest, würdest du sehr bald beginnen, mit den Augen des Geistes zu sehen. Wenn du dann von ganzem Herzen die Führung durch den Geist wähltest, würdest du aus dem Geiste geboren, da ja dein einziges Ziel im Leben wäre, den Willen deines Vaters im Himmel zu tun. Und solcherweise vom Geist geboren und glücklich im Königreich Gottes, würdest du beginnen, in deinem täglichen Leben die Früchte des Geistes in Fülle hervorzubringen.“ 142:6.7 (1602.6) And Nicodemus said: “But how can I begin to lay hold upon this spirit which is to remake me in preparation for entering into the kingdom?” Jesus answered: “Already does the spirit of the Father in heaven indwell you. If you would be led by this spirit from above, very soon would you begin to see with the eyes of the spirit, and then by the wholehearted choice of spirit guidance would you be born of the spirit since your only purpose in living would be to do the will of your Father who is in heaven. And so finding yourself born of the spirit and happily in the kingdom of God, you would begin to bear in your daily life the abundant fruits of the spirit.”
142:6.8 (1602.7) Nikodemus war vollkommen aufrichtig. Er war tief beeindruckt, aber er ging verstört weg. Er hatte vollendete Selbstentfaltung und Selbstbeherrschung erreicht und besaß sogar hohe sittliche Qualitäten. Er war kultiviert, egoistisch und altruistisch, aber er wusste nicht, wie seinen Willen demjenigen des göttlichen Vaters zu unterwerfen nach Art eines kleinen Kindes, das sich willig der Führung und Leitung eines weisen und liebenden irdischen Vaters anvertraut, und dadurch in Wirklichkeit ein Sohn Gottes, ein sich weiter entwickelnder Erbe des ewigen Königreichs zu werden. 142:6.8 (1602.7) Nicodemus was thoroughly sincere. He was deeply impressed but went away bewildered. Nicodemus was accomplished in self-development, in self-restraint, and even in high moral qualities. He was refined, egoistic, and altruistic; but he did not know how to submit his will to the will of the divine Father as a little child is willing to submit to the guidance and leading of a wise and loving earthly father, thereby becoming in reality a son of God, a progressive heir of the eternal kingdom.
142:6.9 (1603.1) Aber Nikodemus brachte genug Glauben auf, um vom Königreich Besitz zu ergreifen. Er erhob kraftlosen Protest, als seine Kollegen vom Sanhedrin versuchten, Jesus ohne Anhörung zu verurteilen; mit Joseph von Arimathäa bekannte er sich später kühn zu seinem Glauben und verlangte den Leichnam Jesu sogar, als die meisten Jünger furchtsam vom Ort der letzten Leiden und des Todes ihres Meisters geflohen waren. 142:6.9 (1603.1) But Nicodemus did summon faith enough to lay hold of the kingdom. He faintly protested when his colleagues of the Sanhedrin sought to condemn Jesus without a hearing; and with Joseph of Arimathea, he later boldly acknowledged his faith and claimed the body of Jesus, even when most of the disciples had fled in fear from the scenes of their Master’s final suffering and death.
7. Die Lektion über die Familie ^top 7. The Lesson on the Family ^top
142:7.1 (1603.2) Nach der an Unterweisung und persönlicher Arbeit reichen Passahwoche in Jerusalem verbrachte Jesus den nächsten Mittwoch mit seinen Aposteln in Bethanien, um sich auszuruhen. An jenem Nachmittag stellte Thomas eine Frage, die eine lange und lehrreiche Antwort hervorrief. Thomas sagte: „Am Tag unserer Berufung zu besonderen Botschaftern des Königreichs hast du uns viele Dinge gesagt und uns Anweisungen für unsere persönliche Lebensführung gegeben; was aber sollen wir die Menge lehren? Wie sollen diese Leute leben, wenn einmal das Königreich machtvoller kommt? Sollen deine Jünger Sklaven besitzen? Sollen alle, die an dich glauben, die Armut suchen und den Besitz meiden? Soll einzig die Barmherzigkeit herrschen, so dass wir weder Gesetz noch Rechtsprechung nötig haben werden?“ Jesus und die Zwölf verbrachten den ganzen Nachmittag und den ganzen Abend nach dem Essen mit der Diskussion der Fragen von Thomas. Für diesen Bericht geben wir die folgende Zusammenfassung der Anweisungen des Meisters: 142:7.1 (1603.2) After the busy period of teaching and personal work of Passover week in Jerusalem, Jesus spent the next Wednesday at Bethany with his apostles, resting. That afternoon, Thomas asked a question which elicited a long and instructive answer. Said Thomas: “Master, on the day we were set apart as ambassadors of the kingdom, you told us many things, instructed us regarding our personal mode of life, but what shall we teach the multitude? How are these people to live after the kingdom more fully comes? Shall your disciples own slaves? Shall your believers court poverty and shun property? Shall mercy alone prevail so that we shall have no more law and justice?” Jesus and the twelve spent all afternoon and all that evening, after supper, discussing Thomas’s questions. For the purposes of this record we present the following summary of the Master’s instruction:
142:7.2 (1603.3) Jesus suchte zuerst seinen Aposteln klar zu machen, dass er selber auf Erden weilte, um ein einmaliges Dasein im Fleisch zu leben, und dass an sie, die Zwölf, der Ruf ergangen war, an dieser Selbsthingabe-Erfahrung des Menschensohnes teilzuhaben, und dass ihnen als solchen Mitarbeitern ebenfalls viele der besonderen Einschränkungen und Verpflichtungen der ganzen Selbsthingabe-Erfahrung auferlegt waren. Es fiel eine versteckte Andeutung, der Menschensohn sei die einzige Person, die je auf Erden gelebt, die gleichzeitig in das Herz Gottes und in die Tiefen der menschlichen Seele sehen könne. 142:7.2 (1603.3) Jesus sought first to make plain to his apostles that he himself was on earth living a unique life in the flesh, and that they, the twelve, had been called to participate in this bestowal experience of the Son of Man; and as such coworkers, they, too, must share in many of the special restrictions and obligations of the entire bestowal experience. There was a veiled intimation that the Son of Man was the only person who had ever lived on earth who could simultaneously see into the very heart of God and into the very depths of man’s soul.
142:7.3 (1603.4) Unmissverständlich erklärte Jesus, dass das Königreich des Himmels eine evolutionäre Erfahrung ist, die hier auf Erden beginnt und durch aufeinander folgende Lebensstationen bis ins Paradies fortschreitet. Im Laufe des Abends machte er die eindeutige Mitteilung, dass er in einem bestimmten zukünftigen Entwicklungsstadium des Königreichs in geistiger Macht und göttlicher Herrlichkeit diese Welt wiederum besuchen werde. 142:7.3 (1603.4) Very plainly Jesus explained that the kingdom of heaven was an evolutionary experience, beginning here on earth and progressing up through successive life stations to Paradise. In the course of the evening he definitely stated that at some future stage of kingdom development he would revisit this world in spiritual power and divine glory.
142:7.4 (1603.5) Danach erklärte er, dass die „Idee des Königreichs“ nicht die beste Art sei, um die Beziehung des Menschen zu Gott zu veranschaulichen; dass er diese Metapher nur deshalb gebrauche, weil die Juden das Königreich erwarteten und weil Johannes vom kommenden Königreich gepredigt hatte. Jesus sagte: „Die Menschen eines späteren Zeitalters werden das Evangelium des Königreichs besser verstehen, wenn es in Worten, die die Familienbeziehung zum Ausdruck bringen, dargeboten wird — wenn die Menschen die Religion als die Lehre von der Vaterschaft Gottes und der Bruderschaft der Menschen, der Sohnesbeziehung zu Gott, verstehen.“ Dann sprach der Meister recht ausführlich über die irdische Familie als einer Veranschaulichung der himmlischen Familie und formulierte erneut die zwei fundamentalen Lebensgesetze: das erste Gebot der Liebe zum Vater, dem Haupt der Familie, und das zweite Gebot gegenseitiger Liebe unter den Geschwistern: seinen Bruder wie sich selber zu lieben. Und dann erklärte er, dass eine brüderliche Liebe dieser Art sich unfehlbar als selbstloser und liebender Dienst an der Gemeinschaft kundtue. 142:7.4 (1603.5) He next explained that the “kingdom idea” was not the best way to illustrate man’s relation to God; that he employed such figures of speech because the Jewish people were expecting the kingdom, and because John had preached in terms of the coming kingdom. Jesus said: “The people of another age will better understand the gospel of the kingdom when it is presented in terms expressive of the family relationship—when man understands religion as the teaching of the fatherhood of God and the brotherhood of man, sonship with God.” Then the Master discoursed at some length on the earthly family as an illustration of the heavenly family, restating the two fundamental laws of living: the first commandment of love for the father, the head of the family, and the second commandment of mutual love among the children, to love your brother as yourself. And then he explained that such a quality of brotherly affection would invariably manifest itself in unselfish and loving social service.
142:7.5 (1603.6) Darauf folgte die denkwürdige Besprechung der grundlegenden Merkmale des Familienlebens und ihrer Anwendung auf die zwischen Gott und Mensch bestehende Beziehung. Jesus erklärte, dass sich eine wahre Familie auf die sieben folgenden Tatsachen gründet: 142:7.5 (1603.6) Following that, came the memorable discussion of the fundamental characteristics of family life and their application to the relationship existing between God and man. Jesus stated that a true family is founded on the following seven facts:
142:7.6 (1604.1) 1. Die Tatsache der Existenz. Die Beziehungen der Natur und die Phänomene der menschlichen Ähnlichkeit sind in der Familie eng verknüpft: Die Kinder erben gewisse elterliche Eigenschaften. Die Kinder haben ihren Ursprung in den Eltern; die Existenz der Persönlichkeit hängt vom Akt des Erzeugers ab. Die Vater-Kind-Beziehung wohnt aller Natur inne und durchdringt alle lebenden Existenzen. 142:7.6 (1604.1) 1. The fact of existence. The relationships of nature and the phenomena of mortal likenesses are bound up in the family: Children inherit certain parental traits. The children take origin in the parents; personality existence depends on the act of the parent. The relationship of father and child is inherent in all nature and pervades all living existences.
142:7.7 (1604.2) 2. Sicherheit und Vergnügen. Wahren Vätern bereitet es große Freude, für die Bedürfnisse ihrer Kinder zu sorgen. Viele Väter geben sich nicht damit zufrieden, ihre Kinder nur mit dem Nötigen zu versehen, sondern lieben es, ihnen ebenfalls Vergnügen zu verschaffen. 142:7.7 (1604.2) 2. Security and pleasure. True fathers take great pleasure in providing for the needs of their children. Many fathers are not content with supplying the mere wants of their children but enjoy making provision for their pleasures also.
142:7.8 (1604.3) 3. Erziehung und Schulung. Weise Väter planen die Erziehung und passende Schulung ihrer Söhne und Töchter mit Sorgfalt. In jungen Jahren werden diese auf die größeren Verantwortungen des späteren Lebens vorbereitet. 142:7.8 (1604.3) 3. Education and training. Wise fathers carefully plan for the education and adequate training of their sons and daughters. When young they are prepared for the greater responsibilities of later life.
142:7.9 (1604.4) 4. Disziplin und Einschränkung. Weitblickende Väter sorgen auch für die nötige Disziplin, Führung und Zurechtweisung ihrer jungen und unreifen Sprösslinge und legen ihnen manchmal Beschränkungen auf. 142:7.9 (1604.4) 4. Discipline and restraint. Farseeing fathers also make provision for the necessary discipline, guidance, correction, and sometimes restraint of their young and immature offspring.
142:7.10 (1604.5) 5. Kameradschaft und Treue. Ein liebevoller Vater unterhält zu seinen Kindern eine innige und liebende Beziehung. Immer hat er für ihre Bitten ein offenes Ohr; er ist immer bereit, sich ihrer Nöte anzunehmen und ihnen bei ihren Schwierigkeiten zu helfen. Der Vater ist in höchstem Maße am zunehmenden Wohlergehen seiner Nachkommen interessiert. 142:7.10 (1604.5) 5. Companionship and loyalty. The affectionate father holds intimate and loving intercourse with his children. Always is his ear open to their petitions; he is ever ready to share their hardships and assist them over their difficulties. The father is supremely interested in the progressive welfare of his progeny.
142:7.11 (1604.6) 6. Liebe und Erbarmen. Ein teilnahmsvoller Vater vergibt großzügig; Väter haben ihren Kindern gegenüber kein rachsüchtiges Gedächtnis. Väter sind nicht wie Richter, Feinde oder Gläubiger. Wahre Familien sind auf Toleranz, Geduld und Vergebung aufgebaut. 142:7.11 (1604.6) 6. Love and mercy. A compassionate father is freely forgiving; fathers do not hold vengeful memories against their children. Fathers are not like judges, enemies, or creditors. Real families are built upon tolerance, patience, and forgiveness.
142:7.12 (1604.7) 7. Vorsorge für die Zukunft. Irdische Väter hinterlassen ihren Söhnen gern ein Erbe. Die Familie pflanzt sich von Generation zu Generation fort. Der Tod setzt einer Generation nur ein Ende, um den Beginn einer anderen anzuzeigen. Der Tod ist das Ende eines individuellen Lebens, aber nicht notwendigerweise der Familie. 142:7.12 (1604.7) 7. Provision for the future. Temporal fathers like to leave an inheritance for their sons. The family continues from one generation to another. Death only ends one generation to mark the beginning of another. Death terminates an individual life but not necessarily the family.
142:7.13 (1604.8) Stundenlang diskutierte der Meister die Anwendung dieser Grundzüge des Familienlebens auf die Beziehungen des Menschen, des Erdenkindes, zu Gott, dem Paradies-Vater. Und er gelangte zu diesem Schluss: „Diese gesamte Beziehung eines Sohnes zum Vater kenne ich in Vollkommenheit, denn alles, was ihr an Sohnschaft in der ewigen Zukunft zu verwirklichen habt, habe ich jetzt schon erreicht. Der Menschensohn ist bereit, zur Rechten des Vaters aufzusteigen, und so ist nun in mir für euch alle der Weg noch weiter offen, um Gott zu sehen und so vollkommen zu werden, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist, noch ehe ihr euer glorreiches Fortschreiten beendet habt.“ 142:7.13 (1604.8) For hours the Master discussed the application of these features of family life to the relations of man, the earth child, to God, the Paradise Father. And this was his conclusion: “This entire relationship of a son to the Father, I know in perfection, for all that you must attain of sonship in the eternal future I have now already attained. The Son of Man is prepared to ascend to the right hand of the Father, so that in me is the way now open still wider for all of you to see God and, ere you have finished the glorious progression, to become perfect, even as your Father in heaven is perfect.”
142:7.14 (1604.9) Als die Apostel diese überraschenden Worte hörten, kam ihnen in den Sinn, was Johannes zur Zeit von Jesu Taufe erklärt hatte, und bei ihrem Predigen und Lehren nach des Meisters Tod und Auferstehung erinnerten sie sich sehr lebhaft an diese Stunde. 142:7.14 (1604.9) When the apostles heard these startling words, they recalled the pronouncements which John made at the time of Jesus’ baptism, and they also vividly recalled this experience in connection with their preaching and teaching subsequent to the Master’s death and resurrection.
142:7.15 (1604.10) Jesus ist ein göttlicher Sohn, der das volle Vertrauen des Universalen Vaters besitzt. Er war beim Vater gewesen und hatte ihn voll verstanden. Er hatte nun sein irdisches Leben zur vollen Zufriedenheit des Vaters gelebt, und die Inkarnation hatte ihn befähigt, die Menschen voll zu verstehen. Jesus war die Vollendung eines Menschen. Er hatte genau dieselbe Vollkommenheit erreicht, die in ihm und durch ihn zu erreichen allen wahren Gläubigen bestimmt ist. Jesus offenbarte dem Menschen einen Gott der Vollkommenheit und verkörperte selber den vervollkommneten Sohn der Welten vor Gott. 142:7.15 (1604.10) Jesus is a divine Son, one in the Universal Father’s full confidence. He had been with the Father and comprehended him fully. He had now lived his earth life to the full satisfaction of the Father, and this incarnation in the flesh had enabled him fully to comprehend man. Jesus was the perfection of man; he had attained just such perfection as all true believers are destined to attain in him and through him. Jesus revealed a God of perfection to man and presented in himself the perfected son of the realms to God.
142:7.16 (1605.1) Obwohl Jesus mehrere Stunden lang gesprochen hatte, war Thomas noch nicht befriedigt, denn er sagte: „Aber, Meister, wir finden nicht, dass der Vater im Himmel immer freundlich und erbarmungsvoll mit uns umgeht. Oft leiden wir bitter auf Erden, und unsere Gebete werden nicht immer erhört. Woran liegt es, dass wir die Bedeutung deiner Lehre nicht begreifen?“ 142:7.16 (1605.1) Although Jesus discoursed for several hours, Thomas was not yet satisfied, for he said: “But, Master, we do not find that the Father in heaven always deals kindly and mercifully with us. Many times we grievously suffer on earth, and not always are our prayers answered. Where do we fail to grasp the meaning of your teaching?”
142:7.17 (1605.2) Jesus erwiderte: „Thomas, Thomas, wie lange wird es dauern, bis du die Fähigkeit erlangst, mit dem Ohr des Geistes zu hören? Wie lange wird es dauern, bis du erkennst, dass dieses Königreich ein geistiges Königreich ist, und dass auch mein Vater ein geistiges Wesen ist? Versteht ihr nicht, dass ich euch als geistige Kinder in der geistigen Familie des Himmels unterrichte, deren väterliches Haupt ein unendlicher und ewiger Geist ist? Wollt ihr mir nicht erlauben, die irdische Familie zur Veranschaulichung göttlicher Beziehungen zu gebrauchen, ohne meine Worte so buchstäblich auf die materiellen Angelegenheiten anzuwenden? Könnt ihr in eurer Vorstellung die geistigen Realitäten des Königreichs nicht von den materiellen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Problemen dieser Zeit trennen? Warum, wenn ich die Sprache des Geistes spreche, besteht ihr darauf, das, was ich meine, in die Sprache des Fleisches zu übersetzen, bloß weil ich mir erlaube, zum Zwecke der Veranschaulichung alltägliche und realistische Beziehungen anzuführen? Meine Kinder, ich bitte euch flehentlich, damit aufzuhören, die Lehren des Königreichs des Geistes auf so niedrige Angelegenheiten wie Sklaverei, Armut, Häuser und Land und auf die materiellen Probleme menschlicher Billigkeit und Gerechtigkeit anzuwenden. Diese zeitlichen Angelegenheiten sind Sache der Menschen dieser Welt, und obwohl sie in gewisser Hinsicht alle Menschen betreffen, seid ihr berufen worden, mich in der Welt zu vertreten; so wie ich meinen Vater vertrete. Ihr seid geistige Botschafter eines geistigen Königreiches, besondere Vertreter des geistigen Vaters. Es sollte mir jetzt möglich sein, euch als erwachsene Menschen des Königreichs des Geistes zu unterrichten. Muss ich mich an euch immer wie an Kinder wenden? Werdet ihr in geistiger Wahrnehmung nie erwachsen? Trotzdem, ich liebe euch und werde mit euch nachsichtig sein bis ans Ende unserer persönlichen Zusammenarbeit. Und selbst dann wird mein Geist euch in alle Welt vorangehen.“ 142:7.17 (1605.2) Jesus replied: “Thomas, Thomas, how long before you will acquire the ability to listen with the ear of the spirit? How long will it be before you discern that this kingdom is a spiritual kingdom, and that my Father is also a spiritual being? Do you not understand that I am teaching you as spiritual children in the spirit family of heaven, of which the fatherhead is an infinite and eternal spirit? Will you not allow me to use the earth family as an illustration of divine relationships without so literally applying my teaching to material affairs? In your minds cannot you separate the spiritual realities of the kingdom from the material, social, economic, and political problems of the age? When I speak the language of the spirit, why do you insist on translating my meaning into the language of the flesh just because I presume to employ commonplace and literal relationships for purposes of illustration? My children, I implore that you cease to apply the teaching of the kingdom of the spirit to the sordid affairs of slavery, poverty, houses, and lands, and to the material problems of human equity and justice. These temporal matters are the concern of the men of this world, and while in a way they affect all men, you have been called to represent me in the world, even as I represent my Father. You are spiritual ambassadors of a spiritual kingdom, special representatives of the spirit Father. By this time it should be possible for me to instruct you as full-grown men of the spirit kingdom. Must I ever address you only as children? Will you never grow up in spirit perception? Nevertheless, I love you and will bear with you, even to the very end of our association in the flesh. And even then shall my spirit go before you into all the world.”
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142:8.1 (1605.3) Gegen Ende April war unter den Pharisäern und Sadduzäern der Widerstand gegen Jesus so deutlich geworden, dass der Meister und seine Apostel sich entschieden, Jerusalem für eine Weile zu verlassen und sich südwärts nach Betlehem und Hebron zu begeben, um dort zu arbeiten. Sie verbrachten den ganzen Monat Mai mit persönlicher Arbeit in diesen Städten und unter den Dorfbewohnern der Umgebung. Sie predigten in dieser Zeit nie öffentlich, sondern gingen nur von Haus zu Haus. Während die Apostel das Evangelium verkündeten und die Kranken betreuten, verbrachten Jesus und Abner einen Teil der Zeit mit dem Besuch der Nasiräerkolonie in Engedi. Von diesem Ort aus war Johannes der Täufer ausgezogen, und Abner war das Haupt der Gruppe gewesen. Viele Angehörige der Bruderschaft der Nasiräer begannen, an Jesus zu glauben, aber die Mehrzahl dieser asketischen und exzentrischen Männer weigerte sich, ihn als vom Himmel gesandten Lehrer anzunehmen, weil er weder Fasten noch andere Formen der Selbstverleugnung lehrte. 142:8.1 (1605.3) By the end of April the opposition to Jesus among the Pharisees and Sadducees had become so pronounced that the Master and his apostles decided to leave Jerusalem for a while, going south to work in Bethlehem and Hebron. The entire month of May was spent in doing personal work in these cities and among the people of the surrounding villages. No public preaching was done on this trip, only house-to-house visitation. A part of this time, while the apostles taught the gospel and ministered to the sick, Jesus and Abner spent at Engedi, visiting the Nazarite colony. John the Baptist had gone forth from this place, and Abner had been head of this group. Many of the Nazarite brotherhood became believers in Jesus, but the majority of these ascetic and eccentric men refused to accept him as a teacher sent from heaven because he did not teach fasting and other forms of self-denial.
142:8.2 (1605.4) Die Leute, die in dieser Gegend lebten, wussten nicht, dass Jesus in Betlehem geboren war. Sie nahmen immer an, der Meister sei in Nazareth geboren — was auch die Mehrzahl seiner Jünger glaubte — aber die Zwölf kannten die Tatsachen. 142:8.2 (1605.4) The people living in this region did not know that Jesus had been born in Bethlehem. They always supposed the Master had been born at Nazareth, as did the vast majority of his disciples, but the twelve knew the facts.
142:8.3 (1605.5) Dieser Aufenthalt im Süden von Judäa war eine erholsame und fruchtbare Arbeitsperiode; viele Seelen wurden dem Königreich hinzugewonnen. Mit den ersten Junitagen hatte sich die Agitation gegen Jesus in Jerusalem so weit gelegt, dass der Meister und die Apostel zurückkehrten, um Gläubige zu unterrichten und zu bestärken. 142:8.3 (1605.5) This sojourn in the south of Judea was a restful and fruitful season of labor; many souls were added to the kingdom. By the first days of June the agitation against Jesus had so quieted down in Jerusalem that the Master and the apostles returned to instruct and comfort believers.
142:8.4 (1606.1) Obwohl Jesus und die Apostel den ganzen Monat Juni in Jerusalem oder in der Nähe verbrachten, predigten sie in dieser Zeit nicht öffentlich. Meistens lebten sie in Zelten, die sie in einem schattigen Park oder Garten aufschlugen, der damals Gethsemane genannt wurde. Dieser Park lag am Westhang des Ölbergs, nicht weit vom Bach Kidron. Die Sabbatwochenenden verbrachten sie gewöhnlich mit Lazarus und seinen Schwestern in Bethanien. Jesus hielt sich nur wenige Male innerhalb der Stadtmauern von Jerusalem auf, aber eine große Zahl interessierter Fragesteller kam ihn in Gethsemane aufsuchen. An einem Freitagabend wagten sich Nikodemus und ein gewisser Joseph von Arimathäa zu Jesus hinaus, aber obwohl sie bereits vor dem Eingang zu des Meisters Zelt standen, kehrten sie aus Angst wieder um. Natürlich ahnten sie nicht, dass Jesus um all ihr Tun wusste. 142:8.4 (1606.1) Although Jesus and the apostles spent the entire month of June in or near Jerusalem, they did no public teaching during this period. They lived for the most part in tents, which they pitched in a shaded park, or garden, known in that day as Gethsemane. This park was situated on the western slope of the Mount of Olives not far from the brook Kidron. The Sabbath weekends they usually spent with Lazarus and his sisters at Bethany. Jesus entered within the walls of Jerusalem only a few times, but a large number of interested inquirers came out to Gethsemane to visit with him. One Friday evening Nicodemus and one Joseph of Arimathea ventured out to see Jesus but turned back through fear even after they were standing before the entrance to the Master’s tent. And, of course, they did not perceive that Jesus knew all about their doings.
142:8.5 (1606.2) Als die Führer der Juden vernahmen, dass Jesus nach Jerusalem zurückgekehrt war, schickten sie sich an, ihn zu verhaften; aber als sie feststellten, dass er nicht öffentlich predigte, folgerten sie, dass ihre frühere Hetze ihn eingeschüchtert habe, und entschieden, ihm zu erlauben, seine Lehrtätigkeit in dieser privaten Art fortzusetzen, ohne ihn weiter zu belästigen. Und so nahmen die Dinge einen ruhigen Verlauf, bis in den letzten Junitagen ein gewisser Simon, Mitglied des Sanhedrins, sich öffentlich für die Lehre Jesu einsetzte, nachdem er sich vor den Führern der Juden zu ihr bekannt hatte. Augenblicklich ging eine neue Hetze zur Festnahme Jesu los, die so stark wurde, dass der Meister beschloss, sich in die Städte Samarias und der Dekapolis zurückzuziehen. 142:8.5 (1606.2) When the rulers of the Jews learned that Jesus had returned to Jerusalem, they prepared to arrest him; but when they observed that he did no public preaching, they concluded that he had become frightened by their previous agitation and decided to allow him to carry on his teaching in this private manner without further molestation. And thus affairs moved along quietly until the last days of June, when one Simon, a member of the Sanhedrin, publicly espoused the teachings of Jesus, after so declaring himself before the rulers of the Jews. Immediately a new agitation for Jesus’ apprehension sprang up and grew so strong that the Master decided to retire into the cities of Samaria and the Decapolis.