Schrift 193 Paper 193
Letzte Erscheinungen und Himmelfahrt Final Appearances and Ascension
193:0.1 (2052.1) JESU sechzehnte morontielle Manifestation ereignete sich am Freitag, dem 5. Mai um neun Uhr abends im Hof des Nikodemus. An diesem Abend hatten die Gläubigen von Jerusalem seit der Auferstehung ihren ersten Versuch gemacht, einander zu treffen. Es waren da zu diesem Zeitpunkt versammelt die elf Apostel, das Korps der Frauen mit ihren Mitarbeiterinnen und rund fünfzig weitere führende Jünger des Meisters einschließlich einer Anzahl Griechen. Über eine halbe Stunde lang hatten diese Gläubigen zwanglos miteinander gesprochen, als plötzlich der morontielle Meister sehr gut sichtbar erschien und sie sofort zu unterweisen begann. Jesus sagte: 193:0.1 (2052.1) THE sixteenth morontia manifestation of Jesus occurred on Friday, May 5, in the courtyard of Nicodemus, about nine o’clock at night. On this evening the Jerusalem believers had made their first attempt to get together since the resurrection. Assembled here at this time were the eleven apostles, the women’s corps and their associates, and about fifty other leading disciples of the Master, including a number of the Greeks. This company of believers had been visiting informally for more than half an hour when, suddenly, the morontia Master appeared in full view and immediately began to instruct them. Said Jesus:
193:0.2 (2052.2) „Friede sei mit euch. Dies ist der repräsentativste Kreis von Gläubigen — Aposteln und Jüngern, Männern und Frauen — dem ich seit meiner Befreiung vom Körper erschienen bin. Ich rufe euch jetzt zu Zeugen an, dass ich euch im Voraus gesagt habe, mein Aufenthalt unter euch müsse zu Ende gehen; ich habe euch gesagt, dass ich bald zum Vater zurückkehren muss. Und dann habe ich euch in aller Klarheit gesagt, dass die obersten Priester und Führer der Juden mich dem Tod überantworten würden und dass ich vom Grabe auferstehen würde. Warum habt ihr euch denn erlaubt, derart aus der Fassung zu geraten, als all das eingetreten ist? Und weshalb wart ihr so überrascht, als ich am dritten Tag vom Grabe auferstand? Ihr habt mir nicht zu glauben vermocht, weil ihr wohl meine Worte gehört, aber ihren Sinn nicht verstanden habt. 193:0.2 (2052.2) “Peace be upon you. This is the most representative group of believers—apostles and disciples, both men and women—to which I have appeared since the time of my deliverance from the flesh. I now call you to witness that I told you beforehand that my sojourn among you must come to an end; I told you that presently I must return to the Father. And then I plainly told you how the chief priests and the rulers of the Jews would deliver me up to be put to death, and that I would rise from the grave. Why, then, did you allow yourselves to become so disconcerted by all this when it came to pass? and why were you so surprised when I rose from the tomb on the third day? You failed to believe me because you heard my words without comprehending the meaning thereof.
193:0.3 (2052.3) „Und ihr solltet jetzt gut auf meine Worte hören, um ja nicht wieder denselben Fehler zu begehen, meiner Unterweisung zwar mit dem Verstand zuzuhören, dabei aber zu verfehlen, in euren Herzen ihren Sinn zu verstehen. Seit ich unter euch weilte als einer von euch, lehrte ich euch, mein einziges Ziel sei, meinen Vater im Himmel seinen Kindern auf Erden zu offenbaren. Ich habe diese Gott offenbarende Selbsthingabe gelebt, damit ihr den Weg der Gotteserfahrung gehen könnt. Ich habe euch Gott als euren Vater im Himmel offenbart; und euch selber habe ich als Gottes Söhne auf Erden offenbart. Es ist eine Tatsache, dass Gott euch, seine Söhne, liebt. Durch euren Glauben an mein Wort wird diese Tatsache in euren Herzen zu einer ewigen und lebendigen Wahrheit. Wenn ihr durch den lebendigen Glauben auf göttliche Weise gottesbewusst werdet, dann seid ihr aus dem Geiste geboren als Kinder des Lichts und Lebens, eben dieses ewigen Lebens, dank dessen ihr im Universum der Universen aufsteigen und die Erfahrung machen werdet, Gott den Vater im Paradies zu finden. 193:0.3 (2052.3) “And now you should give ear to my words lest you again make the mistake of hearing my teaching with the mind while in your hearts you fail to comprehend the meaning. From the beginning of my sojourn as one of you, I taught you that my one purpose was to reveal my Father in heaven to his children on earth. I have lived the God-revealing bestowal that you might experience the God-knowing career. I have revealed God as your Father in heaven; I have revealed you as the sons of God on earth. It is a fact that God loves you, his sons. By faith in my word this fact becomes an eternal and living truth in your hearts. When, by living faith, you become divinely God-conscious, you are then born of the spirit as children of light and life, even the eternal life wherewith you shall ascend the universe of universes and attain the experience of finding God the Father on Paradise.
193:0.4 (2052.4) „Ich ermahne euch, stets zu beherzigen, dass eure Sendung unter den Menschen darin besteht, das Evangelium vom Königreich zu verkünden — die Realität der Vaterschaft Gottes und die Wahrheit der Sohnschaft der Menschen. Verkündet die ganze Wahrheit der guten Nachricht, nicht nur einen Teil des rettenden Evangeliums. Eure Botschaft erfährt durch mein Auferstehungserlebnis keine Änderung. Die Gottessohnschaft durch den Glauben bleibt die rettende Wahrheit des Evangeliums vom Königreich. Ihr müsst hinausziehen, um die Liebe Gottes und den Dienst an den Menschen zu predigen. Was der Welt zu wissen am meisten Not tut, ist dies: Die Menschen sind die Söhne Gottes, und durch den Glauben können sie sich dieser erhebenden Wahrheit tatsächlich bewusst werden und sie täglich erfahren. Meine Selbsthingabe sollte allen Menschen helfen zu wissen, dass sie Kinder Gottes sind, aber ein solches Wissen wird nicht genügen, wenn es ihnen nicht gelingt, durch ihren Glauben persönlich die rettende Wahrheit zu erfassen, dass sie die lebendigen Geistessöhne des ewigen Vaters sind. Das Evangelium vom Königreich handelt von der Liebe des Vaters und vom Dienen seiner Kinder auf Erden. 193:0.4 (2052.4) “I admonish you ever to remember that your mission among men is to proclaim the gospel of the kingdom—the reality of the fatherhood of God and the truth of the sonship of man. Proclaim the whole truth of the good news, not just a part of the saving gospel. Your message is not changed by my resurrection experience. Sonship with God, by faith, is still the saving truth of the gospel of the kingdom. You are to go forth preaching the love of God and the service of man. That which the world needs most to know is: Men are the sons of God, and through faith they can actually realize, and daily experience, this ennobling truth. My bestowal should help all men to know that they are the children of God, but such knowledge will not suffice if they fail personally to faith-grasp the saving truth that they are the living spirit sons of the eternal Father. The gospel of the kingdom is concerned with the love of the Father and the service of his children on earth.
193:0.5 (2053.1) „Ihr teilt hier miteinander das Wissen um meine Auferstehung von den Toten, aber daran ist nichts Erstaunliches. Ich habe die Macht, mein Leben abzulegen und es wieder aufzunehmen; solche Macht verleiht der Vater seinen Paradies-Söhnen. Vielmehr sollte das Wissen eure Herzen bewegen, dass bald nachdem ich Josephs neues Grab verlassen habe, die Toten eines Zeitalters mit dem ewigen Aufstieg begonnen haben. Ich habe mein Leben als Mensch gelebt, um zu zeigen, wie ihr durch liebendes Dienen für eure Mitmenschen zu Gottesoffenbarern werden könnt, genau so wie ich für euch dadurch zu einem Gottesoffenbarer geworden bin, dass ich euch geliebt und euch gedient habe. Ich habe unter euch als Menschensohn gelebt, damit ihr und alle anderen Menschen wisst, dass ihr alle in der Tat Söhne Gottes seid. Geht deshalb jetzt in alle Welt hinaus, um allen Menschen dieses Evangelium vom Königreich des Himmels zu predigen. Liebt alle Menschen, wie ich euch geliebt habe; dient euren Mitmenschen, wie ich euch gedient habe. Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben. Wartet hier in Jerusalem nur so lange, bis ich zum Vater gehe und euch den Geist der Wahrheit sende. Dieser wird euch in die umfassendere Wahrheit führen, und ich werde mit euch in alle Welt hinausgehen. Ich bin immer bei euch, und meinen Frieden lasse ich euch.“ 193:0.5 (2053.1) “Among yourselves, here, you share the knowledge that I have risen from the dead, but that is not strange. I have the power to lay down my life and to take it up again; the Father gives such power to his Paradise Sons. You should the rather be stirred in your hearts by the knowledge that the dead of an age entered upon the eternal ascent soon after I left Joseph’s new tomb. I lived my life in the flesh to show how you can, through loving service, become God-revealing to your fellow men even as, by loving you and serving you, I have become God-revealing to you. I have lived among you as the Son of Man that you, and all other men, might know that you are all indeed the sons of God. Therefore, go you now into all the world preaching this gospel of the kingdom of heaven to all men. Love all men as I have loved you; serve your fellow mortals as I have served you. Freely you have received, freely give. Only tarry here in Jerusalem while I go to the Father, and until I send you the Spirit of Truth. He shall lead you into the enlarged truth, and I will go with you into all the world. I am with you always, and my peace I leave with you.”
193:0.6 (2053.2) Als der Meister so zu ihnen gesprochen hatte, entschwand er ihren Blicken. Die Gläubigen zerstreuten sich erst gegen Morgengrauen; die ganze Nacht hindurch blieben sie zusammen und diskutierten ernsthaft des Meisters Ermahnungen und sannen miteinander über alles nach, was ihnen widerfahren war. Jakob Zebedäus und andere Apostel erzählten ihnen auch von ihren Erlebnissen mit dem morontiellen Meister in Galiläa und berichteten, wie er ihnen dreimal erschienen war. 193:0.6 (2053.2) When the Master had spoken to them, he vanished from their sight. It was near daybreak before these believers dispersed; all night they remained together, earnestly discussing the Master’s admonitions and contemplating all that had befallen them. James Zebedee and others of the apostles also told them of their experiences with the morontia Master in Galilee and recited how he had three times appeared to them.
1. Die Erscheinung in Sychar ^top 1. The Appearance at Sychar ^top
193:1.1 (2053.3) Am Samstagnachmittag, dem 13. Mai gegen vier Uhr, erschien der Meister Nalda und etwa fünfundsiebzig gläubigen Samaritanern in der Nähe des Jakobsbrunnens in Sychar. Hier, unweit der Stelle, wo Jesus zu Nalda über das Wasser des Lebens gesprochen hatte, kamen die Gläubigen gewöhnlich zusammen. An diesem Tag waren sie mit ihren Diskussionen über den Bericht der Auferstehung gerade ans Ende gekommen, als Jesus plötzlich vor ihnen erschien und sagte: 193:1.1 (2053.3) About four o’clock on Sabbath afternoon, May 13, the Master appeared to Nalda and about seventy-five Samaritan believers near Jacob’s well, at Sychar. The believers were in the habit of meeting at this place, near where Jesus had spoken to Nalda concerning the water of life. On this day, just as they had finished their discussions of the reported resurrection, Jesus suddenly appeared before them, saying:
193:1.2 (2053.4) „Friede sei mit euch. Ihr freut euch zu wissen, dass ich die Auferstehung und das Leben bin, aber das wird euch nichts bringen, wenn ihr nicht zuerst aus dem ewigen Geist geboren seid und so durch euren Glauben in den Besitz des Geschenks des ewigen Lebens gelangt. Wenn ihr die Glaubenssöhne meines Vaters seid, werdet ihr nie sterben, nie untergehen. Das Evangelium vom Königreich hat euch gelehrt, dass alle Menschen Gottessöhne sind. Und diese gute Nachricht von der Liebe des himmlischen Vaters zu seinen Kindern auf Erden muss in alle Welt hinausgetragen werden. Die Zeit ist gekommen, da ihr Gott weder auf dem Berg Gerizim noch in Jerusalem anbetet, sondern dort, wo ihr seid, so wie ihr seid, im Geist und in der Wahrheit. Euer Glaube ist es, der eure Seelen rettet. Die Rettung ist das Geschenk Gottes an alle, die daran glauben, seine Söhne zu sein. Aber täuscht euch nicht: Zwar gibt Gott dieses Heil umsonst und verschenkt es an alle, die es durch ihren Glauben empfangen, aber danach folgt die Erfahrung, die Früchte dieses geistigen Lebens hervorzubringen, wie ihr es auf Erden lebt. Wenn ihr die Lehre von der Vaterschaft Gottes bejaht, schließt das mit ein, dass ihr auch aus freien Stücken die damit verknüpfte Wahrheit von der Bruderschaft der Menschen bejaht. Und wenn der Mensch euer Bruder ist, ist er mehr als nur euer Nächster, den wie euch selber zu lieben der Vater von euch verlangt. Da euer Bruder zu eurer eigenen Familie gehört, werdet ihr ihn nicht nur mit einer in der Familie herrschenden Zuneigung lieben, sondern ihm auch dienen, wie ihr euch selber dienen würdet. Und ihr werdet euren Bruder in dieser Weise lieben und ihm dienen, weil ich euch, die ihr meine Brüder seid, in dieser Weise geliebt und euch gedient habe. Geht nun in alle Welt hinaus und verkündet diese gute Nachricht allen Geschöpfen jeder Rasse, jedes Völkerstamms und jeder Nation. Mein Geist wird vor euch hergehen, und ich werde immer bei euch sein.“ 193:1.2 (2053.4) “Peace be upon you. You rejoice to know that I am the resurrection and the life, but this will avail you nothing unless you are first born of the eternal spirit, thereby coming to possess, by faith, the gift of eternal life. If you are the faith sons of my Father, you shall never die; you shall not perish. The gospel of the kingdom has taught you that all men are the sons of God. And this good news concerning the love of the heavenly Father for his children on earth must be carried to all the world. The time has come when you worship God neither on Gerizim nor at Jerusalem, but where you are, as you are, in spirit and in truth. It is your faith that saves your souls. Salvation is the gift of God to all who believe they are his sons. But be not deceived; while salvation is the free gift of God and is bestowed upon all who accept it by faith, there follows the experience of bearing the fruits of this spirit life as it is lived in the flesh. The acceptance of the doctrine of the fatherhood of God implies that you also freely accept the associated truth of the brotherhood of man. And if man is your brother, he is even more than your neighbor, whom the Father requires you to love as yourself. Your brother, being of your own family, you will not only love with a family affection, but you will also serve as you would serve yourself. And you will thus love and serve your brother because you, being my brethren, have been thus loved and served by me. Go, then, into all the world telling this good news to all creatures of every race, tribe, and nation. My spirit shall go before you, and I will be with you always.”
193:1.3 (2054.1) Die Samaritaner wunderten sich zutiefst über die Erscheinung des Meisters, und sie eilten in die nahen Städte und Dörfer, wo sie die Nachricht verbreiteten, dass sie Jesus gesehen hätten und er zu ihnen gesprochen habe. Und dies war des Meisters siebzehnte morontielle Erscheinung. 193:1.3 (2054.1) These Samaritans were greatly astonished at this appearance of the Master, and they hastened off to the near-by towns and villages, where they published abroad the news that they had seen Jesus, and that he had talked to them. And this was the seventeenth morontia appearance of the Master.
2. Die phönizische Erscheinung ^top 2. The Phoenician Appearance ^top
193:2.1 (2054.2) Die achtzehnte morontielle Erscheinung des Meisters geschah am Dienstag, dem 16. Mai etwas vor neun Uhr abends in Tyrus. Wieder erschien er am Ende einer Zusammenkunft von Gläubigen, als diese gerade auseinander gehen wollten, und sagte: 193:2.1 (2054.2) The Master’s eighteenth morontia appearance was at Tyre, on Tuesday, May 16, at a little before nine o’clock in the evening. Again he appeared at the close of a meeting of believers, as they were about to disperse, saying:
193:2.2 (2054.3) „Friede sei mit euch. Ihr freut euch zu wissen, dass der Menschensohn von den Toten auferstanden ist, weil daher euer Wissen rührt, dass auch ihr und eure Brüder nach dem leiblichen Tod weiterleben werdet. Aber dieses Fortleben hängt davon ab, ob ihr zuvor aus dem Geiste der Wahrheitssuche und Gottfindung geboren seid. Das Brot und das Wasser des Lebens werden nur denjenigen gegeben, die nach Wahrheit hungern und nach Rechtschaffenheit — nach Gott — dürsten. Die Tatsache, dass die Toten auferstehen, ist nicht das Evangelium vom Königreich. Diese großen Wahrheiten und Tatsachen des Universums stehen alle insofern mit dem Evangelium in Beziehung, als sie ein Teilergebnis des Glaubens an die gute Nachricht sind und zu der späteren Erfahrung derer gehören, die durch den Glauben in Tat und Wahrheit zu unsterblichen Söhnen des ewigen Gottes werden. Mein Vater hat mich in die Welt gesandt, damit ich allen Menschen dieses rettende Heil der Sohnschaft verkündige. Und desgleichen sende ich euch aus, dieses Heil der Sohnschaft zu predigen. Gott gibt das Heil umsonst, aber wer vom Geist geboren ist, wird sogleich beginnen, die Früchte des Geistes zu zeigen, indem er seinen Mitgeschöpfen in Liebe dient. Und die Früchte des göttlichen Geistes, die geistgeborene und Gott kennende Sterbliche in ihrem Leben hervorbringen, sind: Liebevolles Dienen, selbstlose Hingabe, mutige Treue, ehrliche Fairness, erleuchtete Aufrichtigkeit, nie versiegende Hoffnung, vertrauensvolle Zuversicht, erbarmende Umsorgung, unerschöpfliche Güte, vergebende Toleranz und dauernder Friede. Wenn angebliche Gläubige in ihrem Leben nicht diese Früchte des göttlichen Geistes tragen, sind sie tot; der Geist der Wahrheit ist nicht in ihnen; sie sind unnütze Reben am lebendigen Weinstock, und sie werden bald entfernt werden. Mein Vater verlangt von den Kindern des Glaubens, dass sie viel geistige Frucht tragen. Wenn ihr nicht fruchtbar seid, wird er deshalb rings um eure Wurzeln graben und eure unfruchtbaren Reben abschneiden. Während ihr im Königreich Gottes himmelwärts schreitet, müsst ihr immer mehr Früchte des Geistes tragen. Vielleicht betretet ihr das Königreich noch wie ein Kind, aber der Vater verlangt, dass ihr durch die Gnade zur vollen Größe geistiger Mündigkeit heranwachst. Und wenn ihr in die Fremde zieht, um allen Völkern die gute Nachricht von diesem Evangelium zu bringen, werde ich euch vorangehen, und mein Geist der Wahrheit wird in euren Herzen wohnen. Meinen Frieden lasse ich euch.“ 193:2.2 (2054.3) “Peace be upon you. You rejoice to know that the Son of Man has risen from the dead because you thereby know that you and your brethren shall also survive mortal death. But such survival is dependent on your having been previously born of the spirit of truth-seeking and God-finding. The bread of life and the water thereof are given only to those who hunger for truth and thirst for righteousness—for God. The fact that the dead rise is not the gospel of the kingdom. These great truths and these universe facts are all related to this gospel in that they are a part of the result of believing the good news and are embraced in the subsequent experience of those who, by faith, become, in deed and in truth, the everlasting sons of the eternal God. My Father sent me into the world to proclaim this salvation of sonship to all men. And so send I you abroad to preach this salvation of sonship. Salvation is the free gift of God, but those who are born of the spirit will immediately begin to show forth the fruits of the spirit in loving service to their fellow creatures. And the fruits of the divine spirit which are yielded in the lives of spirit-born and God-knowing mortals are: loving service, unselfish devotion, courageous loyalty, sincere fairness, enlightened honesty, undying hope, confiding trust, merciful ministry, unfailing goodness, forgiving tolerance, and enduring peace. If professed believers bear not these fruits of the divine spirit in their lives, they are dead; the Spirit of Truth is not in them; they are useless branches on the living vine, and they soon will be taken away. My Father requires of the children of faith that they bear much spirit fruit. If, therefore, you are not fruitful, he will dig about your roots and cut away your unfruitful branches. Increasingly, must you yield the fruits of the spirit as you progress heavenward in the kingdom of God. You may enter the kingdom as a child, but the Father requires that you grow up, by grace, to the full stature of spiritual adulthood. And when you go abroad to tell all nations the good news of this gospel, I will go before you, and my Spirit of Truth shall abide in your hearts. My peace I leave with you.”
193:2.3 (2054.4) Und dann entschwand der Meister ihren Augen. Am nächsten Tag verließen mehrere von ihnen Tyrus und trugen diesen Bericht nach Sidon und sogar bis nach Antiochien und Damaskus. Jesus war als Mensch unter diesen Gläubigen gewesen, und sie erkannten ihn sofort, als er sie zu unterrichten begann. Zwar vermochten seine Freunde seine morontielle Gestalt, wenn sie sichtbar gemacht wurde, nicht ohne weiteres zu erkennen, aber sie brauchten nie lange, um seine Persönlichkeit zu identifizieren, sobald er zu ihnen sprach. 193:2.3 (2054.4) And then the Master disappeared from their sight. The next day there went out from Tyre those who carried this story to Sidon and even to Antioch and Damascus. Jesus had been with these believers when he was in the flesh, and they were quick to recognize him when he began to teach them. While his friends could not readily recognize his morontia form when made visible, they were never slow to identify his personality when he spoke to them.
3. Letzte Erscheinung in Jerusalem ^top 3. Last Appearance in Jerusalem ^top
193:3.1 (2055.1) Früh am Donnerstagmorgen, dem 18. Mai, erschien Jesus zum letzten Mal als morontielle Persönlichkeit auf Erden. Als sich die elf Apostel im oberen Raum des Hauses von Maria Markus gerade zum Frühstück setzen wollten, erschien er ihnen und sagte: 193:3.1 (2055.1) Early Thursday morning, May 18, Jesus made his last appearance on earth as a morontia personality. As the eleven apostles were about to sit down to breakfast in the upper chamber of Mary Mark’s home, Jesus appeared to them and said:
193:3.2 (2055.2) „Friede sei mit euch. Ich habe euch aufgefordert, hier in Jerusalem zu warten, bis ich zum Vater aufsteige und sogar bis ich euch den Geist der Wahrheit sende, der bald über alle Menschen ausgegossen werden wird und der euch mit Kraft von oben ausrüsten wird.“ Simon Zelotes unterbrach Jesus mit der Frage: „Meister, willst du demnach das Königreich wiederherstellen, und werden wir sehen, wie sich Gottes Herrlichkeit auf Erden zeigt?“ Jesus hörte sich Simons Frage an und antwortete: „Simon, du klammerst dich immer noch an deine alten Vorstellungen von einem jüdischen Messias und einem materiellen Königreich. Aber geistige Kraft wird dir zuteil werden, wenn einmal der Geist auf dich herabgekommen ist, und du wirst bald in alle Welt hinausgehen, um das Evangelium vom Königreich zu predigen. Wie der Vater mich in die Welt gesandt hat, so sende ich euch. Und ich wünsche, dass ihr euch liebt und einander vertraut. Judas ist nicht mehr bei euch, weil seine Liebe erkaltete und weil er euch, seinen treuen Brüdern, das Vertrauen verweigerte. Habt ihr nicht in der Schrift gelesen, wo geschrieben steht: ‚Es ist nicht gut für den Menschen, allein zu sein. Niemand lebt für sich selbst‘? Und wo es auch heißt: ‚Wer Freunde haben möchte, muss sich freundlich zeigen‘? Und habe ich euch nicht auch immer zu zweit zum Lehren ausgesandt, damit ihr euch nicht einsam fühltet und nicht auf die Abwege und in die Nöte der Isolation gerietet? Ihr wisst auch gut, dass ich, als ich inkarniert war, mir nie erlaubt habe, lange Zeit allein zu bleiben. Vom Beginn unseres Zusammenlebens an hatte ich ständig zwei oder drei von euch an meiner Seite oder in Reichweite, selbst wenn ich mit meinem Vater in Verbindung trat. Setzt deshalb euer Vertrauen ineinander und vertraut euch einander an. Und das tut umso mehr Not, als ich euch noch heute allein in der Welt zurücklassen werde. Die Stunde ist gekommen; ich bin im Begriff, zum Vater zu gehen.“ 193:3.2 (2055.2) “Peace be upon you. I have asked you to tarry here in Jerusalem until I ascend to the Father, even until I send you the Spirit of Truth, who shall soon be poured out upon all flesh, and who shall endow you with power from on high.” Simon Zelotes interrupted Jesus, asking, “Then, Master, will you restore the kingdom, and will we see the glory of God manifested on earth?” When Jesus had listened to Simon’s question, he answered: “Simon, you still cling to your old ideas about the Jewish Messiah and the material kingdom. But you will receive spiritual power after the spirit has descended upon you, and you will presently go into all the world preaching this gospel of the kingdom. As the Father sent me into the world, so do I send you. And I wish that you would love and trust one another. Judas is no more with you because his love grew cold, and because he refused to trust you, his loyal brethren. Have you not read in the Scripture where it is written: ‘It is not good for man to be alone. No man lives to himself’? And also where it says: ‘He who would have friends must show himself friendly’? And did I not even send you out to teach, two and two, that you might not become lonely and fall into the mischief and miseries of isolation? You also well know that, when I was in the flesh, I did not permit myself to be alone for long periods. From the very beginning of our associations I always had two or three of you constantly by my side or else very near at hand even when I communed with the Father. Trust, therefore, and confide in one another. And this is all the more needful since I am this day going to leave you alone in the world. The hour has come; I am about to go to the Father.”
193:3.3 (2055.3) Als er gesprochen hatte, gab er ihnen ein Zeichen, mit ihm zu kommen, und er führte sie hinaus auf den Ölberg, wo er sich von ihnen verabschiedete, bevor er Urantia verließ. Es war ein feierlicher Gang zum Ölberg. Keiner von ihnen sprach auch nur ein Wort von dem Augenblick an, da sie den oberen Raum verließen, bis Jesus mit ihnen auf dem Ölberg anhielt. 193:3.3 (2055.3) When he had spoken, he beckoned for them to come with him, and he led them out on the Mount of Olives, where he bade them farewell preparatory to departing from Urantia. This was a solemn journey to Olivet. Not a word was spoken by any of them from the time they left the upper chamber until Jesus paused with them on the Mount of Olives.
4. Gründe für Judas‘ Fall ^top 4. Causes of Judas’s Downfall ^top
193:4.1 (2055.4) Der Meister berührte im ersten Teil der Abschiedsbotschaft an seine Apostel den Verlust von Judas und führte ihnen das tragische Schicksal ihres verräterischen Mitarbeiters vor Augen als feierliche Warnung vor den Gefahren gesellschaftlicher und brüderlicher Isolation. Es mag für Gläubige dieses und künftiger Zeitalter hilfreich sein, im Lichte der Bemerkungen des Meisters und angesichts der über die Jahrhunderte gewachsenen Erleuchtung kurz die Gründe für Judas‘ Fall durchzugehen. 193:4.1 (2055.4) It was in the first part of the Master’s farewell message to his apostles that he alluded to the loss of Judas and held up the tragic fate of their traitorous fellow worker as a solemn warning against the dangers of social and fraternal isolation. It may be helpful to believers, in this and in future ages, briefly to review the causes of Judas’s downfall in the light of the Master’s remarks and in view of the accumulated enlightenment of succeeding centuries.
193:4.2 (2055.5) Wenn wir auf diese Tragödie zurückblicken, begreifen wir, dass Judas auf die schiefe Bahn geriet, weil er erstens eine ausgesprochen einzelgängerische Persönlichkeit, eine verschlossene und sich von gewöhnlichen gesellschaftlichen Kontakten fernhaltende Persönlichkeit war. Er weigerte sich hartnäckig, sich seinen Mitaposteln anzuvertrauen oder mit ihnen ungezwungen und brüderlich zu verkehren. Ein solch isolierter Persönlichkeitstyp zu sein, hätte an sich noch kein derartiges Unheil über Judas gebracht, wäre es ihm nicht auch misslungen, an Liebe zuzunehmen und in geistiger Gnade zu wachsen. Und dann, als wollte er die missliche Situation noch verschlimmern, hegte er ständig Gefühle des Grolls und nährte solche psychologischen Feinde wie Rachsucht und das allgemeine Verlangen, es für all seine Enttäuschungen „jemandem heimzuzahlen“. 193:4.2 (2055.5) As we look back upon this tragedy, we conceive that Judas went wrong, primarily, because he was very markedly an isolated personality, a personality shut in and away from ordinary social contacts. He persistently refused to confide in, or freely fraternize with, his fellow apostles. But his being an isolated type of personality would not, in and of itself, have wrought such mischief for Judas had it not been that he also failed to increase in love and grow in spiritual grace. And then, as if to make a bad matter worse, he persistently harbored grudges and fostered such psychologic enemies as revenge and the generalized craving to “get even” with somebody for all his disappointments.
193:4.3 (2056.1) Diese individuellen Eigenheiten und mentalen Neigungen verschworen sich in einer unglückseligen Kombination zur Zerstörung eines Mannes mit guten Absichten, dem es nicht gelang, diese Übel durch Liebe, Glauben und Vertrauen zu überwinden. Dass Judas nicht hätte scheitern müssen, beweisen sehr wohl die Fälle von Thomas und Nathanael, die mit derselben Art von Argwohn und übermäßigen individualistischen Neigungen geplagt waren. Auch Andreas und Matthäus hatten manch einen Hang in diese Richtung; aber die Liebe all dieser Männer zu Jesus und ihren Apostelbrüdern nahm mit der Zeit zu und nicht ab. Sie wuchsen in der Gnade und in der Erkenntnis der Wahrheit. Sie vertrauten ihren Brüdern in wachsendem Maße und entwickelten langsam die Fähigkeit, sich ihren Kameraden anzuvertrauen. Judas weigerte sich beharrlich, sich seinen Brüdern zu öffnen. Fühlte er sich durch die Anhäufung seiner emotionalen Konflikte gedrängt, sich mitzuteilen, um sich Erleichterung zu verschaffen, so holte er sich stets Rat und empfing unkluge Tröstung von seinen ungeistigen Verwandten oder von Zufallsbekanntschaften, die dem Wohl und dem Fortschritt der geistigen Realitäten des himmlischen Königreichs, von dessen zwölf Botschaftern auf Erden er einer war, entweder indifferent oder gar feindlich gegenüberstanden. 193:4.3 (2056.1) This unfortunate combination of individual peculiarities and mental tendencies conspired to destroy a well-intentioned man who failed to subdue these evils by love, faith, and trust. That Judas need not have gone wrong is well proved by the cases of Thomas and Nathaniel, both of whom were cursed with this same sort of suspicion and overdevelopment of the individualistic tendency. Even Andrew and Matthew had many leanings in this direction; but all these men grew to love Jesus and their fellow apostles more, and not less, as time passed. They grew in grace and in a knowledge of the truth. They became increasingly more trustful of their brethren and slowly developed the ability to confide in their fellows. Judas persistently refused to confide in his brethren. When he was impelled, by the accumulation of his emotional conflicts, to seek relief in self-expression, he invariably sought the advice and received the unwise consolation of his unspiritual relatives or those chance acquaintances who were either indifferent, or actually hostile, to the welfare and progress of the spiritual realities of the heavenly kingdom, of which he was one of the twelve consecrated ambassadors on earth.
193:4.4 (2056.2) Folgende Faktoren persönlicher Tendenzen und Charakterschwächen sind für Judas‘ Niederlage in seinem irdischen Lebenskampf verantwortlich: 193:4.4 (2056.2) Judas met defeat in his battles of the earth struggle because of the following factors of personal tendencies and character weakness:
193:4.5 (2056.3) 1. Er war ein isolierter Menschentyp. Er war hochgradig individualistisch und zog es vor, sich zu einer Art von sich hartnäckig „abkapselnder“ und ungeselliger Person zu entwickeln. 193:4.5 (2056.3) 1. He was an isolated type of human being. He was highly individualistic and chose to grow into a confirmed “shut-in” and unsociable sort of person.
193:4.6 (2056.4) 2. Als Kind war ihm das Leben zu leicht gemacht worden. Er fühlte tiefen Unwillen, wenn seine Pläne durchkreuzt wurden. Er erwartete immer zu gewinnen; er war ein sehr schlechter Verlierer. 193:4.6 (2056.4) 2. As a child, life had been made too easy for him. He bitterly resented thwarting. He always expected to win; he was a very poor loser.
193:4.7 (2056.5) 3. Er erwarb nie eine philosophische Methode, um Enttäuschungen zu begegnen. Anstatt Enttäuschungen als normalen und alltäglichen Bestandteil der menschlichen Existenz hinzunehmen, griff er unfehlbar zu der Praxis, jemandem im Besonderen oder seinen Mitarbeitern insgesamt die Schuld für all seine persönlichen Schwierigkeiten und Enttäuschungen zuzuschieben. 193:4.7 (2056.5) 3. He never acquired a philosophic technique for meeting disappointment. Instead of accepting disappointments as a regular and commonplace feature of human existence, he unfailingly resorted to the practice of blaming someone in particular, or his associates as a group, for all his personal difficulties and disappointments.
193:4.8 (2056.6) 4. Er neigte dazu, nachtragend zu sein; er hegte immer Rachegedanken. 193:4.8 (2056.6) 4. He was given to holding grudges; he was always entertaining the idea of revenge.
193:4.9 (2056.7) 5. Er sah den Tatsachen nicht gern offen ins Auge; er war unehrlich in seiner Haltung gegenüber den Lebenssituationen. 193:4.9 (2056.7) 5. He did not like to face facts frankly; he was dishonest in his attitude toward life situations.
193:4.10 (2056.8) 6. Er mochte mit seinen unmittelbaren Mitarbeitern nicht über seine persönlichen Probleme sprechen; er weigerte sich, mit seinen wirklichen Freunden und mit denen, die ihn wahrhaftig liebten, seine Schwierigkeiten zu erörtern. In all den Jahren ihres Zusammenlebens suchte er den Meister nicht ein einziges Mal mit einem rein persönlichen Problem auf. 193:4.10 (2056.8) 6. He disliked to discuss his personal problems with his immediate associates; he refused to talk over his difficulties with his real friends and those who truly loved him. In all the years of their association he never once went to the Master with a purely personal problem.
193:4.11 (2056.9) 7. Er lernte nie, dass die wirklichen Belohnungen für ein edles Leben letztendlich geistige Preise sind, die nicht immer während dieses einen kurzen Menschenlebens zur Verteilung gelangen. 193:4.11 (2056.9) 7. He never learned that the real rewards for noble living are, after all, spiritual prizes, which are not always distributed during this one short life in the flesh.
193:4.12 (2056.10) Diese ständige Abkapselung seiner Persönlichkeit hatte zur Folge, dass sein Gram ständig wuchs, seine Klagen zunahmen, seine Ängste sich vervielfachten und seine Verzweiflung fast unerträglich wurde. 193:4.12 (2056.10) As a result of his persistent isolation of personality, his griefs multiplied, his sorrows increased, his anxieties augmented, and his despair deepened almost beyond endurance.
193:4.13 (2057.1) Dieser ichbezogene und äußerst individualistische Apostel hatte zwar viele psychische, emotionale und geistige Probleme, aber seine Hauptschwierigkeiten waren diese: Als Persönlichkeit war er isoliert. Sein Gemüt war argwöhnisch und sann auf Vergeltung. Er besaß ein mürrisches und rachsüchtiges Temperament. Gefühlsmäßig war er lieblos und nachtragend. Zwischenmenschlich war er von nahezu völliger Reserviertheit und eröffnete sich niemandem. Im Geiste wurde er anmaßend und auf egoistische Weise ehrgeizig. Im Leben beachtete er die, welche ihn liebten, nicht, und im Tod war er ohne Freunde. 193:4.13 (2057.1) While this self-centered and ultraindividualistic apostle had many psychic, emotional, and spiritual troubles, his main difficulties were: In personality, he was isolated. In mind, he was suspicious and vengeful. In temperament, he was surly and vindictive. Emotionally, he was loveless and unforgiving. Socially, he was unconfiding and almost wholly self-contained. In spirit, he became arrogant and selfishly ambitious. In life, he ignored those who loved him, and in death, he was friendless.
193:4.14 (2057.2) Dies also sind die Gemütsfaktoren und verderblichen Einflüsse, die, alle zusammengenommen, erklären, weshalb ein gutmeinender und im übrigen einst ehrlich an Jesus Glaubender sogar nach mehreren Jahren enger Verbindung mit dessen transformierender Persönlichkeit seine Gefährten im Stich ließ, eine geheiligte Sache abwies, sich von seiner heiligen Berufung lossagte und seinen göttlichen Meister verriet. 193:4.14 (2057.2) These, then, are the factors of mind and influences of evil which, taken altogether, explain why a well-meaning and otherwise onetime sincere believer in Jesus, even after several years of intimate association with his transforming personality, forsook his fellows, repudiated a sacred cause, renounced his holy calling, and betrayed his divine Master.
5. Die Himmelfahrt des Meisters ^top 5. The Master’s Ascension ^top
193:5.1 (2057.3) Es war fast halb acht Uhr an diesem Donnerstagmorgen, dem 18. Mai, als Jesus mit seinen elf schweigenden und ziemlich ratlosen Aposteln auf dem Westabhang des Ölbergs ankam. Von dieser Stelle aus, etwa zwei Drittel bergaufwärts, konnten sie Jerusalem überschauen und auf Gethsemane hinunterblicken. Jesus ging nun daran, sein letztes Abschiedswort an die Apostel zu richten, bevor er Urantia verließ. Als er so vor ihnen stand, knieten sie unaufgefordert im Kreis um ihn nieder, und der Meister sagte: 193:5.1 (2057.3) It was almost half past seven o’clock this Thursday morning, May 18, when Jesus arrived on the western slope of Mount Olivet with his eleven silent and somewhat bewildered apostles. From this location, about two thirds the way up the mountain, they could look out over Jerusalem and down upon Gethsemane. Jesus now prepared to say his last farewell to the apostles before he took leave of Urantia. As he stood there before them, without being directed they knelt about him in a circle, and the Master said:
193:5.2 (2057.4) „Ich habe euch geheißen, in Jerusalem zu bleiben, bis euch Macht vom Himmel gegeben würde. Ich bin im Begriff, euch zu verlassen; ich werde jetzt zu meinem Vater aufsteigen, und bald, sehr bald werden wir den Geist der Wahrheit in diese Welt, in der ich gelebt habe, senden; sobald der Geist gekommen ist, werdet ihr mit der neuen Verkündigung des Evangeliums vom Königreich beginnen, zuerst in Jerusalem und danach bis an die äußersten Enden der Welt. Liebt die Menschen mit derselben Liebe, mit der ich euch geliebt habe und dient euren sterblichen Kameraden so, wie ich euch gedient habe. Nötigt die Seelen, durch die Früchte des Geistes, die ihr in eurem Leben erbringt, an die Wahrheit zu glauben, dass der Mensch ein Sohn Gottes ist und dass alle Menschen Brüder sind. Erinnert euch an alles, was ich euch gelehrt habe und an das Leben, das ich unter euch gelebt habe. Meine Liebe überschattet euch, mein Geist wird bei euch wohnen und mein Friede soll auf euch ruhen. Lebt wohl.“ 193:5.2 (2057.4) “I bade you tarry in Jerusalem until you were endowed with power from on high. I am now about to take leave of you; I am about to ascend to my Father, and soon, very soon, will we send into this world of my sojourn the Spirit of Truth; and when he has come, you shall begin the new proclamation of the gospel of the kingdom, first in Jerusalem and then to the uttermost parts of the world. Love men with the love wherewith I have loved you and serve your fellow mortals even as I have served you. By the spirit fruits of your lives impel souls to believe the truth that man is a son of God, and that all men are brethren. Remember all I have taught you and the life I have lived among you. My love overshadows you, my spirit will dwell with you, and my peace shall abide upon you. Farewell.”
193:5.3 (2057.5) Nachdem der morontielle Meister so gesprochen hatte, entschwand er ihren Blicken. Diese sogenannte Himmelfahrt Jesu unterschied sich in keiner Weise von der Art, wie er sich während der vierzig Tage seines morontiellen Werdegangs auf Urantia jeweils den Blicken der Sterblichen entzogen hatte. 193:5.3 (2057.5) When the morontia Master had thus spoken, he vanished from their sight. This so-called ascension of Jesus was in no way different from his other disappearances from mortal vision during the forty days of his morontia career on Urantia.
193:5.4 (2057.6) Der Meister begab sich über Jerusem nach Edentia, wo die Allerhöchsten Jesus von Nazareth im Beisein des Paradies-Sohnes aus dem morontiellen Zustand entließen und ihn durch die Geistkanäle des Aufstiegs in den Status der Paradies-Sohnschaft und höchsten Souveränität auf Salvington zurückversetzten. 193:5.4 (2057.6) The Master went to Edentia by way of Jerusem, where the Most Highs, under the observation of the Paradise Son, released Jesus of Nazareth from the morontia state and, through the spirit channels of ascension, returned him to the status of Paradise sonship and supreme sovereignty on Salvington.
193:5.5 (2057.7) Es war etwa Viertel vor acht Uhr an diesem Morgen, als der morontielle Jesus den Blicken seiner elf Apostel entschwand und mit dem Aufstieg zur Rechten seines Vaters begann, um dort die förmliche Bestätigung seiner vervollständigten Souveränität über das Universum von Nebadon zu empfangen. 193:5.5 (2057.7) It was about seven forty-five this morning when the morontia Jesus disappeared from the observation of his eleven apostles to begin the ascent to the right hand of his Father, there to receive formal confirmation of his completed sovereignty of the universe of Nebadon.
6. Petrus beruft eine Versammlung ein ^top 6. Peter Calls a Meeting ^top
193:6.1 (2057.8) Auf Anweisung von Petrus machten sich Johannes Markus und andere auf, die führenden Jünger in das Haus von Maria Markus einzuberufen. Bis halb elf Uhr hatten sich hundertzwanzig der wichtigsten in Jerusalem lebenden Jünger versammelt, um den Bericht über die Abschiedsbotschaft des Meisters und seine Himmelfahrt zu hören. Unter den Anwesenden befand sich Jesu Mutter Maria. Sie war mit Johannes Zebedäus nach dem kürzlichen Aufenthalt der Apostel in Galiläa nach Jerusalem zurückgekehrt. Bald nach Pfingsten kehrte sie nach Bethsaida ins Haus der Salome zurück. Auch Jesu Bruder Jakobus war bei dieser Zusammenkunft zugegen, der ersten Versammlung der Jünger des Meisters, die nach Abschluss seiner planetarischen Laufbahn einberufen wurde. 193:6.1 (2057.8) Acting upon the instruction of Peter, John Mark and others went forth to call the leading disciples together at the home of Mary Mark. By ten thirty, one hundred and twenty of the foremost disciples of Jesus living in Jerusalem had forgathered to hear the report of the farewell message of the Master and to learn of his ascension. Among this company was Mary the mother of Jesus. She had returned to Jerusalem with John Zebedee when the apostles came back from their recent sojourn in Galilee. Soon after Pentecost she returned to the home of Salome at Bethsaida. James the brother of Jesus was also present at this meeting, the first conference of the Master’s disciples to be called after the termination of his planetary career.
193:6.2 (2058.1) Simon Petrus übernahm es, im Namen seiner Mitapostel zu sprechen. Packend erstattete er Bericht über das letzte Zusammensein der Elf mit ihrem Meister und gab des Meisters letzte Abschiedsworte und sein Verschwinden gen Himmel in ergreifender Weise wieder. Nichts mit dieser Versammlung Vergleichbares hatte je zuvor auf dieser Welt stattgefunden. Dieser Teil der Zusammenkunft dauerte nicht ganz eine Stunde. Darauf erklärte Petrus, dass die Apostel beschlossen hätten, für Judas Iskariot einen Nachfolger zu wählen, und dass sie jetzt eine Pause einschalten würden, um sich zwischen den beiden für dieses Amt vorgeschlagenen Männern, Matthias und Justus, zu entscheiden. 193:6.2 (2058.1) Simon Peter took it upon himself to speak for his fellow apostles and made a thrilling report of the last meeting of the eleven with their Master and most touchingly portrayed the Master’s final farewell and his ascension disappearance. It was a meeting the like of which had never before occurred on this world. This part of the meeting lasted not quite one hour. Peter then explained that they had decided to choose a successor to Judas Iscariot, and that a recess would be granted to enable the apostles to decide between the two men who had been suggested for this position, Matthias and Justus.
193:6.3 (2058.2) Darauf begaben sich die elf Apostel ins untere Geschoss, wo sie übereinkamen, das Los zu werfen, um zu bestimmen, welcher der beiden Männer anstelle von Judas Apostel werden sollte. Das Los fiel auf Matthias, und er wurde zum neuen Apostel erklärt. Er wurde gebührend in sein Amt eingeführt und dann zum Schatzmeister ernannt. Aber Matthias hatte an den späteren Aktivitäten der Apostel nur geringen Anteil. 193:6.3 (2058.2) The eleven apostles then went downstairs, where they agreed to cast lots in order to determine which of these men should become an apostle to serve in Judas’s place. The lot fell on Matthias, and he was declared to be the new apostle. He was duly inducted into his office and then appointed treasurer. But Matthias had little part in the subsequent activities of the apostles.
193:6.4 (2058.3) Bald nach Pfingsten kehrten die Zwillinge zu ihren Heimen in Galiläa zurück. Simon Zelotes zog sich eine Zeit lang zurück, bevor er sich aufmachte, das Evangelium zu predigen. Thomas durchlief eine kürzere trübe Phase und nahm dann seine Lehrtätigkeit wieder auf. Nathanael geriet zunehmend in Gegensatz zu Petrus hinsichtlich des Predigens über Jesus anstelle der früheren Verkündigung des Evangeliums vom Königreich. Diese Meinungsverschiedenheit wurde Mitte des folgenden Monats so akut, dass Nathanael sich zurückzog und nach Philadelphia ging, um Abner und Lazarus zu besuchen; er verweilte dort länger als ein Jahr, worauf er in die Länder jenseits von Mesopotamien weiterzog und dort das Evangelium so predigte, wie er es verstand. 193:6.4 (2058.3) Soon after Pentecost the twins returned to their homes in Galilee. Simon Zelotes was in retirement for some time before he went forth preaching the gospel. Thomas worried for a shorter period and then resumed his teaching. Nathaniel differed increasingly with Peter regarding preaching about Jesus in the place of proclaiming the former gospel of the kingdom. This disagreement became so acute by the middle of the following month that Nathaniel withdrew, going to Philadelphia to visit Abner and Lazarus; and after tarrying there for more than a year, he went on into the lands beyond Mesopotamia preaching the gospel as he understood it.
193:6.5 (2058.4) Somit verblieben von den ursprünglichen zwölf Aposteln nur sechs als Akteure auf der Bühne der frühen Verkündigung des Evangeliums in Jerusalem: Petrus, Andreas, Jakobus, Johannes, Philipp und Matthäus. 193:6.5 (2058.4) This left but six of the original twelve apostles to become actors on the stage of the early proclamation of the gospel in Jerusalem: Peter, Andrew, James, John, Philip, and Matthew.
193:6.6 (2058.5) Es war gerade Mittag, als die Apostel zu ihren Brüdern in den oberen Raum zurückkehrten und die Wahl von Matthias zum neuen Apostel bekannt gaben. Und dann rief Petrus alle Gläubigen auf, sich ins Gebet zu versenken und um die Bereitschaft zu bitten, die Gabe des Geistes zu empfangen, den der Meister zu senden versprochen hatte. 193:6.6 (2058.5) Just about noon the apostles returned to their brethren in the upper chamber and announced that Matthias had been chosen as the new apostle. And then Peter called all of the believers to engage in prayer, prayer that they might be prepared to receive the gift of the spirit which the Master had promised to send.