Schrift 144 Paper 144
Auf dem Gilboa und in der Dekapolis At Gilboa and in the Decapolis
144:0.1 (1617.1) SIE verbrachten die Monate September und Oktober zurückgezogen in einem abgeschiedenen Lager an den Hängen des Berges Gilboa. Den ganzen Monat September hindurch lebte Jesus hier allein mit seinen Aposteln, lehrte sie und unterwies sie in den Wahrheiten des Königreichs. 144:0.1 (1617.1) SEPTEMBER and October were spent in retirement at a secluded camp upon the slopes of Mount Gilboa. The month of September Jesus spent here alone with his apostles, teaching and instructing them in the truths of the kingdom.
144:0.2 (1617.2) Es gab einige Gründe dafür, dass Jesus und seine Apostel sich zu dieser Zeit in das Grenzland zwischen Samaria und der Dekapolis zurückzogen. Die religiösen Führer Jerusalems verhielten sich sehr feindlich; Herodes Antipas hielt Johannes immer noch gefangen und fürchtete sich ebenso sehr, ihn freizulassen wie ihn hinzurichten; auch nährte er weiterhin den Verdacht, dass Johannes und Jesus irgendwie zusammenarbeiteten. Diese Bedingungen ließen weder in Judäa noch in Galiläa die Planung dynamischer Arbeit als ratsam erscheinen. Und es gab da noch einen dritten Grund: die langsam zunehmende Spannung zwischen den Führern der Jünger des Johannes und den Aposteln Jesu, die mit der wachsenden Zahl von Gläubigen schlimmer wurde. 144:0.2 (1617.2) There were a number of reasons why Jesus and his apostles were in retirement at this time on the borders of Samaria and the Decapolis. The Jerusalem religious rulers were very antagonistic; Herod Antipas still held John in prison, fearing either to release or execute him, while he continued to entertain suspicions that John and Jesus were in some way associated. These conditions made it unwise to plan for aggressive work in either Judea or Galilee. There was a third reason: the slowly augmenting tension between the leaders of John’s disciples and the apostles of Jesus, which grew worse with the increasing number of believers.
144:0.3 (1617.3) Jesus wusste, dass die Tage des vorbereitenden Lehrens und Predigens sich ihrem Ende näherten und dass der nächste Schritt im Beginn des totalen und letzten Einsatzes in seinem Leben auf Erden bestehen würde, und er wollte nicht, dass der Anfang dieses Unternehmens für Johannes den Täufer in irgendeiner Weise zu einer Prüfung oder Belastung würde. Jesus hatte deshalb beschlossen, sich eine Zeit lang zurückzuziehen, seine Apostel zu schulen und dann in der Stille in den Städten der Dekapolis zu wirken, bis Johannes entweder hingerichtet oder freigelassen würde, um sich ihnen in einer gemeinsamen Anstrengung anzuschließen. 144:0.3 (1617.3) Jesus knew that the days of the preliminary work of teaching and preaching were about over, that the next move involved the beginning of the full and final effort of his life on earth, and he did not wish the launching of this undertaking to be in any manner either trying or embarrassing to John the Baptist. Jesus had therefore decided to spend some time in retirement rehearsing his apostles and then to do some quiet work in the cities of the Decapolis until John should be either executed or released to join them in a united effort.
1. Das Lager auf dem Berg Gilboa ^top 1. The Gilboa Encampment ^top
144:1.1 (1617.4) Im Laufe der Zeit wurden die Zwölf Jesu gegenüber immer ergebener, und sie arbeiteten mit zunehmendem Einsatz für das Königreich. Ihre Ergebenheit gründete größtenteils auf persönlicher Treue. Sie erfassten seine vielseitige Lehre nicht, und sie vermochten Jesu Natur oder die Bedeutung seiner Selbsthingabe auf Erden nicht völlig zu verstehen. 144:1.1 (1617.4) As time passed, the twelve became more devoted to Jesus and increasingly committed to the work of the kingdom. Their devotion was in large part a matter of personal loyalty. They did not grasp his many-sided teaching; they did not fully comprehend the nature of Jesus or the significance of his bestowal on earth.
144:1.2 (1617.5) Jesus machte seinen Aposteln klar, dass sie sich aus drei Gründen zurückgezogen hatten: 144:1.2 (1617.5) Jesus made it plain to his apostles that they were in retirement for three reasons:
144:1.3 (1617.6) 1. Um ihr Verständnis des Evangeliums des Königreichs und ihren Glauben daran zu festigen. 144:1.3 (1617.6) 1. To confirm their understanding of, and faith in, the gospel of the kingdom.
144:1.4 (1617.7) 2. Um den Widerstand gegen ihr Werk in Judäa und Galiläa abklingen zu lassen. 144:1.4 (1617.7) 2. To allow opposition to their work in both Judea and Galilee to quiet down.
144:1.5 (1617.8) 3. Um das Schicksal Johannes‘ des Täufers abzuwarten. 144:1.5 (1617.8) 3. To await the fate of John the Baptist.
144:1.6 (1617.9) Im Laufe dieser Wartezeit auf Gilboa erzählte Jesus den Zwölfen viel über seine Jugend und seine Erlebnisse auf dem Berg Hermon; er enthüllte ihnen auch einiges von dem, was in den Bergen während der vierzig Tage unmittelbar nach seiner Taufe geschehen war. Und er erteilte ihnen die bestimmte Anweisung, vor seiner Rückkehr zu seinem Vater niemandem etwas über diese Erlebnisse zu sagen. 144:1.6 (1617.9) While tarrying on Gilboa, Jesus told the twelve much about his early life and his experiences on Mount Hermon; he also revealed something of what happened in the hills during the forty days immediately after his baptism. And he directly charged them that they should tell no man about these experiences until after he had returned to the Father.
144:1.7 (1618.1) Während dieser Septemberwochen ruhten sie sich aus, unterhielten sich und erzählten einander ihre Erlebnisse seit dem Tage, da Jesus sie zum Dienst gerufen hatte, und unternahmen eine ernsthafte Anstrengung, um zu koordinieren, was der Meister sie bis dahin gelehrt hatte. Bis zu einem gewissen Grade fühlten alle, dass dies ihre letzte Gelegenheit sein würde, längere Zeit zu ruhen. Es war ihnen bewusst, dass ihre bevorstehende Öffentlichkeitsarbeit in Judäa oder Galiläa den Beginn der endgültigen Verkündigung des kommenden Königreichs bedeuten würde, aber sie hatten nur eine schwache oder unbestimmte Vorstellung davon, was das Königreich bei seinem Kommen sein würde. Johannes und Andreas dachten, das Königreich sei bereits gekommen; Petrus und Jakobus glaubten, es werde erst noch kommen; Nathanael und Thomas gestanden offen ein, vor einem Rätsel zu stehen; Matthäus, Philipp und Simon Zelotes waren unsicher und verwirrt; die Zwillinge wussten in ihrer seligen Unwissenheit von der Streitfrage nichts; und Judas Iskariot war schweigsam und zurückhaltend. 144:1.7 (1618.1) During these September weeks they rested, visited, recounted their experiences since Jesus first called them to service, and engaged in an earnest effort to co-ordinate what the Master had so far taught them. In a measure they all sensed that this would be their last opportunity for prolonged rest. They realized that their next public effort in either Judea or Galilee would mark the beginning of the final proclamation of the coming kingdom, but they had little or no settled idea as to what the kingdom would be when it came. John and Andrew thought the kingdom had already come; Peter and James believed that it was yet to come; Nathaniel and Thomas frankly confessed they were puzzled; Matthew, Philip, and Simon Zelotes were uncertain and confused; the twins were blissfully ignorant of the controversy; and Judas Iscariot was silent, noncommittal.
144:1.8 (1618.2) Einen großen Teil dieser Zeit verbrachte Jesus allein auf dem Berg in der Nähe des Lagers. Gelegentlich nahm er Petrus, Jakobus oder Johannes mit sich, aber öfter entfernte er sich, um allein zu beten oder zu kommunizieren. Nach der Taufe Jesu und den vierzig Tagen in den Bergen von Peräa ist es kaum zutreffend, von diesen Perioden der Verbindung mit seinem Vater als von Beten zu sprechen, noch stimmt es zu sagen, er sei in Anbetung gewesen, aber es ist insgesamt richtig, diese Perioden als persönliche Verbindung mit seinem Vater zu bezeichnen. 144:1.8 (1618.2) Much of this time Jesus was alone on the mountain near the camp. Occasionally he took with him Peter, James, or John, but more often he went off to pray or commune alone. Subsequent to the baptism of Jesus and the forty days in the Perean hills, it is hardly proper to speak of these seasons of communion with his Father as prayer, nor is it consistent to speak of Jesus as worshiping, but it is altogether correct to allude to these seasons as personal communion with his Father.
144:1.9 (1618.3) Während des ganzen Monats September waren Gebet und Anbetung das beherrschende Diskussionsthema. Nachdem sie einige Tage lang die Anbetung besprochen hatten, hielt Jesus schließlich seine denkwürdige Rede über das Gebet als Antwort auf Thomas‘ Bitte: „Meister, lehre uns beten.“ 144:1.9 (1618.3) The central theme of the discussions throughout the entire month of September was prayer and worship. After they had discussed worship for some days, Jesus finally delivered his memorable discourse on prayer in answer to Thomas’s request: “Master, teach us how to pray.”
144:1.10 (1618.4) Johannes hatte seine Jünger ein Gebet gelehrt, ein Gebet zur Rettung im kommenden Königreich. Obwohl Jesus seinen Anhängern nie verbot, die Gebetsform des Johannes zu gebrauchen, merkten die Apostel schon sehr früh, dass ihr Meister die Gewohnheit des Hersagens von festen und förmlichen Gebeten nicht ganz guthieß. Trotzdem baten Gläubige ständig darum, im Beten unterwiesen zu werden. Die Zwölf sehnten sich danach zu wissen, welche Gebetsform Jesus billigen würde. Hauptsächlich wegen dieses Bedürfnisses nach einem schlichten Gebet für das einfache Volk willigte Jesus diesmal als Antwort auf Thomas‘ Bitte ein, sie eine suggestive Form des Gebets zu lehren. Jesus gab diese Lektion an einem Nachmittag der dritten Woche ihres Aufenthaltes auf dem Berg Gilboa. 144:1.10 (1618.4) John had taught his disciples a prayer, a prayer for salvation in the coming kingdom. Although Jesus never forbade his followers to use John’s form of prayer, the apostles very early perceived that their Master did not fully approve of the practice of uttering set and formal prayers. Nevertheless, believers constantly requested to be taught how to pray. The twelve longed to know what form of petition Jesus would approve. And it was chiefly because of this need for some simple petition for the common people that Jesus at this time consented, in answer to Thomas’s request, to teach them a suggestive form of prayer. Jesus gave this lesson one afternoon in the third week of their sojourn on Mount Gilboa.
2. Die Rede über das Gebet ^top 2. The Discourse on Prayer ^top
144:2.1 (1618.5) „Johannes hat euch in der Tat eine einfache Form des Gebetes gelehrt: ‚Oh Vater, reinige uns von Sünde, zeige uns deine Herrlichkeit, offenbare deine Liebe, und lass deinen Geist unsere Herzen für immer heiligen, Amen!‘ Er lehrte dieses Gebet, damit ihr etwas hättet, um die Menge zu unterweisen. Seine Absicht war nicht, dass ihr beim Beten eine solche feste und förmliche Bitte als Ausdruck eurer Seele benutzen solltet. 144:2.1 (1618.5) “John indeed taught you a simple form of prayer: ‘O Father, cleanse us from sin, show us your glory, reveal your love, and let your spirit sanctify our hearts forevermore, Amen!’ He taught this prayer that you might have something to teach the multitude. He did not intend that you should use such a set and formal petition as the expression of your own souls in prayer.
144:2.2 (1618.6) „Das Gebet ist eine gänzlich persönliche und spontane Äußerung der Haltung der Seele gegenüber dem Geist; das Gebet sollte Verbindung in der Sohnesbeziehung und Ausdruck geistiger Gemeinschaft sein. Das Gebet, vom Geist eingegeben, führt zu kooperativem geistigem Fortschritt. Das ideale Gebet ist eine Form geistiger Verbindung, die zu intelligenter Anbetung führt. Wahres Beten ist das aufrichtige Verhalten, nach dem Himmel auszuholen, um seine Ideale zu erreichen. 144:2.2 (1618.6) “Prayer is entirely a personal and spontaneous expression of the attitude of the soul toward the spirit; prayer should be the communion of sonship and the expression of fellowship. Prayer, when indited by the spirit, leads to co-operative spiritual progress. The ideal prayer is a form of spiritual communion which leads to intelligent worship. True praying is the sincere attitude of reaching heavenward for the attainment of your ideals.
144:2.3 (1619.1) „Das Gebet ist der Atem der Seele, und es sollte euch dahin führen, beharrlich zu sein in eurem Bemühen, den Willen des Vaters in Erfahrung zu bringen. Wenn einer von euch einen Nachbarn hat, ihn um Mitternacht aufsucht und zu ihm sagt : ‚Freund, leihe mir drei Brotlaibe, denn ein Freund auf Reisen ist bei mir zu Besuch gekommen, und ich habe ihm nichts vorzusetzen‘; und wenn euer Nachbar dann antwortet: ‚Stör‘ mich nicht, denn die Türe ist jetzt verschlossen und die Kinder und ich sind im Bett; deshalb kann ich nicht aufstehen und dir Brot geben‘, so werdet ihr ihn drängen und erklären, dass euer Freund Hunger hat und ihr ihm keine Nahrung anzubieten habt. Und ich sage euch, dass euer Nachbar, obwohl er nicht aus Freundschaft zu euch aufstehen und euch Brot geben wird, zumindest wegen euer Lästigkeit sein Lager verlassen und euch so viele Laibe geben wird, wie ihr benötigt. Wenn also Beharrlichkeit sogar die Gunst der sterblichen Menschen gewinnt, um wie viel mehr wird eure Hartnäckigkeit im Geiste euch das Brot des Lebens aus den willigen Händen des Vaters im Himmel gewinnen! Wiederum sage ich euch: Bittet, und es wird euch gegeben werden; suchet, und ihr werdet finden; klopfet an, und es wird euch aufgetan. Denn jeder, der bittet, empfängt; wer sucht, findet, und dem, der an das Tor des Heils pocht, wird geöffnet werden. 144:2.3 (1619.1) “Prayer is the breath of the soul and should lead you to be persistent in your attempt to ascertain the Father’s will. If any one of you has a neighbor, and you go to him at midnight and say: ‘Friend, lend me three loaves, for a friend of mine on a journey has come to see me, and I have nothing to set before him’; and if your neighbor answers, ‘Trouble me not, for the door is now shut and the children and I are in bed; therefore I cannot rise and give you bread,’ you will persist, explaining that your friend hungers, and that you have no food to offer him. I say to you, though your neighbor will not rise and give you bread because he is your friend, yet because of your importunity he will get up and give you as many loaves as you need. If, then, persistence will win favors even from mortal man, how much more will your persistence in the spirit win the bread of life for you from the willing hands of the Father in heaven. Again I say to you: Ask and it shall be given you; seek and you shall find; knock and it shall be opened to you. For every one who asks receives; he who seeks finds; and to him who knocks the door of salvation will be opened.
144:2.4 (1619.2) „Welcher Vater unter euch würde zögern, auf die unbesonnene Bitte seines Sohnes hin entsprechend elterlicher Weisheit zu geben, anstatt auf des Sohnes verfehlten Wunsch einzugehen? Wenn das Kind einen Brotlaib benötigt, gebt ihr ihm dann einen Stein, nur weil es unbesonnen darum bittet? Wenn euer Sohn einen Fisch braucht, gebt ihr ihm eine Wasserschlange, nur weil sie zufälligerweise zusammen mit dem Fisch im Netz heraufkommt und das Kind törichterweise die Schlange haben will? Wenn ihr also als sterbliche und endliche Wesen auf eine Bitte zu antworten und euren Kindern gute und geeignete Geschenke zu machen wisst, um wie viel mehr wird dann euer himmlischer Vater denen, die ihn darum bitten, den Geist und viele zusätzliche Segnungen geben? Die Menschen sollten immer beten und sich nicht entmutigen lassen. 144:2.4 (1619.2) “Which of you who is a father, if his son asks unwisely, would hesitate to give in accordance with parental wisdom rather than in the terms of the son’s faulty petition? If the child needs a loaf, will you give him a stone just because he unwisely asks for it? If your son needs a fish, will you give him a watersnake just because it may chance to come up in the net with the fish and the child foolishly asks for the serpent? If you, then, being mortal and finite, know how to answer prayer and give good and appropriate gifts to your children, how much more shall your heavenly Father give the spirit and many additional blessings to those who ask him? Men ought always to pray and not become discouraged.
144:2.5 (1619.3) „Lasst mich euch die Geschichte von einem Richter erzählen, der in einer gottlosen Stadt wohnte. Dieser Richter hatte weder Furcht vor Gott noch Respekt vor den Menschen. Nun lebte in dieser Stadt eine bedürftige Witwe, die wiederholt zu diesem ungerechten Richter kam und sagte: ‚Schütze mich vor meinem Widersacher.‘ Eine Zeit lang lieh er ihr kein Ohr, aber endlich sprach er zu sich: ‚Obwohl ich weder Gott fürchte, noch Achtung vor den Menschen habe, will ich doch diese Witwe, die mir keine Ruhe lässt, in Schutz nehmen, sonst wird sie mich mit ihrem ständigen Kommen am Ende ganz erschöpfen.‘ Ich erzähle euch diese Geschichten, um euch zu ausdauerndem Beten zu ermutigen und nicht, um die Meinung aufkommen zu lassen, eure Bitten werden den gerechten und rechtschaffenen Vater im Himmel umstimmen. Eure Beharrlichkeit soll euch nicht die Gunst Gottes gewinnen, sondern eure irdische Haltung verändern und die Empfänglichkeit eurer Seele für den Geist vergrößern. 144:2.5 (1619.3) “Let me tell you the story of a certain judge who lived in a wicked city. This judge feared not God nor had respect for man. Now there was a needy widow in that city who came repeatedly to this unjust judge, saying, ‘Protect me from my adversary.’ For some time he would not give ear to her, but presently he said to himself: ‘Though I fear not God nor have regard for man, yet because this widow ceases not to trouble me, I will vindicate her lest she wear me out by her continual coming.’ These stories I tell you to encourage you to persist in praying and not to intimate that your petitions will change the just and righteous Father above. Your persistence, however, is not to win favor with God but to change your earth attitude and to enlarge your soul’s capacity for spirit receptivity.
144:2.6 (1619.4) „Aber wenn ihr betet, tut ihr es mit einem so schwachen Glauben! Wahrer Glaube vermag Berge von materiellen Schwierigkeiten zu versetzen, die unter Umständen auf dem Pfad seelischer Entfaltung und geistigen Fortschritts liegen.“ 144:2.6 (1619.4) “But when you pray, you exercise so little faith. Genuine faith will remove mountains of material difficulty which may chance to lie in the path of soul expansion and spiritual progress.”
3. Das Gebet des Gläubigen ^top 3. The Believer’s Prayer ^top
144:3.1 (1619.5) Aber die Apostel waren noch nicht befriedigt. Sie wünschten von Jesus ein Gebetsmodell, das sie die neuen Jünger lehren könnten. Nach Anhören der Rede über das Gebet sagte Jakobus Zebedäus: „Sehr gut, Meister, aber eine solche Gebetsform wünschen wir weniger für uns selber, als für die, die seit kurzem zum Glauben gekommen sind und die uns so oft dringend bitten: ‚Lehre uns, auf geziemende Weise zum Vater im Himmel zu beten.‘“ 144:3.1 (1619.5) But the apostles were not yet satisfied; they desired Jesus to give them a model prayer which they could teach the new disciples. After listening to this discourse on prayer, James Zebedee said: “Very good, Master, but we do not desire a form of prayer for ourselves so much as for the newer believers who so frequently beseech us, ‘Teach us how acceptably to pray to the Father in heaven.’”
144:3.2 (1619.6) Nachdem Jakobus zu Ende gesprochen hatte, sagte Jesus: „Wenn ihr denn immer noch ein solches Gebet wünscht, will ich euch das eine geben, das ich meine Brüder und Schwestern in Nazareth gelehrt habe“: 144:3.2 (1619.6) When James had finished speaking, Jesus said: “If, then, you still desire such a prayer, I would present the one which I taught my brothers and sisters in Nazareth”:
144:3.3 (1620.1) Unser Vater im Himmel, 144:3.3 (1620.1) Our Father who is in heaven,
144:3.4 (1620.2) Geheiliget werde dein Name. 144:3.4 (1620.2) Hallowed be your name.
144:3.5 (1620.3) Dein Königreich komme; dein Wille geschehe 144:3.5 (1620.3) Your kingdom come; your will be done
144:3.6 (1620.4) Auf Erden wie im Himmel. 144:3.6 (1620.4) On earth as it is in heaven.
144:3.7 (1620.5) Gib uns heute unser Brot für morgen; 144:3.7 (1620.5) Give us this day our bread for tomorrow;
144:3.8 (1620.6) Erfrische unsere Seelen mit dem Wasser des Lebens. 144:3.8 (1620.6) Refresh our souls with the water of life.
144:3.9 (1620.7) Und vergib einem jeden von uns seine Schuld, 144:3.9 (1620.7) And forgive us every one our debts
144:3.10 (1620.8) Wie auch wir vergeben haben unseren Schuldigern. 144:3.10 (1620.8) As we also have forgiven our debtors.
144:3.11 (1620.9) Rette uns in der Versuchung, erlöse uns vom Übel 144:3.11 (1620.9) Save us in temptation, deliver us from evil,
144:3.12 (1620.10) Und lasse uns immer mehr wie Du vollkommen werden. 144:3.12 (1620.10) And increasingly make us perfect like yourself.
144:3.13 (1620.11) Es ist nicht verwunderlich, dass die Apostel wünschten, Jesus möge ihnen ein Gebetsmuster für die Gläubigen geben. Johannes der Täufer hatte seine Anhänger mehrere Gebete gelehrt; alle großen Lehrer hatten für ihre Schüler Gebete verfasst: Die religiösen Lehrer der Juden hatten fünfundzwanzig oder dreißig feste Gebete, die sie in den Synagogen und sogar an den Straßenecken hersagten. Jesus hatte einen besonderen Widerwillen gegen öffentliches Beten. Bis dahin hatten ihn die Zwölf nur wenige Male beten gehört. Sie beobachteten, wie er ganze Nächte im Gebet und in der Anbetung verbrachte, und sie wollten gerne wissen, welcher Art seine Bittgebete waren. Sie waren wirklich in arger Verlegenheit, was sie der Menge antworten sollten, wenn diese um Anleitung zum Beten bat, wie Johannes es seine Jünger gelehrt hatte. 144:3.13 (1620.11) It is not strange that the apostles desired Jesus to teach them a model prayer for believers. John the Baptist had taught his followers several prayers; all great teachers had formulated prayers for their pupils. The religious teachers of the Jews had some twenty-five or thirty set prayers which they recited in the synagogues and even on the street corners. Jesus was particularly averse to praying in public. Up to this time the twelve had heard him pray only a few times. They observed him spending entire nights at prayer or worship, and they were very curious to know the manner or form of his petitions. They were really hard pressed to know what to answer the multitudes when they asked to be taught how to pray as John had taught his disciples.
144:3.14 (1620.12) Jesus wies die Zwölf an, immer im Verborgenen zu beten, sich allein abseits in die Stille der Natur zurückzuziehen oder ihre Zimmer aufzusuchen und die Türen zu verschließen, wenn sie beteten. 144:3.14 (1620.12) Jesus taught the twelve always to pray in secret; to go off by themselves amidst the quiet surroundings of nature or to go in their rooms and shut the doors when they engaged in prayer.
144:3.15 (1620.13) Nach Jesu Tod und Himmelfahrt zum Vater nahmen viele Gläubige die Gewohnheit an, das sogenannte Gebet des Herrn mit dem Zusatz „Im Namen des Herrn Jesus Christus“ zu beschließen. Noch später gingen bei der Abschrift zwei Zeilen verloren, und dem Gebet wurde ein besonderes Anhängsel hinzugefügt, das lautete: „Denn dein ist das Königreich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.“ 144:3.15 (1620.13) After Jesus’ death and ascension to the Father it became the practice of many believers to finish this so-called Lord’s prayer by the addition of—“In the name of the Lord Jesus Christ.” Still later on, two lines were lost in copying, and there was added to this prayer an extra clause, reading: “For yours is the kingdom and the power and the glory, forevermore.”
144:3.16 (1620.14) Jesus gab den Aposteln das Gebet in der kollektiven Form, so wie sie es zu Hause in Nazareth gesprochen hatten. Er lehrte nie ein feststehendes persönliches Gebet, sondern nur Gruppen-, Familien- oder gemeinschaftliche Bittgebete. Und er tat es nie von sich aus. 144:3.16 (1620.14) Jesus gave the apostles the prayer in collective form as they had prayed it in the Nazareth home. He never taught a formal personal prayer, only group, family, or social petitions. And he never volunteered to do that.
144:3.17 (1620.15) Jesus lehrte, dass ein wirksames Gebet zu sein hat : 144:3.17 (1620.15) Jesus taught that effective prayer must be:
144:3.18 (1620.16) 1. Selbstlos — nicht nur für sich selber. 144:3.18 (1620.16) 1. Unselfish—not alone for oneself.
144:3.19 (1620.17) 2. Gläubig — vom Glauben getragen. 144:3.19 (1620.17) 2. Believing—according to faith.
144:3.20 (1620.18) 3. Ehrlich — aus einem ehrlichen Herzen. 144:3.20 (1620.18) 3. Sincere—honest of heart.
144:3.21 (1620.19) 4. Intelligent — dem Licht gemäß. 144:3.21 (1620.19) 4. Intelligent—according to light.
144:3.22 (1620.20) 5. Vertrauensvoll — in Unterwerfung unter den allweisen Willen des Vaters. 144:3.22 (1620.20) 5. Trustful—in submission to the Father’s all-wise will.
144:3.23 (1620.21) Wenn Jesus ganze Nächte im Gebet auf dem Berg zubrachte, war es hauptsächlich für seine Jünger und besonders für die Zwölf. Der Meister betete sehr selten für sich selber, obwohl er oft in Anbetung vertieft war, deren Natur ein verstehendes Kommunizieren mit seinem Paradies-Vater war. 144:3.23 (1620.21) When Jesus spent whole nights on the mountain in prayer, it was mainly for his disciples, particularly for the twelve. The Master prayed very little for himself, although he engaged in much worship of the nature of understanding communion with his Paradise Father.
4. Mehr über das Gebet ^top 4. More About Prayer ^top
144:4.1 (1620.22) Noch Tage nach den Ausführungen über das Beten stellten die Apostel dem Meister weitere Fragen über diese so wichtige Andachtsübung. Jesu Unterweisung der Apostel in Gebet und Anbetung während dieser Tage kann wie folgt zusammengefasst und in moderner Ausdrucksweise formuliert werden: 144:4.1 (1620.22) For days after the discourse on prayer the apostles continued to ask the Master questions regarding this all-important and worshipful practice. Jesus’ instruction to the apostles during these days, regarding prayer and worship, may be summarized and restated in modern phraseology as follows:
144:4.2 (1621.1) Die ernste und sehnsuchtsvolle Wiederholung jeder Bitte, vorausgesetzt, sie ist der aufrichtige Ausdruck eines Kindes Gottes und aus dem Glauben gesprochen — wie unbesonnen sie auch sein mag oder wie unmöglich ihre direkte Beantwortung — verfehlt nie, die Fähigkeit der Seele zu geistiger Empfänglichkeit zu erhöhen. 144:4.2 (1621.1) The earnest and longing repetition of any petition, when such a prayer is the sincere expression of a child of God and is uttered in faith, no matter how ill-advised or impossible of direct answer, never fails to expand the soul’s capacity for spiritual receptivity.
144:4.3 (1621.2) Denkt bei allem Beten daran, dass die Gottessohnschaft eine Gabe ist. Kein Kind hat irgendetwas zu tun, um den Rang eines Sohnes oder einer Tochter zu verdienen. Das Erdenkind tritt ins Dasein durch den Willen seiner Eltern. Geradeso tritt das Kind Gottes in die Gnade und in das neue Leben des Geistes durch den Willen des Vaters im Himmel. Daher muss das Königreich des Himmels — die göttliche Sohnschaft empfangen werden wie von einem kleinen Kind. Ihr verdient euch Rechtschaffenheit — fortschreitende Charakterbildung — aber Sohnschaft empfangt ihr durch Gnade und Glauben. 144:4.3 (1621.2) In all praying, remember that sonship is a gift. No child has aught to do with earning the status of son or daughter. The earth child comes into being by the will of its parents. Even so, the child of God comes into grace and the new life of the spirit by the will of the Father in heaven. Therefore must the kingdom of heaven—divine sonship—be received as by a little child. You earn righteousness—progressive character development—but you receive sonship by grace and through faith.
144:4.4 (1621.3) Das Gebet führte Jesus empor zur Superkommunikation seiner Seele mit den Höchsten Herrschern des Universums der Universen. Das Gebet wird die Sterblichen der Erde zur Kommunikation in wahrer Anbetung emporführen. Die geistige Aufnahmefähigkeit der Seele bestimmt die Quantität himmlischer Segnungen, die man sich persönlich aneignen und als Antwort auf das Gebet bewusst erleben kann. 144:4.4 (1621.3) Prayer led Jesus up to the supercommunion of his soul with the Supreme Rulers of the universe of universes. Prayer will lead the mortals of earth up to the communion of true worship. The soul’s spiritual capacity for receptivity determines the quantity of heavenly blessings which can be personally appropriated and consciously realized as an answer to prayer.
144:4.5 (1621.4) Das Gebet und die damit verbundene Anbetung ist eine Methode des Sich-Ablösens von der täglichen Lebensroutine, von der monotonen Schinderei der materiellen Existenz. Es ist ein Weg der Annäherung an vergeistigte Selbstverwirklichung und Individualität im intellektuellen und religiösen Fortschritt. 144:4.5 (1621.4) Prayer and its associated worship is a technique of detachment from the daily routine of life, from the monotonous grind of material existence. It is an avenue of approach to spiritualized self-realization and individuality of intellectual and religious attainment.
144:4.6 (1621.5) Das Gebet ist ein Gegenmittel gegen schädliche Selbstbeobachtung. Auf jeden Fall ist das Gebet, wie der Meister es lehrte, eine große Wohltat für die Seele. Jesus gebrauchte den wohltätigen Einfluss des Gebets konsequent für seine Mitmenschen. Der Meister betete gewöhnlich in der Mehrzahl, nicht in der Einzahl. Einzig in den großen Krisen seines Erdenlebens betete Jesus für sich. 144:4.6 (1621.5) Prayer is an antidote for harmful introspection. At least, prayer as the Master taught it is such a beneficent ministry to the soul. Jesus consistently employed the beneficial influence of praying for one’s fellows. The Master usually prayed in the plural, not in the singular. Only in the great crises of his earth life did Jesus ever pray for himself.
144:4.7 (1621.6) Das Gebet ist der Atem des geistigen Lebens inmitten der materiellen Zivilisation der Menschheitsrassen. Die Anbetung ist die Rettung für die vergnügungssüchtigen Generationen Sterblicher. 144:4.7 (1621.6) Prayer is the breath of the spirit life in the midst of the material civilization of the races of mankind. Worship is salvation for the pleasure-seeking generations of mortals.
144:4.8 (1621.7) So wie man das Gebet mit dem Aufladen der geistigen Batterien der Seele vergleichen kann, mag man die Anbetung mit einem Einstimmen der Seele vergleichen, um Universums-Übermittlungen des unendlichen Geistes des Universalen Vaters zu empfangen. 144:4.8 (1621.7) As prayer may be likened to recharging the spiritual batteries of the soul, so worship may be compared to the act of tuning in the soul to catch the universe broadcasts of the infinite spirit of the Universal Father.
144:4.9 (1621.8) Das Gebet ist der aufrichtige und sehnsuchtsvolle Blick des Kindes auf seinen geistigen Vater; es ist ein psychologischer Prozess des Austauschs des menschlichen Willens gegen den göttlichen Willen. Beten ist ein Teil des göttlichen Plans zur Überführung dessen, was ist, in das, was sein sollte. 144:4.9 (1621.8) Prayer is the sincere and longing look of the child to its spirit Father; it is a psychologic process of exchanging the human will for the divine will. Prayer is a part of the divine plan for making over that which is into that which ought to be.
144:4.10 (1621.9) Einer der Gründe, weshalb Petrus, Jakobus und Johannes, die Jesus während seiner langen Nachtwachen so oft begleiteten, ihn nie beten hörten, war, dass ihr Meister seine Gebete so selten in Worten aussprach. Praktisch alles Beten Jesu geschah im Geist und im Herzen — schweigend. 144:4.10 (1621.9) One of the reasons why Peter, James, and John, who so often accompanied Jesus on his long night vigils, never heard Jesus pray, was because their Master so rarely uttered his prayers as spoken words. Practically all of Jesus’ praying was done in the spirit and in the heart—silently.
144:4.11 (1621.10) Von allen Aposteln kamen Petrus und Jakobus dem Verständnis der Lehre des Meisters über Gebet und Anbetung am nächsten. 144:4.11 (1621.10) Of all the apostles, Peter and James came the nearest to comprehending the Master’s teaching about prayer and worship.
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144:5.1 (1621.11) Während des Rests seines Erdenaufenthaltes machte Jesus die Apostel von Zeit zu Zeit mit einigen zusätzlichen Gebetsformen bekannt, aber er tat dies nur zur Veranschaulichung anderer Dinge, und er gab Weisung, die Menge diese „gleichnishaften Gebete“ nicht zu lehren. Viele davon stammten von anderen bewohnten Planeten, aber diese Tatsache enthüllte Jesus den Zwölfen nicht. Unter diesen Gebeten befanden sich folgende: 144:5.1 (1621.11) From time to time, during the remainder of Jesus’ sojourn on earth, he brought to the notice of the apostles several additional forms of prayer, but he did this only in illustration of other matters, and he enjoined that these “parable prayers” should not be taught to the multitudes. Many of them were from other inhabited planets, but this fact Jesus did not reveal to the twelve. Among these prayers were the following:
144:5.2 (1622.1) Unser Vater, in dem die Universen ihr Dasein haben, 144:5.2 (1622.1) Our Father in whom consist the universe realms,
144:5.3 (1622.2) Gepriesen werde dein Name und verherrlicht dein Charakter. 144:5.3 (1622.2) Uplifted be your name and all-glorious your character.
144:5.4 (1622.3) Deine Gegenwart umfängt uns, und deine Herrlichkeit offenbart sich 144:5.4 (1622.3) Your presence encompasses us, and your glory is manifested
144:5.5 (1622.4) Unvollkommen durch uns, während sie sich im Himmel in Vollkommenheit zeigt. 144:5.5 (1622.4) Imperfectly through us as it is in perfection shown on high.
144:5.6 (1622.5) Gib uns heute die belebenden Kräfte des Lichts, 144:5.6 (1622.5) Give us this day the vivifying forces of light,
144:5.7 (1622.6) Und lass uns nicht auf die üblen Abwege unserer Vorstellungskraft geraten. 144:5.7 (1622.6) And let us not stray into the evil bypaths of our imagination,
144:5.8 (1622.7) Denn dir gehört die glorreiche innewohnende, ewigwährende Macht, 144:5.8 (1622.7) For yours is the glorious indwelling, the everlasting power,
144:5.9 (1622.8) Und uns die ewige Gabe der unendlichen Liebe deines Sohnes. 144:5.9 (1622.8) And to us, the eternal gift of the infinite love of your Son.
144:5.10 (1622.9) So sei es, auf ewig und in Wahrheit. 144:5.10 (1622.9) Even so, and everlastingly true.
* * * * * *
144:5.12 (1622.10) Unser Schöpfer-Vater, der du im Zentrum des Universums bist, 144:5.12 (1622.10) Our creative Parent, who is in the center of the universe,
144:5.13 (1622.11) Verleih uns dein Wesen und gib uns deinen Charakter. 144:5.13 (1622.11) Bestow upon us your nature and give to us your character.
144:5.14 (1622.12) Mach aus uns deine Söhne und Töchter durch die Gnade 144:5.14 (1622.12) Make us sons and daughters of yours by grace
144:5.15 (1622.13) Und verherrliche deinen Namen durch unser ewiges Vollbringen. 144:5.15 (1622.13) And glorify your name through our eternal achievement.
144:5.16 (1622.14) Gib deinen berichtigenden und überwachenden Geist, dass er in uns lebe und wohne, 144:5.16 (1622.14) Your adjusting and controlling spirit give to live and dwell within us
144:5.17 (1622.15) Damit wir in dieser Welt deinen Willen tun, so wie die Engel dein Geheiß im Licht befolgen. 144:5.17 (1622.15) That we may do your will on this sphere as angels do your bidding in light.
144:5.18 (1622.16) Gib uns heute Kraft, während wir auf dem Pfad der Wahrheit vorwärts schreiten. 144:5.18 (1622.16) Sustain us this day in our progress along the path of truth.
144:5.19 (1622.17) Erlöse uns von Trägheit, Übel und aller sündigen Übertretung. 144:5.19 (1622.17) Deliver us from inertia, evil, and all sinful transgression.
144:5.20 (1622.18) Sei geduldig mit uns, so wie auch wir unseren Mitmenschen mit Liebe und Güte begegnen. 144:5.20 (1622.18) Be patient with us as we show loving-kindness to our fellows.
144:5.21 (1622.19) Gieße den Geist deiner Barmherzigkeit in unsere Geschöpfesherzen. 144:5.21 (1622.19) Shed abroad the spirit of your mercy in our creature hearts.
144:5.22 (1622.20) Führe uns an deiner Hand, Schritt für Schritt, durch das unsichere Lebenslabyrinth, 144:5.22 (1622.20) Lead us by your own hand, step by step, through the uncertain maze of life,
144:5.23 (1622.21) Und wenn einmal unser Ende kommt, dann nimm unseren treuen Geist in deinem Herzen auf. 144:5.23 (1622.21) And when our end shall come, receive into your own bosom our faithful spirits.
144:5.24 (1622.22) So sei es. Dein Wille geschehe, und nicht, was wir begehren. 144:5.24 (1622.22) Even so, not our desires but your will be done.
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144:5.26 (1622.23) Unser vollkommener und gerechter himmlischer Vater, 144:5.26 (1622.23) Our perfect and righteous heavenly Father,
144:5.27 (1622.24) Führe und lenke heute unsere Reise. 144:5.27 (1622.24) This day guide and direct our journey.
144:5.28 (1622.25) Heilige unsere Schritte und koordiniere unsere Gedanken. 144:5.28 (1622.25) Sanctify our steps and co-ordinate our thoughts.
144:5.29 (1622.26) Führe uns stets auf den Wegen ewigen Fortschritts. 144:5.29 (1622.26) Ever lead us in the ways of eternal progress.
144:5.30 (1622.27) Fülle uns mit Weisheit bis zur Machtvollkommenheit 144:5.30 (1622.27) Fill us with wisdom to the fullness of power
144:5.31 (1622.28) Und belebe uns mit deiner unendlichen Energie. 144:5.31 (1622.28) And vitalize us with your infinite energy.
144:5.32 (1622.29) Inspiriere uns durch das göttliche Bewusstsein von 144:5.32 (1622.29) Inspire us with the divine consciousness of
144:5.33 (1622.30) Der Gegenwart und Führung der seraphischen Heerscharen. 144:5.33 (1622.30) The presence and guidance of the seraphic hosts.
144:5.34 (1622.31) Führe uns immer empor auf dem Pfad des Lichts; 144:5.34 (1622.31) Guide us ever upward in the pathway of light;
144:5.35 (1622.32) Rechtfertige uns gänzlich am Tage des großen Gerichts. 144:5.35 (1622.32) Justify us fully in the day of the great judgment.
144:5.36 (1622.33) Mache uns dir gleich in ewiger Herrlichkeit 144:5.36 (1622.33) Make us like yourself in eternal glory
144:5.37 (1622.34) Und nimm uns auf in deinen nie endenden Dienst in der Höhe. 144:5.37 (1622.34) And receive us into your endless service on high.
* * * * * *
144:5.39 (1622.35) Unser Vater, der du im Geheimnis wohnst, 144:5.39 (1622.35) Our Father who is in the mystery,
144:5.40 (1622.36) Offenbare uns dein heiliges Wesen. 144:5.40 (1622.36) Reveal to us your holy character.
144:5.41 (1622.37) Gib deinen Erdenkindern heute, 144:5.41 (1622.37) Give your children on earth this day
144:5.42 (1622.38) Dass sie den Weg, das Licht und die Wahrheit sehen. 144:5.42 (1622.38) To see the way, the light, and the truth.
144:5.43 (1622.39) Zeige uns den Pfad ewigen Fortschritts 144:5.43 (1622.39) Show us the pathway of eternal progress
144:5.44 (1622.40) Und gib uns den Willen, darauf zu gehen. 144:5.44 (1622.40) And give us the will to walk therein.
144:5.45 (1622.41) Errichte in uns dein göttliches Königtum, 144:5.45 (1622.41) Establish within us your divine kingship
144:5.46 (1622.42) Und verleihe uns dadurch die vollkommene Selbstbeherrschung. 144:5.46 (1622.42) And thereby bestow upon us the full mastery of self.
144:5.47 (1622.43) Lass uns nicht auf Pfade der Dunkelheit und des Todes abirren; 144:5.47 (1622.43) Let us not stray into paths of darkness and death;
144:5.48 (1622.44) Führe uns ewiglich an die Wasser des Lebens. 144:5.48 (1622.44) Lead us everlastingly beside the waters of life.
144:5.49 (1622.45) Erhöre diese unsere Gebete um deinetwillen; 144:5.49 (1622.45) Hear these our prayers for your own sake;
144:5.50 (1622.46) Finde Gefallen daran, uns dir immer ähnlicher zu machen. 144:5.50 (1622.46) Be pleased to make us more and more like yourself.
144:5.51 (1623.1) Nimm uns am Ende dem göttlichen Sohne zuliebe 144:5.51 (1623.1) At the end, for the sake of the divine Son,
144:5.52 (1623.2) in deine ewigen Arme auf. 144:5.52 (1623.2) Receive us into the eternal arms.
144:5.53 (1623.3) So sei es. Nicht unser, sondern dein Wille geschehe. 144:5.53 (1623.3) Even so, not our will but yours be done.
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144:5.55 (1623.4) Glorreiche Vater und Mutter, in elterlicher Einheit verbunden, 144:5.55 (1623.4) Glorious Father and Mother, in one parent combined,
144:5.56 (1623.5) Wir möchten eurer göttlichen Natur treu ergeben sein. 144:5.56 (1623.5) Loyal would we be to your divine nature.
144:5.57 (1623.6) Möge euer eigenes Selbst von neuem in und durch uns leben 144:5.57 (1623.6) Your own self to live again in and through us
144:5.58 (1623.7) durch das Geschenk und die Verleihung eures göttlichen Geistes, 144:5.58 (1623.7) By the gift and bestowal of your divine spirit,
144:5.59 (1623.8) Auf dass wir euch dadurch auf dieser Welt unvollkommen zum Ausdruck bringen, 144:5.59 (1623.8) Thus reproducing you imperfectly in this sphere
144:5.60 (1623.9) So wie ihr euch im Himmel in Vollkommenheit und Erhabenheit zeigt. 144:5.60 (1623.9) As you are perfectly and majestically shown on high.
144:5.61 (1623.10) Erweist uns Tag für Tag eure sanfte fürsorgende Brüderlichkeit 144:5.61 (1623.10) Give us day by day your sweet ministry of brotherhood
144:5.62 (1623.11) Und führt uns jeden Augenblick auf dem Pfad liebender Hingabe. 144:5.62 (1623.11) And lead us moment by moment in the pathway of loving service.
144:5.63 (1623.12) Möget ihr stets unerschöpfliche Geduld mit uns haben, 144:5.63 (1623.12) Be you ever and unfailingly patient with us
144:5.64 (1623.13) So wie auch wir unseren Kindern gegenüber eure Geduld beweisen. 144:5.64 (1623.13) Even as we show forth your patience to our children.
144:5.65 (1623.14) Gebt uns die göttliche Weisheit, die alle Dinge richtig tut 144:5.65 (1623.14) Give us the divine wisdom that does all things well
144:5.66 (1623.15) Und die unendliche Liebe, die jedem Geschöpf mit Freundlichkeit begegnet. 144:5.66 (1623.15) And the infinite love that is gracious to every creature.
144:5.67 (1623.16) Schenkt uns eure Geduld und liebende Güte, 144:5.67 (1623.16) Bestow upon us your patience and loving-kindness
144:5.68 (1623.17) Auf dass unser Erbarmen die Schwachen der Welt umhülle. 144:5.68 (1623.17) That our charity may enfold the weak of the realm.
144:5.69 (1623.18) Und wenn unsere Lebensbahn zu Ende ist, macht, dass sie eurem Namen zur Ehre gereiche, 144:5.69 (1623.18) And when our career is finished, make it an honor to your name,
144:5.70 (1623.19) Euren guten Geist erfreue und die Helfer unserer Seele mit Befriedigung erfülle. 144:5.70 (1623.19) A pleasure to your good spirit, and a satisfaction to our soul helpers.
144:5.71 (1623.20) Unser liebender Vater, nicht was wir wünschen, geschehe, sondern was du 144:5.71 (1623.20) Not as we wish, our loving Father, but as you desire the eternal good of your mortal children,
144:5.72 (1623.21) für das ewige Wohl deiner sterblichen Kinder wünschest. So sei es. 144:5.72 (1623.21) Even so may it be.
* * * * * *
144:5.74 (1623.22) Unsere allzeit treue Quelle und unser allmächtiges Zentrum, 144:5.74 (1623.22) Our all-faithful Source and all-powerful Center,
144:5.75 (1623.23) Geehrt und geheiliget werde der Name deines allbarmherzigen Sohnes. 144:5.75 (1623.23) Reverent and holy be the name of your all-gracious Son.
144:5.76 (1623.24) Deine Gaben und deine Segnungen sind auf uns herabgekommen 144:5.76 (1623.24) Your bounties and your blessings have descended upon us,
144:5.77 (1623.25) Und haben uns befähigt, deinen Willen zu erfüllen und deine Gebote auszuführen. 144:5.77 (1623.25) Thus empowering us to perform your will and execute your bidding.
144:5.78 (1623.26) Gib uns jeden Augenblick Nahrung vom Baum des Lebens; 144:5.78 (1623.26) Give us moment by moment the sustenance of the tree of life;
144:5.79 (1623.27) Erfrische uns Tag für Tag mit den lebendigen Wassern vom Flusse des Lebens. 144:5.79 (1623.27) Refresh us day by day with the living waters of the river thereof.
144:5.80 (1623.28) Führe uns Schritt für Schritt aus der Dunkelheit ins göttliche Licht. 144:5.80 (1623.28) Step by step lead us out of darkness and into the divine light.
144:5.81 (1623.29) Erneuere unseren Sinn durch die Verwandlungen des innewohnenden Geistes, 144:5.81 (1623.29) Renew our minds by the transformations of the indwelling spirit,
144:5.82 (1623.30) Und wenn am Ende der Tod über uns kommt, 144:5.82 (1623.30) And when the mortal end shall finally come upon us,
144:5.83 (1623.31) Nimm uns bei dir auf und schicke uns aus in die Ewigkeit. 144:5.83 (1623.31) Receive us to yourself and send us forth in eternity.
144:5.84 (1623.32) Kröne uns mit himmlischen Diademen fruchtbringenden Dienstes, 144:5.84 (1623.32) Crown us with celestial diadems of fruitful service,
144:5.85 (1623.33) Und wir werden den Vater, den Sohn, und den Heiligen Einfluss verherrlichen. 144:5.85 (1623.33) And we shall glorify the Father, the Son, and the Holy Influence.
144:5.86 (1623.34) So sei es, in einem ganzen Universum ohne Ende. 144:5.86 (1623.34) Even so, throughout a universe without end.
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144:5.88 (1623.35) Unser Vater, der du an verborgenen Stätten des Universums wohnst, 144:5.88 (1623.35) Our Father who dwells in the secret places of the universe,
144:5.89 (1623.36) Dein Name werde geehrt, deiner Barmherzigkeit Ehrfurcht erwiesen und dein Urteil geachtet. 144:5.89 (1623.36) Honored be your name, reverenced your mercy, and respected your judgment.
144:5.90 (1623.37) Lass die Sonne der Rechtschaffenheit am Mittag über uns scheinen, 144:5.90 (1623.37) Let the sun of righteousness shine upon us at noontime,
144:5.91 (1623.38) Und wir flehen dich an, in der Abenddämmerung unsere eigensinnigen Schritte zu lenken. 144:5.91 (1623.38) While we beseech you to guide our wayward steps in the twilight.
144:5.92 (1623.39) Führe uns an deiner Hand nach deinem Ermessen 144:5.92 (1623.39) Lead us by the hand in the ways of your own choosing
144:5.93 (1623.40) Und verlasse uns nicht, wenn der Weg schwer und die Stunde dunkel ist. 144:5.93 (1623.40) And forsake us not when the path is hard and the hours are dark.
144:5.94 (1623.41) Vergiss uns nicht, wie wir dich so oft vernachlässigen und vergessen, 144:5.94 (1623.41) Forget us not as we so often neglect and forget you.
144:5.95 (1623.42) Sondern erbarme dich unser und liebe uns so, wie wir dich zu lieben begehren. 144:5.95 (1623.42) But be you merciful and love us as we desire to love you.
144:5.96 (1623.43) Schaue in Güte auf uns herab, und vergib uns gnädig, 144:5.96 (1623.43) Look down upon us in kindness and forgive us in mercy
144:5.97 (1623.44) Wie wir in Gerechtigkeit denen vergeben, die uns Leid zufügen und uns verletzen. 144:5.97 (1623.44) As we in justice forgive those who distress and injure us.
144:5.98 (1624.1) Mögen des hoheitsvollen Sohnes Liebe, Hingabe und Verschenkung 144:5.98 (1624.1) May the love, devotion, and bestowal of the majestic Son
144:5.99 (1624.2) Uns das ewige Leben geben mit deiner unendlichen Barmherzigkeit und Liebe. 144:5.99 (1624.2) Make available life everlasting with your endless mercy and love.
144:5.100 (1624.3) Möge der Gott der Universen auf uns das volle Maß seines Geistes ausschütten; 144:5.100 (1624.3) May the God of universes bestow upon us the full measure of his spirit;
144:5.101 (1624.4) Gib uns die Gnade, uns der Führung dieses Geistes zu fügen. 144:5.101 (1624.4) Give us grace to yield to the leading of this spirit.
144:5.102 (1624.5) Möge der Sohn uns durch den liebenden Dienst hingebungsvoller seraphischer Heerscharen 144:5.102 (1624.5) By the loving ministry of devoted seraphic hosts
144:5.103 (1624.6) Die Richtung weisen und uns bis ans Ende des Zeitalters führen. 144:5.103 (1624.6) May the Son guide and lead us to the end of the age.
144:5.104 (1624.7) Mache uns dir immer ähnlicher, 144:5.104 (1624.7) Make us ever and increasingly like yourself
144:5.105 (1624.8) Und empfange uns an unserem Ende in der ewigen Umarmung des Paradieses. 144:5.105 (1624.8) And at our end receive us into the eternal Paradise embrace.
144:5.106 (1624.9) So sei es, im Namen des Sohnes der Selbsthingabe. 144:5.106 (1624.9) Even so, in the name of the bestowal Son
144:5.107 (1624.10) Dem Höchsten Vater zu Ehre und Ruhm. 144:5.107 (1624.10) And for the honor and glory of the Supreme Father.
144:5.108 (1624.11) Obwohl es den Aposteln nicht freistand, diese Lektionen über das Beten in ihrer öffentlichen Lehrtätigkeit zu verwenden, zogen sie aus all diesen Offenbarungen in ihren persönlichen religiösen Erfahrungen großen Nutzen. Jesus gebrauchte diese und andere Gebetsmuster zur Veranschaulichung bei der vertraulichen Unterweisung der Zwölf, und wir erhielten eine ausdrückliche Bewilligung zur Aufnahme der sieben Gebetsbeispiele in diesen Bericht. 144:5.108 (1624.11) Though the apostles were not at liberty to present these prayer lessons in their public teachings, they profited much from all of these revelations in their personal religious experiences. Jesus utilized these and other prayer models as illustrations in connection with the intimate instruction of the twelve, and specific permission has been granted for transcribing these seven specimen prayers into this record.
6. Konferenz mit den Aposteln des Johannes ^top 6. Conference with John’s Apostles ^top
144:6.1 (1624.12) Um den 1. Oktober waren Philipp und einige seiner Mitapostel in einem nahe gelegenen Dorf, um Lebensmittel zu kaufen, als sie auf einige Apostel von Johannes dem Täufer trafen. Infolge dieser zufälligen Begegnung auf dem Marktplatz kam es zu einer dreiwöchigen Konferenz zwischen den Aposteln Jesu und den Aposteln des Johannes im Gilboalager; denn Johannes hatte kürzlich, dem Beispiel Jesu folgend, zwölf seiner führenden Jünger zu Aposteln ernannt. Johannes hatte damit der dringenden Bitte Abners, des Anführers seiner treuen Anhänger, entsprochen. Jesus war während der ersten Woche dieser gemeinsamen Tagung im Lager auf Gilboa anwesend, begab sich aber für die beiden letzen Wochen fort. 144:6.1 (1624.12) Around the first of October, Philip and some of his fellow apostles were in a near-by village buying food when they met some of the apostles of John the Baptist. As a result of this chance meeting in the market place there came about a three weeks’ conference at the Gilboa camp between the apostles of Jesus and the apostles of John, for John had recently appointed twelve of his leaders to be apostles, following the precedent of Jesus. John had done this in response to the urging of Abner, the chief of his loyal supporters. Jesus was present at the Gilboa camp throughout the first week of this joint conference but absented himself the last two weeks.
144:6.2 (1624.13) Zu Beginn der zweiten Woche dieses Monats hatte Abner alle seine Mitarbeiter im Lager von Gilboa versammelt und war bereit, die Beratungen mit den Aposteln Jesu aufzunehmen. Drei Wochen lang hielten diese vierundzwanzig Männer dreimal am Tag und an sechs Wochentagen Sitzungen ab. In der ersten Woche mischte sich Jesus zwischen ihren Vormittags-, Nachmittags- und Abendsitzungen unter sie. Sie wünschten, dass der Meister sich zu ihnen geselle und bei ihren gemeinsamen Beratungen den Vorsitz übernehme, aber er weigerte sich entschieden, an ihren Diskussionen teilzunehmen, obwohl er einwilligte, bei drei Gelegenheiten zu ihnen zu sprechen. Diese Ansprachen Jesu an die Vierundzwanzig beschäftigten sich mit Mitgefühl, Zusammenarbeit und Toleranz. 144:6.2 (1624.13) By the beginning of the second week of this month, Abner had assembled all of his associates at the Gilboa camp and was prepared to go into council with the apostles of Jesus. For three weeks these twenty-four men were in session three times a day and for six days each week. The first week Jesus mingled with them between their forenoon, afternoon, and evening sessions. They wanted the Master to meet with them and preside over their joint deliberations, but he steadfastly refused to participate in their discussions, though he did consent to speak to them on three occasions. These talks by Jesus to the twenty-four were on sympathy, co-operation, and tolerance.
144:6.3 (1624.14) Andreas und Abner übernahmen bei diesen gemeinsamen Zusammenkünften der apostolischen Gruppen abwechselnd den Vorsitz. Diese Männer hatten viele Schwierigkeiten zu besprechen und zahlreiche Probleme zu lösen. Immer wieder trugen sie ihre Sorgen an Jesus heran, aber sie bekamen von ihm stets nur zu hören: „Mich betreffen einzig eure persönlichen und rein religiösen Probleme. Ich bin der Vertreter des Vaters bei jedem Einzelnen, nicht bei der Gruppe. Kommt zu mir, wenn ihr persönliche Schwierigkeiten in euren Beziehungen mit Gott habt, und ich will euch anhören und euch bei der Lösung eurer Probleme beraten. Aber wenn ihr an die Koordinierung abweichender menschlicher Auslegungen religiöser Fragen und an die Sozialisierung der Religion herangeht, müsst ihr all diese Probleme durch eure eigenen Entscheidungen lösen. Im Übrigen gehören euch mein Mitgefühl und Interesse, und wenn ihr in diesen Angelegenheiten nichtgeistiger Natur schlüssig werdet und vorausgesetzt, dass ihr alle miteinander einverstanden seid, versichere ich euch im Voraus meiner vollen Zustimmung und herzlichen Mitarbeit. Um euch in euren Beratungen ungestört zu lassen, verlasse ich euch jetzt für zwei Wochen. Macht euch meinetwegen keine Sorgen, denn ich werde zu euch zurückkehren. Ich will mich um die Angelegenheiten meines Vaters kümmern, denn wir haben noch andere Welten außer dieser.“ 144:6.3 (1624.14) Andrew and Abner alternated in presiding over these joint meetings of the two apostolic groups. These men had many difficulties to discuss and numerous problems to solve. Again and again would they take their troubles to Jesus, only to hear him say: “I am concerned only with your personal and purely religious problems. I am the representative of the Father to the individual, not to the group. If you are in personal difficulty in your relations with God, come to me, and I will hear you and counsel you in the solution of your problem. But when you enter upon the co-ordination of divergent human interpretations of religious questions and upon the socialization of religion, you are destined to solve all such problems by your own decisions. Albeit, I am ever sympathetic and always interested, and when you arrive at your conclusions touching these matters of nonspiritual import, provided you are all agreed, then I pledge in advance my full approval and hearty co-operation. And now, in order to leave you unhampered in your deliberations, I am leaving you for two weeks. Be not anxious about me, for I will return to you. I will be about my Father’s business, for we have other realms besides this one.”
144:6.4 (1625.1) Nach diesen Worten stieg Jesus den Berghang hinunter, und zwei Wochen lang sahen sie ihn nicht wieder. Sie wussten nicht im Geringsten, wohin er während dieser Tage ging, noch was er tat. Es verging einige Zeit, ehe die Vierundzwanzig sich der ernsten Besprechung ihrer Probleme wieder zuzuwenden vermochten, so verunsichert waren sie durch die Abwesenheit des Meisters. Indessen waren sie nach Ablauf einer Woche wieder tief in ihren Diskussionen, und sie konnten Jesus nicht um Hilfe angehen. 144:6.4 (1625.1) After thus speaking, Jesus went down the mountainside, and they saw him no more for two full weeks. And they never knew where he went or what he did during these days. It was some time before the twenty-four could settle down to the serious consideration of their problems, they were so disconcerted by the absence of the Master. However, within a week they were again in the heart of their discussions, and they could not go to Jesus for help.
144:6.5 (1625.2) Der erste Punkt, worin die Gruppe übereinstimmte, war die Annahme des Gebets, das Jesus sie erst gerade gelehrt hatte. Einstimmig wurde beschlossen, dass beide Apostelgruppen die Gläubigen dieses Gebet lehren sollten. 144:6.5 (1625.2) The first item the group agreed upon was the adoption of the prayer which Jesus had so recently taught them. It was unanimously voted to accept this prayer as the one to be taught believers by both groups of apostles.
144:6.6 (1625.3) Als Nächstes beschlossen sie, dass beide Gruppen von zwölf Aposteln ihr Werk fortführen würden, solange Johannes lebte, ob im Gefängnis oder frei, und dass alle drei Monate ein einwöchiges, gemeinsames Treffen an Orten, auf die man sich von Zeit zu Zeit einigen würde, abgehalten werden sollte. 144:6.6 (1625.3) They next decided that, as long as John lived, whether in prison or out, both groups of twelve apostles would go on with their work, and that joint meetings for one week would be held every three months at places to be agreed upon from time to time.
144:6.7 (1625.4) Aber das ernsteste all ihrer Probleme war die Frage der Taufe. Ihre Ratlosigkeit war umso größer, als Jesus es abgelehnt hatte, sich zu diesem Thema irgendwie zu äußern. Schließlich vereinbarten sie: Solange Johannes lebte oder bis sie diesen Beschluss gemeinsam abändern würden, sollten nur die Apostel des Johannes Gläubige taufen und nur die Apostel Jesu die neuen Jünger unterweisen. Dementsprechend begleiteten von da an bis nach dem Tod des Johannes zwei von dessen Aposteln Jesus und seine Apostel, um Gläubige zu taufen, denn der vereinigte Rat hatte einstimmig befunden, dass die Taufe der erste Schritt im sichtbaren Bund mit den Angelegenheiten des Königreichs sein sollte. 144:6.7 (1625.4) But the most serious of all their problems was the question of baptism. Their difficulties were all the more aggravated because Jesus had refused to make any pronouncement upon the subject. They finally agreed: As long as John lived, or until they might jointly modify this decision, only the apostles of John would baptize believers, and only the apostles of Jesus would finally instruct the new disciples. Accordingly, from that time until after the death of John, two of the apostles of John accompanied Jesus and his apostles to baptize believers, for the joint council had unanimously voted that baptism was to become the initial step in the outward alliance with the affairs of the kingdom.
144:6.8 (1625.5) Als Nächstes kamen sie überein, dass im Falle des Todes von Johannes dessen Apostel sich bei Jesus einfinden und sich unter seine Führung begeben sollten, und dass sie nur mit Einwilligung Jesu oder seiner Apostel taufen würden. 144:6.8 (1625.5) It was next agreed, in case of the death of John, that the apostles of John would present themselves to Jesus and become subject to his direction, and that they would baptize no more unless authorized by Jesus or his apostles.
144:6.9 (1625.6) Anschließend stimmten sie dafür, dass im Falle des Todes von Johannes Jesu Apostel beginnen würden, mit Wasser als dem Sinnbild der Taufe des göttlichen Geistes zu taufen. Ob die Buße mit der Predigt der Taufe verknüpft werden solle oder nicht, wurde freigestellt; es wurde kein für die Gruppe bindender Entschluss gefasst. Die Apostel des Johannes predigten: „Tut Buße und lasst euch taufen.“ Jesu Apostel verkündeten: „Glaubt und lasst euch taufen.“ 144:6.9 (1625.6) And then was it voted that, in case of John’s death, the apostles of Jesus would begin to baptize with water as the emblem of the baptism of the divine Spirit. As to whether or not repentance should be attached to the preaching of baptism was left optional; no decision was made binding upon the group. John’s apostles preached, “Repent and be baptized.” Jesus’ apostles proclaimed, “Believe and be baptized.”
144:6.10 (1625.7) Und dies ist die Geschichte des ersten Versuchs der Anhänger Jesu, auseinander gehende Bemühungen zu koordinieren, Meinungsverschiedenheiten beizulegen, Gruppenunternehmungen zu organisieren, äußere Gewohnheiten gesetzlich zu verankern und persönliche religiöse Praktiken zu sozialisieren. 144:6.10 (1625.7) And this is the story of the first attempt of Jesus’ followers to co-ordinate divergent efforts, compose differences of opinion, organize group undertakings, legislate on outward observances, and socialize personal religious practices.
144:6.11 (1625.8) Sie dachten über viele andere, nebensächlichere Angelegenheiten nach und stimmten ihren Lösungen einmütig zu. Diese vierundzwanzig Männer machten in den beiden Wochen, da sie gezwungen waren, ohne Jesus Probleme anzugehen und Schwierigkeiten auszuräumen, eine wahrhaft bemerkenswerte Erfahrung. Sie lernten, ungleicher Meinung zu sein, zu debattieren, zu streiten, zu beten und Kompromisse zu schließen, und bei alledem dem Standpunkt des anderen gegenüber wohlwollend zu bleiben oder zumindest einen gewissen Grad an Toleranz für dessen ehrliche Überzeugungen zu bewahren. 144:6.11 (1625.8) Many other minor matters were considered and their solutions unanimously agreed upon. These twenty-four men had a truly remarkable experience these two weeks when they were compelled to face problems and compose difficulties without Jesus. They learned to differ, to debate, to contend, to pray, and to compromise, and throughout it all to remain sympathetic with the other person’s viewpoint and to maintain at least some degree of tolerance for his honest opinions.
144:6.12 (1625.9) Am Nachmittag ihres Abschlussgesprächs über finanzielle Fragen kehrte Jesus zurück, erfuhr von ihren Beratungen, hörte sich ihre Entschlüsse an und sagte: „Das sind also eure Schlussfolgerungen, und ich will einem jeden von euch helfen, den Geist eurer gemeinsamen Beschlüsse in die Tat umzusetzen.“ 144:6.12 (1625.9) On the afternoon of their final discussion of financial questions, Jesus returned, heard of their deliberations, listened to their decisions, and said: “These, then, are your conclusions, and I shall help you each to carry out the spirit of your united decisions.”
144:6.13 (1626.1) Zweieinhalb Monate später wurde Johannes umgebracht, und diese Zeit über blieben die Apostel des Johannes bei Jesus und den Zwölfen. Während dieser Zeit ihres Wirkens in den Städten der Dekapolis arbeiteten sie alle zusammen und tauften Gläubige. Das Lager auf Gilboa wurde am 2. November 27 n. Chr. abgebrochen. 144:6.13 (1626.1) Two months and a half from this time John was executed, and throughout this period the apostles of John remained with Jesus and the twelve. They all worked together and baptized believers during this season of labor in the cities of the Decapolis. The Gilboa camp was broken up on November 2, a.d. 27.
7. In den Städten der Dekapolis ^top 7. In the Decapolis Cities ^top
144:7.1 (1626.2) Während der Monate November und Dezember arbeiteten Jesus und die Vierundzwanzig ruhig in den griechischen Städten der Dekapolis, hauptsächlich in Skythopolis, Gerasa, Abila und Gadara. Das war wirklich das Ende jener vorbereitenden Periode der Übernahme von Werk und Organisation des Johannes. Es ist immer so, dass die sozialisierte Religion einer neuen Offenbarung den Preis des Kompromisses mit den feststehenden Formen und Gebräuchen der vorausgehenden Religion bezahlt, die sie zu retten versucht. Die Taufe war der Preis, den die Anhänger Jesu bezahlten, um die Anhänger Johannes‘ des Täufers als sozialisierte religiöse Gruppe an ihrer Seite zu behalten. Die Anhänger des Johannes gaben bei ihrem Anschluss an die Anhänger Jesu bis auf die Wassertaufe nahezu alles auf. 144:7.1 (1626.2) Throughout the months of November and December, Jesus and the twenty-four worked quietly in the Greek cities of the Decapolis, chiefly in Scythopolis, Gerasa, Abila, and Gadara. This was really the end of that preliminary period of taking over John’s work and organization. Always does the socialized religion of a new revelation pay the price of compromise with the established forms and usages of the preceding religion which it seeks to salvage. Baptism was the price which the followers of Jesus paid in order to carry with them, as a socialized religious group, the followers of John the Baptist. John’s followers, in joining Jesus’ followers, gave up just about everything except water baptism.
144:7.2 (1626.3) Jesus lehrte während dieser Mission in den Städten der Dekapolis nur selten öffentlich. Er verbrachte beträchtliche Zeit mit der Unterweisung der Vierundzwanzig und hielt viele besondere Sitzungen mit den zwölf Aposteln des Johannes ab. Mit der Zeit brachten sie mehr Verständnis dafür auf, warum Jesus Johannes nicht im Gefängnis besuchte und nichts unternahm, um dessen Freilassung zu erreichen. Aber sie konnten nie verstehen, weshalb Jesus keine wunderbaren Werke tat, wieso er es ablehnte, äußere Zeichen seiner göttlichen Autorität zu geben. Bevor sie ins Lager von Gilboa kamen, hatten sie hauptsächlich auf Grund des Zeugnisses von Johannes an Jesus geglaubt, aber bald begannen sie, infolge ihres eigenen Kontaktes mit dem Meister und seinen Lehren zu glauben. 144:7.2 (1626.3) Jesus did little public teaching on this mission to the cities of the Decapolis. He spent considerable time teaching the twenty-four and had many special sessions with John’s twelve apostles. In time they became more understanding as to why Jesus did not go to visit John in prison, and why he made no effort to secure his release. But they never could understand why Jesus did no marvelous works, why he refused to produce outward signs of his divine authority. Before coming to the Gilboa camp, they had believed in Jesus mostly because of John’s testimony, but soon they were beginning to believe as a result of their own contact with the Master and his teachings.
144:7.3 (1626.4) Während dieser beiden Monate arbeitete die Gruppe meist paarweise, wobei jeweils ein Apostel Jesu mit einem Apostel des Johannes auszog. Der Apostel des Johannes taufte, der Apostel Jesu lehrte, während beide das Evangelium des Königreichs so predigten, wie sie es verstanden. Und sie gewannen viele Seelen unter diesen Heiden und abtrünnigen Juden. 144:7.3 (1626.4) For these two months the group worked most of the time in pairs, one of Jesus’ apostles going out with one of John’s. The apostle of John baptized, the apostle of Jesus instructed, while they both preached the gospel of the kingdom as they understood it. And they won many souls among these gentiles and apostate Jews.
144:7.4 (1626.5) Abner, das Oberhaupt der Apostel des Johannes, begann, mit ganzer Hingabe an Jesus zu glauben, und wurde später zum Haupt einer Gruppe von siebzig Lehrern ernannt, die der Meister mit der Verkündigung des Evangeliums beauftragte. 144:7.4 (1626.5) Abner, the chief of John’s apostles, became a devout believer in Jesus and was later on made the head of a group of seventy teachers whom the Master commissioned to preach the gospel.
8. Im Lager bei Pella ^top 8. In Camp Near Pella ^top
144:8.1 (1626.6) Gegen Ende Dezember zogen sie alle zum Jordan hinüber in die Nähe von Pella, wo sie wiederum zu lehren und zu predigen begannen. Sowohl Juden als auch Heiden kamen in dieses Lager, um das Evangelium zu hören. Als Jesus an einem Nachmittag die Menge lehrte, überbrachten einige enge Freunde des Johannes dem Meister die letzte Botschaft, die er vom Täufer erhalten sollte. 144:8.1 (1626.6) The latter part of December they all went over near the Jordan, close by Pella, where they again began to teach and preach. Both Jews and gentiles came to this camp to hear the gospel. It was while Jesus was teaching the multitude one afternoon that some of John’s special friends brought the Master the last message which he ever had from the Baptist.
144:8.2 (1626.7) Johannes war nun seit anderthalb Jahren im Gefängnis, und Jesus hatte die meiste Zeit über sehr still gearbeitet; so erstaunt es nicht, dass sich Johannes über das Königreich Fragen zu stellen begann. Die Freunde des Johannes unterbrachen Jesus in seiner Rede, um ihm zu sagen: „Johannes der Täufer hat uns gesandt, um zu fragen: ‚Bist du wirklich der Befreier, oder sollen wir nach einem anderen suchen?‘“ 144:8.2 (1626.7) John had now been in prison a year and a half, and most of this time Jesus had labored very quietly; so it was not strange that John should be led to wonder about the kingdom. John’s friends interrupted Jesus’ teaching to say to him: “John the Baptist has sent us to ask—are you truly the Deliverer, or shall we look for another?”
144:8.3 (1626.8) Jesus hielt inne und sagte zu den Freunden des Johannes: „Geht zurück und sagt Johannes, dass er nicht vergessen ist. Sagt ihm, was ihr gesehen und gehört habt, dass den Armen die gute Nachricht gepredigt wird.“ Und nachdem er weiter zu den Boten des Johannes gesprochen hatte, wandte er sich wiederum der Menge zu und sagte: „Denkt nicht, Johannes ziehe das Evangelium des Königreichs in Zweifel. Er erkundigt sich nur, um seinen Jüngern, die auch meine Jünger sind, Sicherheit zu geben. Johannes ist kein Schwächling. Lasst mich euch fragen, die ihr ihn hattet predigen hören, bevor Herodes ihn ins Gefängnis warf: Was saht ihr in ihm — ein im Wind schwankendes Schilfrohr? Einen wechselnden Stimmungen unterworfenen und in weiche Gewänder gekleideten Mann? In der Regel trifft man prächtig gewandete Leute mit verwöhntem Lebensstil an Königshöfen und in den Palästen der Reichen. Aber was saht ihr, als ihr Johannes betrachtetet? Einen Propheten? Ja, sage ich euch, und noch viel mehr als einen Propheten. Über Johannes steht geschrieben: ‚Siehe, ich sende meinen Boten vor dein Antlitz; er soll den Weg vor dir bereiten.‘ 144:8.3 (1626.8) Jesus paused to say to John’s friends: “Go back and tell John that he is not forgotten. Tell him what you have seen and heard, that the poor have good tidings preached to them.” And when Jesus had spoken further to the messengers of John, he turned again to the multitude and said: “Do not think that John doubts the gospel of the kingdom. He makes inquiry only to assure his disciples who are also my disciples. John is no weakling. Let me ask you who heard John preach before Herod put him in prison: What did you behold in John—a reed shaken with the wind? A man of changeable moods and clothed in soft raiment? As a rule they who are gorgeously appareled and who live delicately are in kings’ courts and in the mansions of the rich. But what did you see when you beheld John? A prophet? Yes, I say to you, and much more than a prophet. Of John it was written: ‘Behold, I send my messenger before your face; he shall prepare the way before you.’
144:8.4 (1627.1) „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, unter allen von einer Frau Geborenen hat sich nie ein größerer erhoben als Johannes der Täufer; und doch ist derjenige, der nur klein ist im Königreich, größer, weil er vom Geist geboren ist und weiß, dass er ein Sohn Gottes geworden ist.“ 144:8.4 (1627.1) “Verily, verily, I say to you, among those born of women there has not arisen a greater than John the Baptist; yet he who is but small in the kingdom of heaven is greater because he has been born of the spirit and knows that he has become a son of God.”
144:8.5 (1627.2) Viele, die Jesus an diesem Tag hörten, unterzogen sich der Taufe des Johannes und bekannten sich dadurch öffentlich zu ihrem Eintritt in das Königreich. Und die Apostel des Johannes fühlten sich Jesus von da an fest verbunden. Diese Begebenheit markierte die tatsächliche Vereinigung der Anhänger von Johannes und Jesus. 144:8.5 (1627.2) Many who heard Jesus that day submitted themselves to John’s baptism, thereby publicly professing entrance into the kingdom. And the apostles of John were firmly knit to Jesus from that day forward. This occurrence marked the real union of John’s and Jesus’ followers.
144:8.6 (1627.3) Nachdem die Boten sich mit Abner besprochen hatten, machten sie sich auf den Weg nach Machärus, um Johannes all das mitzuteilen. Es war ihm ein gewaltiger Trost, und Jesu Worte und Abners Botschaft bestärkten ihn im Glauben. 144:8.6 (1627.3) After the messengers had conversed with Abner, they departed for Machaerus to tell all this to John. He was greatly comforted, and his faith was strengthened by the words of Jesus and the message of Abner.
144:8.7 (1627.4) An diesem Nachmittag fuhr Jesus fort zu lehren und sagte: „Aber womit soll ich diese Generation vergleichen? Viele von euch werden weder die Botschaft des Johannes noch meine Lehre annehmen. Ihr seid wie die Kinder, die auf dem Marktplatz spielen und ihren Kameraden zurufen: ‚Wir haben für euch auf der Flöte gespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben gewehklagt, und ihr habt nicht getrauert‘. Gerade so ist es mit einigen von euch. Johannes kam, und er aß und trank nicht, und sie sagten, er sei von einem bösen Geist besessen. Der Menschensohn kommt und isst und trinkt, und dieselben Leute sagen: ‚Seht nur diesen Vielfraß und Säufer und Freund der Zöllner und Sünder!‘ Wahrlich, die Weisheit wird durch ihre Kinder gerechtfertigt. 144:8.7 (1627.4) On this afternoon Jesus continued to teach, saying: “But to what shall I liken this generation? Many of you will receive neither John’s message nor my teaching. You are like the children playing in the market place who call to their fellows and say: ‘We piped for you and you did not dance; we wailed and you did not mourn.’ And so with some of you. John came neither eating nor drinking, and they said he had a devil. The Son of Man comes eating and drinking, and these same people say: ‘Behold, a gluttonous man and a winebibber, a friend of publicans and sinners!’ Truly, wisdom is justified by her children.
144:8.8 (1627.5) „Es scheint, als habe der Vater im Himmel den Weisen und Hochmütigen einige dieser Wahrheiten verborgen und sie den kleinen Kindern offenbart. Aber der Vater macht alles richtig; der Vater offenbart sich dem Universum durch die Methoden seiner eigenen Wahl. Kommt deshalb alle, die ihr mühselig und beladen seid, und ihr werdet Ruhe für eure Seelen finden. Nehmt das göttliche Joch auf euch, und ihr werdet Gottes Frieden erfahren, der jede Vorstellung übersteigt.“ 144:8.8 (1627.5) “It would appear that the Father in heaven has hidden some of these truths from the wise and haughty, while he has revealed them to babes. But the Father does all things well; the Father reveals himself to the universe by the methods of his own choosing. Come, therefore, all you who labor and are heavy laden, and you shall find rest for your souls. Take upon you the divine yoke, and you will experience the peace of God, which passes all understanding.”
9. Der Tod von Johannes dem Täufer ^top 9. Death of John the Baptist ^top
144:9.1 (1627.6) Johannes der Täufer wurde auf Anordnung des Herodes Antipas am Abend des 10. Januar 28 n. Chr. umgebracht. Am nächsten Tag erfuhren einige Jünger des Johannes, die nach Machärus gegangen waren, von seiner Hinrichtung. Sie begaben sich zu Herodes, verlangten den Körper des Johannes und legten ihn in ein Grab. Später bestatteten sie ihn in Sebaste, wo Abner zu Hause war. Am nächsten Tag, dem 12. Januar, machten sie sich nach Norden auf zum Lager der Apostel von Johannes und Jesus bei Pella und berichteten Jesus vom Tode des Johannes. Als Jesus ihren Bericht hörte, entließ er die Menge, rief die Vierundzwanzig zusammen und sprach: „Johannes ist tot. Herodes hat ihn enthaupten lassen. Beratet euch heute Abend gemeinsam und ordnet eure Angelegenheiten dementsprechend. Es gibt jetzt keinen Aufschub mehr. Die Stunde ist gekommen, das Königreich offen und machtvoll zu verkündigen. Morgen gehen wir nach Galiläa.“ 144:9.1 (1627.6) John the Baptist was executed by order of Herod Antipas on the evening of January 10, a.d. 28. The next day a few of John’s disciples who had gone to Machaerus heard of his execution and, going to Herod, made request for his body, which they put in a tomb, later giving it burial at Sebaste, the home of Abner. The following day, January 12, they started north to the camp of John’s and Jesus’ apostles near Pella, and they told Jesus about the death of John. When Jesus heard their report, he dismissed the multitude and, calling the twenty-four together, said: “John is dead. Herod has beheaded him. Tonight go into joint council and arrange your affairs accordingly. There shall be delay no longer. The hour has come to proclaim the kingdom openly and with power. Tomorrow we go into Galilee.”
144:9.2 (1627.7) So brachen Jesus und die Apostel früh am Morgen des 13. Januar 28 n. Chr. in Begleitung von ungefähr fünfundzwanzig Jüngern nach Kapernaum auf und bezogen am Abend im Hause des Zebedäus Quartier. 144:9.2 (1627.7) Accordingly, early on the morning of January 13, a.d. 28, Jesus and the apostles, accompanied by some twenty-five disciples, made their way to Capernaum and lodged that night in Zebedee’s house.