Schrift 132 Paper 132
Der Aufenthalt in Rom The Sojourn at Rome
132:0.1 (1455.1) DA Gonod Grußbotschaften der indischen Fürsten an den römischen Herrscher Tiberius mitbrachte, erschienen die zwei Inder und Jesus vor ihm am dritten Tag nach ihrer Ankunft in Rom. Der mürrische Kaiser war an diesem Tag ungewöhnlich heiterer Laune und unterhielt sich lange mit den dreien. Und nachdem sie ihn verlassen hatten, bemerkte der Kaiser zum Adjutanten an seiner Rechten unter Anspielung auf Jesus: „Wenn ich die königliche Haltung und das liebenswürdige Benehmen dieses Burschen hätte, dann wäre ich wirklich ein Kaiser, nicht wahr?“ 132:0.1 (1455.1) SINCE Gonod carried greetings from the princes of India to Tiberius, the Roman ruler, on the third day after their arrival in Rome the two Indians and Jesus appeared before him. The morose emperor was unusually cheerful on this day and chatted long with the trio. And when they had gone from his presence, the emperor, referring to Jesus, remarked to the aide standing on his right, “If I had that fellow’s kingly bearing and gracious manner, I would be a real emperor, eh?”
132:0.2 (1455.2) In Rom hatte Ganid feste Zeiten für das Studium und den Besuch der interessanten Orte der Stadt. Sein Vater hatte viele Geschäfte abzuwickeln, und da es sein Wunsch war, seinen Sohn zu einem würdigen Nachfolger in der Führung seiner ausgedehnten Handelsinteressen heranzubilden, hielt er die Zeit für gekommen, den Jungen in die Geschäftswelt einzuführen. Es gab in Rom viele indische Staatsangehörige, und oft begleitete einer von seinen eigenen Angestellten Gonod als Dolmetscher, so dass Jesus ganze Tage zu seiner Verfügung hatte; das gab ihm Zeit, um mit dieser zwei Millionen Einwohner zählenden Stadt gründlich vertraut zu werden. Er war häufig auf dem Forum anzutreffen, dem Zentrum des politischen, gesetzlichen und geschäftlichen Lebens. Und oft stieg er zum Kapitol hinauf und sann beim Anblick dieses prachtvollen, Jupiter, Juno und Minerva geweihten Tempels über die Sklaverei der Unwissenheit nach, in der diese Römer gehalten wurden. Er brachte auch viel Zeit auf dem Palatinhügel zu, wo sich der Kaiserpalast, der Apollotempel und die griechische und lateinische Bibliothek befanden. 132:0.2 (1455.2) While at Rome, Ganid had regular hours for study and for visiting places of interest about the city. His father had much business to transact, and desiring that his son grow up to become a worthy successor in the management of his vast commercial interests, he thought the time had come to introduce the boy to the business world. There were many citizens of India in Rome, and often one of Gonod’s own employees would accompany him as interpreter so that Jesus would have whole days to himself; this gave him time in which to become thoroughly acquainted with this city of two million inhabitants. He was frequently to be found in the forum, the center of political, legal, and business life. He often went up to the Capitolium and pondered the bondage of ignorance in which these Romans were held as he beheld this magnificent temple dedicated to Jupiter, Juno, and Minerva. He also spent much time on Palatine hill, where were located the emperor’s residence, the temple of Apollo, and the Greek and Latin libraries.
132:0.3 (1455.3) Zu dieser Zeit schloss das Römische Reich das ganze südliche Europa, Kleinasien, Syrien, Ägypten und Nordwestafrika ein; und unter seinen Einwohnern gab es Angehörige aus jedem Land der östlichen Hemisphäre. Jesu Wunsch, sich unter diese kosmopolitische Ansammlung von Sterblichen Urantias zu mischen und sie zu studieren, war der Hauptgrund, weshalb er in diese Reise eingewilligt hatte. 132:0.3 (1455.3) At this time the Roman Empire included all of southern Europe, Asia Minor, Syria, Egypt, and northwest Africa; and its inhabitants embraced the citizens of every country of the Eastern Hemisphere. His desire to study and mingle with this cosmopolitan aggregation of Urantia mortals was the chief reason why Jesus consented to make this journey.
132:0.4 (1455.4) Jesus erfuhr in Rom vieles über die Menschen, aber die wertvollste der mannigfaltigen Erfahrungen seines sechsmonatigen Aufenthaltes in dieser Stadt war sein Kontakt mit den religiösen Führern der Hauptstadt des Kaiserreichs und sein auf sie ausgeübter Einfluss. Noch vor Ende der ersten Woche seiner Anwesenheit in Rom hatte Jesus die würdigsten Oberhäupter der Kyniker, der Stoiker und der Mysterienkulte, insbesondere der Mithras-Anhänger, ausfindig gemacht und kennen gelernt. Ob sich Jesus nun darüber im Klaren war oder nicht, dass die Juden seine Sendung ablehnen würden, sah er doch mit großer Gewissheit voraus, dass seine Sendboten sehr bald nach Rom kommen würden, um das Königreich des Himmels zu verkünden; und so schickte er sich auf die erstaunlichste Art und Weise an, ihnen den Weg für eine bessere und sicherere Aufnahme der Botschaft zu ebnen. Er wählte unter den Stoikern fünf, unter den Kynikern elf und unter den Oberhäuptern der Mysterienkulte sechzehn führende Persönlichkeiten aus und verbrachte fast sechs Monate lang einen großen Teil seiner Freizeit in enger Gemeinschaft mit diesen Religionslehrern. Seine Unterrichtsmethode bestand hierin: Nie griff er ihre Irrtümer an oder erwähnte auch nur die Schwachstellen ihrer Lehren. In jedem Fall entnahm er dem, was sie lehrten, die Wahrheit und ging dann daran, diese in ihrem Gemüt so zu verschönern und erleuchten, dass diese erweiterte Wahrheit in kürzester Zeit den damit verbundenen Irrtum verdrängte; und so waren diese von Jesus unterrichteten Männer und Frauen später vorbereitet, die zusätzlichen und verwandten Wahrheiten in den Lehren der frühen christlichen Missionare zu erkennen. Und gerade diese frühe Annahme der Lehren der Evangeliumsprediger gab der raschen Ausbreitung des Christentums in Rom und von hier aus über das ganze Kaiserreich einen machtvollen Anstoß. 132:0.4 (1455.4) Jesus learned much about men while in Rome, but the most valuable of all the manifold experiences of his six months’ sojourn in that city was his contact with, and influence upon, the religious leaders of the empire’s capital. Before the end of the first week in Rome Jesus had sought out, and had made the acquaintance of, the worth-while leaders of the Cynics, the Stoics, and the mystery cults, in particular the Mithraic group. Whether or not it was apparent to Jesus that the Jews were going to reject his mission, he most certainly foresaw that his messengers were presently coming to Rome to proclaim the kingdom of heaven; and he therefore set about, in the most amazing manner, to prepare the way for the better and more certain reception of their message. He selected five of the leading Stoics, eleven of the Cynics, and sixteen of the mystery-cult leaders and spent much of his spare time for almost six months in intimate association with these religious teachers. And this was his method of instruction: Never once did he attack their errors or even mention the flaws in their teachings. In each case he would select the truth in what they taught and then proceed so to embellish and illuminate this truth in their minds that in a very short time this enhancement of the truth effectively crowded out the associated error; and thus were these Jesus-taught men and women prepared for the subsequent recognition of additional and similar truths in the teachings of the early Christian missionaries. It was this early acceptance of the teachings of the gospel preachers which gave that powerful impetus to the rapid spread of Christianity in Rome and from there throughout the empire.
132:0.5 (1456.1) Die Bedeutung dieses bemerkenswerten Vorgehens kann angesichts der Tatsache besser gewürdigt werden, dass von den zweiunddreißig von Jesus in Rom unterrichteten religiösen Führern nur zwei unfruchtbar waren; die dreißig wurden zu Schlüsselfiguren im Aufbau des Christentums in Rom, und einige von ihnen halfen auch dabei, den wichtigsten mithraischen Tempel in die erste christliche Kirche der Stadt umzuwandeln. Wir, die wir die menschlichen Handlungen von den Kulissen aus und im Lichte von neunzehn Jahrhunderten betrachten, erkennen nur gerade drei Faktoren von ausschlaggebender Bedeutung, die anfänglich die Voraussetzung für die rasche Ausbreitung des Christentums in ganz Europa schufen, nämlich: 132:0.5 (1456.1) The significance of this remarkable doing can the better be understood when we record the fact that, out of this group of thirty-two Jesus-taught religious leaders in Rome, only two were unfruitful; the thirty became pivotal individuals in the establishment of Christianity in Rome, and certain of them also aided in turning the chief Mithraic temple into the first Christian church of that city. We who view human activities from behind the scenes and in the light of nineteen centuries of time recognize just three factors of paramount value in the early setting of the stage for the rapid spread of Christianity throughout Europe, and they are:
132:0.6 (1456.2) 1. Die Wahl von Simon Petrus zum Apostel und seine Beibehaltung. 132:0.6 (1456.2) 1. The choosing and holding of Simon Peter as an apostle.
132:0.7 (1456.3) 2. Das Gespräch mit Stephanus in Jerusalem, dessen Tod dazu führte, dass Saulus von Tarsus gewonnen wurde. 132:0.7 (1456.3) 2. The talk in Jerusalem with Stephen, whose death led to the winning of Saul of Tarsus.
132:0.8 (1456.4) 3. Die vorgängige Vorbereitung dieser dreißig Römer auf ihre spätere Führungsrolle in der neuen Religion in Rom und im ganzen Reich. 132:0.8 (1456.4) 3. The preliminary preparation of these thirty Romans for the subsequent leadership of the new religion in Rome and throughout the empire.
132:0.9 (1456.5) Bei allem, was sie erlebten, ahnten weder Stephanus noch die dreißig Ausgewählten je, dass sie einst mit dem Manne gesprochen hatten, dessen Name zum Gegenstand ihrer religiösen Unterweisung werden sollte. Jesu Arbeit mit den ursprünglichen Zweiunddreißig war ausschließlich persönlicher Art. In seinen Bemühungen um sie kam der Schreiber von Damaskus nie mit mehr als drei von ihnen auf einmal zusammen, selten mit mehr als zwei; aber am häufigsten unterrichtete er sie einzeln. Und er konnte dieses große Unternehmen religiöser Ausbildung nur durchführen, weil diese Männer und Frauen nicht traditionsgebunden waren; sie waren nicht Opfer fest gefügter Vorurteile hinsichtlich aller künftigen religiösen Entwicklungen. 132:0.9 (1456.5) Through all their experiences, neither Stephen nor the thirty chosen ones ever realized that they had once talked with the man whose name became the subject of their religious teaching. Jesus’ work in behalf of the original thirty-two was entirely personal. In his labors for these individuals the scribe of Damascus never met more than three of them at one time, seldom more than two, while most often he taught them singly. And he could do this great work of religious training because these men and women were not tradition bound; they were not victims of a settled preconception as to all future religious developments.
132:0.10 (1456.6) Unzählige Male hörten Petrus, Paulus und die anderen christlichen Lehrer in Rom in den so bald folgenden Jahren von diesem Schreiber aus Damaskus, der ihnen vorangegangen war und der so offensichtlich (aber ihrer Ansicht nach unbewusst) den Weg für ihr Kommen mit dem neuen Evangelium bereitet hatte. Obwohl Paulus die Identität dieses Schreibers aus Damaskus nie wirklich erahnte, gelangte er doch kurz vor seinem Tod aufgrund der Ähnlichkeit persönlicher Beschreibungen zu dem Schluss, dass der „Zeltmacher aus Antiochia“ auch der „Schreiber aus Damaskus“ sein musste. Als einmal Simon Petrus, als er in Rom predigte, einer Beschreibung des Schreibers aus Damaskus zuhörte, kam ihm der Gedanke, diese Person hätte Jesus sein können, aber er verwarf ihn sogleich wieder, da er (so glaubte er) genau wusste, dass der Meister nie in Rom gewesen war. 132:0.10 (1456.6) Many were the times in the years so soon to follow that Peter, Paul, and the other Christian teachers in Rome heard about this scribe of Damascus who had preceded them, and who had so obviously (and as they supposed unwittingly) prepared the way for their coming with the new gospel. Though Paul never really surmised the identity of this scribe of Damascus, he did, a short time before his death, because of the similarity of personal descriptions, reach the conclusion that the “tentmaker of Antioch” was also the “scribe of Damascus.” On one occasion, while preaching in Rome, Simon Peter, on listening to a description of the Damascus scribe, surmised that this individual might have been Jesus but quickly dismissed the idea, knowing full well (so he thought) that the Master had never been in Rome.
1. Wahre Werte ^top 1. True Values ^top
132:1.1 (1456.7) Mit Angamon, dem Oberhaupt der Stoiker, sprach Jesus eine ganze Nacht lang zu Beginn seines Aufenthaltes in Rom. Dieser Mann wurde später ein enger Freund des Paulus und erwies sich als eine der stärksten Stützen der christlichen Kirche Roms. Im Wesentlichen und in heutiger Sprache ausgedrückt, lehrte Jesus Angamon Folgendes: 132:1.1 (1456.7) It was with Angamon, the leader of the Stoics, that Jesus had an all-night talk early during his sojourn in Rome. This man subsequently became a great friend of Paul and proved to be one of the strong supporters of the Christian church at Rome. In substance, and restated in modern phraseology, Jesus taught Angamon:
132:1.2 (1457.1) Der Maßstab für wahre Werte muss in der geistigen Welt und auf den göttlichen Ebenen der ewigen Realität gesucht werden. Ein aufsteigender Sterblicher muss alle tieferen, materiellen Maßstäbe als vorübergehend, partiell und untergeordnet erkennen. Der Wissenschaftler als solcher ist auf die Entdeckung der Beziehungen materieller Tatsachen untereinander beschränkt. Rein technisch hat er kein Recht zu erklären, er sei Materialist oder Idealist, denn dadurch nimmt er es auf sich, die Haltung eines wahren Wissenschaftlers aufzugeben, ist doch jede derartige Stellungnahme der Wesenskern der Philosophie. 132:1.2 (1457.1) The standard of true values must be looked for in the spiritual world and on divine levels of eternal reality. To an ascending mortal all lower and material standards must be recognized as transient, partial, and inferior. The scientist, as such, is limited to the discovery of the relatedness of material facts. Technically, he has no right to assert that he is either materialist or idealist, for in so doing he has assumed to forsake the attitude of a true scientist since any and all such assertions of attitude are the very essence of philosophy.
132:1.3 (1457.2) Sofern das sittliche Bewusstsein und die geistigen Errungenschaften der Menschheit nicht entsprechend gesteigert werden, kann der unbeschränkte Fortschritt einer rein materialistischen Kultur schließlich zu einer Bedrohung für die Zivilisation werden. Eine rein materialistische Wissenschaft birgt in sich den Keim einer möglichen Zerstörung aller wissenschaftlichen Bestrebungen, denn eine solche Haltung kündigt den schließlichen Zusammenbruch einer Zivilisation an, die ihr Gespür für sittliche Werte verloren und sich von ihrem geistigen Ziel der Vervollkommnung abgekehrt hat. 132:1.3 (1457.2) Unless the moral insight and the spiritual attainment of mankind are proportionately augmented, the unlimited advancement of a purely materialistic culture may eventually become a menace to civilization. A purely materialistic science harbors within itself the potential seed of the destruction of all scientific striving, for this very attitude presages the ultimate collapse of a civilization which has abandoned its sense of moral values and has repudiated its spiritual goal of attainment.
132:1.4 (1457.3) Der materialistische Wissenschaftler und der extreme Idealist sind dazu bestimmt, sich immer in den Haaren zu liegen. Das trifft aber für jene Wissenschaftler und Idealisten nicht zu, die einen gemeinsamen Maßstab hoher sittlicher Werte und geistiger Bezugsebenen haben. In jedem Zeitalter muss es den Vertretern von Wissenschaft und Religion klar sein, dass über sie vom Prüfstand menschlicher Bedürfnisse aus gerichtet wird. Sie sollen es vermeiden, sich untereinander zu befehden und tapfer danach streben, durch erhöhte Hingabe an den Dienst für den menschlichen Fortschritt ihr Fortleben nach dem Tode stets neu zu rechtfertigen. Wenn die sogenannte Wissenschaft oder Religion irgendeines Zeitalters falsch sind, dann müssen sie entweder ihre Tätigkeit einer Reinigung unterziehen oder aber untergehen, bevor eine neue materielle Wissenschaft oder geistige Religion einer wahreren und würdigeren Art aufkommt. 132:1.4 (1457.3) The materialistic scientist and the extreme idealist are destined always to be at loggerheads. This is not true of those scientists and idealists who are in possession of a common standard of high moral values and spiritual test levels. In every age scientists and religionists must recognize that they are on trial before the bar of human need. They must eschew all warfare between themselves while they strive valiantly to justify their continued survival by enhanced devotion to the service of human progress. If the so-called science or religion of any age is false, then must it either purify its activities or pass away before the emergence of a material science or spiritual religion of a truer and more worthy order.
2. Gut und Böse ^top 2. Good and Evil ^top
132:2.1 (1457.4) Mardus war der anerkannte Führer der Kyniker Roms, und er wurde ein enger Freund des Schreibers von Damaskus. Tag für Tag unterhielt er sich mit Jesus, und Abend für Abend hörte er seinen göttlichen Unterweisungen zu. Unter den wichtigeren Gesprächen mit Mardus war eines, das die Frage dieses aufrichtigen Kynikers nach Gut und Böse beantwortete. Im Wesentlichen und in der Sprache des zwanzigsten Jahrhunderts ausgedrückt, sagte Jesus: 132:2.1 (1457.4) Mardus was the acknowledged leader of the Cynics of Rome, and he became a great friend of the scribe of Damascus. Day after day he conversed with Jesus, and night upon night he listened to his supernal teaching. Among the more important discussions with Mardus was the one designed to answer this sincere Cynic’s question about good and evil. In substance, and in twentieth-century phraseology, Jesus said:
132:2.2 (1457.5) Mein Bruder, gut und böse sind nur Worte, die relative Ebenen menschlichen Verständnisses des beobachtbaren Universums symbolisieren. Wer ethisch träge und sozial gleichgültig ist, kann die gängigen gesellschaftlichen Sitten zum Maßstab des Guten nehmen. Wer geistig indolent und sittlich stagnierend ist, mag die religiösen Gebräuche und Traditionen seiner Zeitgenossen zu seinen Richtlinien des Guten machen. Aber die Seele, die die Zeit überlebt und in die Ewigkeit eingeht, muss eine lebendige und persönliche Wahl zwischen Gut und Böse treffen. Beide werden bestimmt durch die wahren Werte geistiger Maßstäbe, festgelegt durch den göttlichen Geist, den der himmlische Vater ausgesandt hat, um in den Herzen der Menschen zu wohnen. Dieser innere Geist ist das Kriterium für das Fortleben der Persönlichkeit. 132:2.2 (1457.5) My brother, good and evil are merely words symbolizing relative levels of human comprehension of the observable universe. If you are ethically lazy and socially indifferent, you can take as your standard of good the current social usages. If you are spiritually indolent and morally unprogressive, you may take as your standards of good the religious practices and traditions of your contemporaries. But the soul that survives time and emerges into eternity must make a living and personal choice between good and evil as they are determined by the true values of the spiritual standards established by the divine spirit which the Father in heaven has sent to dwell within the heart of man. This indwelling spirit is the standard of personality survival.
132:2.3 (1457.6) Das Gute ist wie die Wahrheit immer relativ und steht unfehlbar im Gegensatz zum Üblen. Gerade das Erkennen der Eigenschaften des Guten und der Wahrheit ermöglicht es den sich höher entwickelnden Seelen der Menschen, beim Wählen jene persönlichen Entscheidungen zu treffen, die für das ewige Fortleben wesentlich sind. 132:2.3 (1457.6) Goodness, like truth, is always relative and unfailingly evil-contrasted. It is the perception of these qualities of goodness and truth that enables the evolving souls of men to make those personal decisions of choice which are essential to eternal survival.
132:2.4 (1458.1) Das geistig blinde Individuum, das logischerweise dem Diktat der Wissenschaft, den gesellschaftlichen Gepflogenheiten und religiösen Dogmen folgt, steht in ernster Gefahr, seine sittliche Freiheit zu opfern und seine geistige Unabhängigkeit zu verlieren. Eine solche Seele ist dazu bestimmt, ein intellektueller Papagei, ein gesellschaftlicher Automat und ein Sklave der religiösen Autorität zu werden. 132:2.4 (1458.1) The spiritually blind individual who logically follows scientific dictation, social usage, and religious dogma stands in grave danger of sacrificing his moral freedom and losing his spiritual liberty. Such a soul is destined to become an intellectual parrot, a social automaton, and a slave to religious authority.
132:2.5 (1458.2) Das Gute erhebt sich immer zu neuen Ebenen zunehmender Freiheit in sittlicher Selbstverwirklichung und geistigem Fortschritt der Persönlichkeit — zur Entdeckung des innewohnenden Justierers und zur Identifikation mit ihm. Eine Erfahrung ist gut, wenn sie die Wertschätzung für das Schöne verstärkt, das sittliche Wollen steigert, die Erkenntnis der Wahrheit vertieft, die Fähigkeit, seine Mitmenschen zu lieben und ihnen zu dienen, vergrößert, die geistigen Ideale beflügelt und die höchsten menschlichen und zeitgebundenen Beweggründe und die ewigen Pläne des innewohnenden Justierers eint. All dies führt geradewegs zu dem verstärkten Wunsch, den Willen des Vaters zu tun, und nährt die göttliche Leidenschaft, Gott zu finden und ihm ähnlicher zu werden. 132:2.5 (1458.2) Goodness is always growing toward new levels of the increasing liberty of moral self-realization and spiritual personality attainment—the discovery of, and identification with, the indwelling Adjuster. An experience is good when it heightens the appreciation of beauty, augments the moral will, enhances the discernment of truth, enlarges the capacity to love and serve one’s fellows, exalts the spiritual ideals, and unifies the supreme human motives of time with the eternal plans of the indwelling Adjuster, all of which lead directly to an increased desire to do the Father’s will, thereby fostering the divine passion to find God and to be more like him.
132:2.6 (1458.3) Während eures Aufstiegs auf der universellen Entwicklungsleiter der Geschöpfe werdet ihr feststellen, dass das Gute zu- und das Üble abnehmen wird in vollkommener Übereinstimmung mit eurer Fähigkeit, das Gute zu erleben und die Wahrheit zu erkennen. Die Möglichkeit, im Irrtum zu verharren oder die Erfahrung des Üblen zu machen, wird nicht völlig verschwinden, bevor die aufsteigende menschliche Seele die endgültigen Geistesebenen erreicht hat. 132:2.6 (1458.3) As you ascend the universe scale of creature development, you will find increasing goodness and diminishing evil in perfect accordance with your capacity for goodness-experience and truth-discernment. The ability to entertain error or experience evil will not be fully lost until the ascending human soul achieves final spirit levels.
132:2.7 (1458.4) Das Gute ist lebendig, relativ, stets im Fortschritt begriffen, ohne Ausnahme eine persönliche Erfahrung und steht auf ewig in Beziehung zur Erkenntnis von Wahrheit und Schönheit. Man findet das Gute durch die Erkenntnis der positiven Wahrheitswerte der geistigen Ebene. Diese Werte müssen in der menschlichen Erfahrung einen Kontrast in ihrem negativen Gegenstück finden, in den Schatten des potentiell Üblen. 132:2.7 (1458.4) Goodness is living, relative, always progressing, invariably a personal experience, and everlastingly correlated with the discernment of truth and beauty. Goodness is found in the recognition of the positive truth-values of the spiritual level, which must, in human experience, be contrasted with the negative counterpart—the shadows of potential evil.
132:2.8 (1458.5) Bis ihr die Ebenen des Paradieses erreicht habt, bleibt das Gute immer mehr Suche als Besitz, mehr Ziel als Erfahrung von Erreichtem. Aber auch während euch nach Rechtschaffenheit hungert und dürstet, erfahrt ihr in der teilweisen Erlangung des Guten wachsende Befriedigung. Die Gegenwart von Gut und Böse in der Welt ist in sich ein positiver Beweis für die Existenz und Realität des sittlichen Wollens des Menschen und seiner Persönlichkeit, die diese Werte erkennt und auch fähig ist, zwischen ihnen zu wählen. 132:2.8 (1458.5) Until you attain Paradise levels, goodness will always be more of a quest than a possession, more of a goal than an experience of attainment. But even as you hunger and thirst for righteousness, you experience increasing satisfaction in the partial attainment of goodness. The presence of goodness and evil in the world is in itself positive proof of the existence and reality of man’s moral will, the personality, which thus identifies these values and is also able to choose between them.
132:2.9 (1458.6) Wenn die aufsteigenden Sterblichen das Paradies erreichen, hat ihre Fähigkeit, das Selbst mit den wahren Geisteswerten zu identifizieren, so sehr zugenommen, dass sie die Vollkommenheit im Besitz des Lichts des Lebens erlangen. Eine solche vervollkommnete geistige Persönlichkeit wird auf göttliche und geistige Weise mit den positiven und höchsten Eigenschaften des Guten, Schönen und Wahren so ganz und gar eins, dass für diesen rechtschaffenen Geist keine Möglichkeit mehr besteht, den geringsten negativen Schatten potentieller Schlechtigkeit zu werfen, wenn er der forschenden Helle des göttlichen Lichts der unendlichen Gebieter des Paradieses ausgesetzt wird. In allen derartig vergeistigten Persönlichkeiten ist die Güte nicht mehr partiell, kontrastierend und relativ; sie ist vollkommen göttlich geworden und voll des Geistes; sie nähert sich der Reinheit und Vollkommenheit des Supremen. 132:2.9 (1458.6) By the time of the attainment of Paradise the ascending mortal’s capacity for identifying the self with true spirit values has become so enlarged as to result in the attainment of the perfection of the possession of the light of life. Such a perfected spirit personality becomes so wholly, divinely, and spiritually unified with the positive and supreme qualities of goodness, beauty, and truth that there remains no possibility that such a righteous spirit would cast any negative shadow of potential evil when exposed to the searching luminosity of the divine light of the infinite Rulers of Paradise. In all such spirit personalities, goodness is no longer partial, contrastive, and comparative; it has become divinely complete and spiritually replete; it approaches the purity and perfection of the Supreme.
132:2.10 (1458.7) Die Möglichkeit des Üblen ist bei jeder sittlichen Entscheidung notwendig, nicht aber seine Verwirklichung. Ein Schatten ist nur relativ wirklich. Das verwirklichte Übel ist nicht notwendig als persönliche Erfahrung. Das potentielle Übel hat eine ebenso gute Wirkung als Entscheidungsstimulus in den Bereichen sittlichen Fortschritts auf den niedrigeren Ebenen geistiger Entwicklung. Das Üble wird nur dann zu einer Realität der persönlichen Erfahrung, wenn ein sittlicher Verstand sich dafür entscheidet. 132:2.10 (1458.7) The possibility of evil is necessary to moral choosing, but not the actuality thereof. A shadow is only relatively real. Actual evil is not necessary as a personal experience. Potential evil acts equally well as a decision stimulus in the realms of moral progress on the lower levels of spiritual development. Evil becomes a reality of personal experience only when a moral mind makes evil its choice.
3. Wahrheit und Glaube ^top 3. Truth and Faith ^top
132:3.1 (1459.1) Nabon war ein griechischer Jude und führend unter den Leitern des wichtigsten Mysterienkults Roms, des mithraischen. Dieser Hohepriester des Mithraismus hatte viele Unterredungen mit dem Schreiber aus Damaskus, aber am nachhaltigsten beeindruckte ihn eines Abends ihre Diskussion über Wahrheit und Glauben. Nabon hatte daran gedacht, Jesus zu bekehren und ihm sogar vorgeschlagen, als Mithraslehrer nach Palästina zurückzukehren. Fern lag ihm der Gedanke, dass Jesus ihn darauf vorbereitete, sich als einer der ersten zum Evangelium des Königreichs zu bekehren. In moderner Ausdrucksweise neu formuliert, sagte Jesus im Wesentlichen Folgendes: 132:3.1 (1459.1) Nabon was a Greek Jew and foremost among the leaders of the chief mystery cult in Rome, the Mithraic. While this high priest of Mithraism held many conferences with the Damascus scribe, he was most permanently influenced by their discussion of truth and faith one evening. Nabon had thought to make a convert of Jesus and had even suggested that he return to Palestine as a Mithraic teacher. He little realized that Jesus was preparing him to become one of the early converts to the gospel of the kingdom. Restated in modern phraseology, the substance of Jesus’ teaching was:
132:3.2 (1459.2) Die Wahrheit kann nicht mit Worten definiert werden, sondern nur, indem man sie lebt. Wahrheit ist immer mehr als Kenntnis. Die Kenntnis bezieht sich auf beobachtete Dinge, aber die Wahrheit überschreitet solche rein materiellen Ebenen, indem sie sich der Weisheit zugesellt und so unwägbare Dinge wie menschliche Erfahrung und sogar geistige und lebendige Realitäten umfasst. Das Wissen entstammt der Wissenschaft; die Weisheit wahrer Philosophie; die Wahrheit der religiösen Erfahrung geistigen Lebens. Das Wissen beschäftigt sich mit Tatsachen; die Weisheit mit Beziehungen, die Wahrheit mit Werten der Realität. 132:3.2 (1459.2) Truth cannot be defined with words, only by living. Truth is always more than knowledge. Knowledge pertains to things observed, but truth transcends such purely material levels in that it consorts with wisdom and embraces such imponderables as human experience, even spiritual and living realities. Knowledge originates in science; wisdom, in true philosophy; truth, in the religious experience of spiritual living. Knowledge deals with facts; wisdom, with relationships; truth, with reality values.
132:3.3 (1459.3) Der Mensch neigt dazu, die Wissenschaft zu konkretisieren, die Philosophie zu formulieren und die Wahrheit in Dogmen zu fassen, weil sein Denken träge ist in der Anpassung an die fortgesetzten Existenzkämpfe und auch, weil er fürchterliche Angst vor dem Unbekannten hat. Nur langsam ändert der natürliche Mensch seine Denkgewohnheiten und Lebenstechniken. 132:3.3 (1459.3) Man tends to crystallize science, formulate philosophy, and dogmatize truth because he is mentally lazy in adjusting to the progressive struggles of living, while he is also terribly afraid of the unknown. Natural man is slow to initiate changes in his habits of thinking and in his techniques of living.
132:3.4 (1459.4) Offenbarte Wahrheit, persönlich entdeckte Wahrheit ist das höchste Entzücken der menschlichen Seele; sie ist die gemeinsame Schöpfung des materiellen Verstandes und des innewohnenden Geistes. Das ewige Heil der die Wahrheit erkennenden und die Schönheit liebenden Seele wird durch dieses Hungern und Dürsten nach dem Guten gewährleistet, welches den Sterblichen dahin bringt, mehr und mehr dem einzigen Ziel zu leben, den Willen des Vaters zu tun, Gott zu finden und ihm ähnlich zu werden. Nie gibt es einen Konflikt zwischen wahrem Wissen und Wahrheit. Konflikte kann es geben zwischen Wissen und dem, woran der Mensch glaubt — seinen Anschauungen, die, von Vorurteilen getönt und durch Angst verzerrt, von der großen Furcht beherrscht werden, mit neuen Tatsachen materieller Entdeckungen oder geistigen Fortschritts konfrontiert zu werden. 132:3.4 (1459.4) Revealed truth, personally discovered truth, is the supreme delight of the human soul; it is the joint creation of the material mind and the indwelling spirit. The eternal salvation of this truth-discerning and beauty-loving soul is assured by that hunger and thirst for goodness which leads this mortal to develop a singleness of purpose to do the Father’s will, to find God and to become like him. There is never conflict between true knowledge and truth. There may be conflict between knowledge and human beliefs, beliefs colored with prejudice, distorted by fear, and dominated by the dread of facing new facts of material discovery or spiritual progress.
132:3.5 (1459.5) Aber ohne die Ausübung des Glaubens kann Wahrheit nie menschlicher Besitz werden. Das ist wahr, weil die Gedanken des Menschen, seine Weisheit, Ethik und Ideale nie höher reichen werden als sein Glaube, seine erhabenste Hoffnung. Und ein solcher wahrer Glaube fußt ganz und gar auf tiefem Nachdenken, aufrichtiger Selbstkritik und kompromisslosem sittlichem Bewusstsein. Glaube ist die Inspiration der vergeistigten schöpferischen Vorstellungskraft. 132:3.5 (1459.5) But truth can never become man’s possession without the exercise of faith. This is true because man’s thoughts, wisdom, ethics, and ideals will never rise higher than his faith, his sublime hope. And all such true faith is predicated on profound reflection, sincere self-criticism, and uncompromising moral consciousness. Faith is the inspiration of the spiritized creative imagination.
132:3.6 (1459.6) Der Glaube bewirkt die Befreiung der übermenschlichen Tätigkeiten des göttlichen Funkens, des unsterblichen Keims, der dem menschlichen Verstand innewohnt und das Potential des ewigen Lebens darstellt. Die Pflanzen und die Tiere überleben in der Zeit durch die Technik der Weitergabe identischer Partikel ihrer selbst von einer Generation zur anderen. Die menschliche Seele (die Persönlichkeit des Menschen) überlebt den irdischen Tod durch die enge Verbindung ihrer Identität mit dem ihr innewohnenden Funken der Göttlichkeit, der unsterblich ist und die Aufgabe hat, die menschliche Persönlichkeit auf einer folgenden, höheren Ebene progressiven Daseins im Universum fortbestehen zu lassen. Der verborgene Keim in der menschlichen Seele ist ein unsterblicher Geist. Die zweite Generation der Seele ist die erste einer Abfolge von Erscheinungsformen der Persönlichkeit in geistigen und immer höheren Existenzen, die erst dann ihren Abschluss findet, wenn diese göttliche Wesenheit die Quelle ihrer Existenz, die persönliche Quelle aller Existenz, Gott, den Universalen Vater, erreicht. 132:3.6 (1459.6) Faith acts to release the superhuman activities of the divine spark, the immortal germ, that lives within the mind of man, and which is the potential of eternal survival. Plants and animals survive in time by the technique of passing on from one generation to another identical particles of themselves. The human soul (personality) of man survives mortal death by identity association with this indwelling spark of divinity, which is immortal, and which functions to perpetuate the human personality upon a continuing and higher level of progressive universe existence. The concealed seed of the human soul is an immortal spirit. The second generation of the soul is the first of a succession of personality manifestations of spiritual and progressing existences, terminating only when this divine entity attains the source of its existence, the personal source of all existence, God, the Universal Father.
132:3.7 (1459.7) Das menschliche Leben dauert fort — lebt fort — weil es im Universum eine Funktion hat, nämlich die Aufgabe, Gott zu finden. Die durch den Glauben aktivierte Seele des Menschen kann nicht eher anhalten, als bis sie dieses Ziel ihrer Bestimmung erreicht hat; und wenn sie dieses göttliche Ziel einmal erreicht hat, kann sie nie mehr ein Ende nehmen, da sie wie Gott geworden ist — ewig. 132:3.7 (1459.7) Human life continues—survives—because it has a universe function, the task of finding God. The faith-activated soul of man cannot stop short of the attainment of this goal of destiny; and when it does once achieve this divine goal, it can never end because it has become like God—eternal.
132:3.8 (1460.1) Geistige Evolution ist eine Erfahrung zunehmender und freier Wahl des Guten, die mit einer analogen fortwährenden Abnahme der Möglichkeit für das Üble einhergeht. Mit der Erlangung der Endgültigkeit in der Wahl des Guten und mit der voll entwickelten Fähigkeit, die Wahrheit zu würdigen, entsteht eine Vollkommenheit an Schönheit und Heiligkeit, deren Rechtschaffenheit für immer die Möglichkeit des Auftauchens auch nur der Vorstellung des potentiell Üblen verhindert. Eine solche Gott kennende Seele wirft keinen Schatten, der von ihrer Unschlüssigkeit zwischen Gut und Böse herrührte, wenn sie auf einer so hohen Geistesebene göttlicher Güte wirkt. 132:3.8 (1460.1) Spiritual evolution is an experience of the increasing and voluntary choice of goodness attended by an equal and progressive diminution of the possibility of evil. With the attainment of finality of choice for goodness and of completed capacity for truth appreciation, there comes into existence a perfection of beauty and holiness whose righteousness eternally inhibits the possibility of the emergence of even the concept of potential evil. Such a God-knowing soul casts no shadow of doubting evil when functioning on such a high spirit level of divine goodness.
132:3.9 (1460.2) Für jede Seele, die danach strebt, mit dem unsterblichen, ihr innewohnenden Geistesfragment des Universalen Vaters identisch zu werden, bedeutet die Gegenwart des Paradies-Geistes im menschlichen Verstand das Versprechen der Offenbarung und die feste Gewähr für eine ewige Existenz göttlichen Fortschritts. 132:3.9 (1460.2) The presence of the Paradise spirit in the mind of man constitutes the revelation promise and the faith pledge of an eternal existence of divine progression for every soul seeking to achieve identity with this immortal and indwelling spirit fragment of the Universal Father.
132:3.10 (1460.3) Der Fortschritt im Universum ist durch wachsende Freiheit der Persönlichkeit charakterisiert, da er einhergeht mit dem fortschreitenden Erreichen immer höherer Ebenen des Selbstverständnisses und der daraus hervorgehenden willentlichen Selbstbeherrschung. Das Erreichen der vollendeten geistigen Selbstbeherrschung ist gleichbedeutend mit vollkommener Freiheit im Universum und vollkommener persönlicher Freiheit. Der Glaube nährt und stützt die menschliche Seele inmitten der Verwirrung ihrer frühen Orientierungsversuche in einem so riesigen Universum, während das Gebet zum großen Einiger wird zwischen den verschiedenen Inspirationen der schöpferischen Vorstellungskraft und dem vorwärtstreibenden Glauben einer Seele, die versucht, sich mit den Geistidealen der ihr innewohnenden und zugeordneten göttlichen Gegenwart zu identifizieren. 132:3.10 (1460.3) Universe progress is characterized by increasing personality freedom because it is associated with the progressive attainment of higher and higher levels of self-understanding and consequent voluntary self-restraint. The attainment of perfection of spiritual self-restraint equals completeness of universe freedom and personal liberty. Faith fosters and maintains man’s soul in the midst of the confusion of his early orientation in such a vast universe, whereas prayer becomes the great unifier of the various inspirations of the creative imagination and the faith urges of a soul trying to identify itself with the spirit ideals of the indwelling and associated divine presence.
132:3.11 (1460.4) Zutiefst beeindruckten Nabon diese Worte ebenso wie alle anderen Gespräche mit Jesus. Diese Wahrheiten hörten nicht auf, in seinem Herzen zu brennen, und er war den später auftretenden Predigern des Evangeliums Jesu eine große Hilfe. 132:3.11 (1460.4) Nabon was greatly impressed by these words, as he was by each of his talks with Jesus. These truths continued to burn within his heart, and he was of great assistance to the later arriving preachers of Jesus’ gospel.
4. Persönlicher Zuspruch ^top 4. Personal Ministry ^top
132:4.1 (1460.5) Jesus widmete während seines Romaufenthaltes nicht alle seine freie Zeit der Aufgabe, Männer und Frauen darauf vorzubereiten, künftige Jünger des kommenden Königreichs zu werden. Er verbrachte viel Zeit damit, eine gründliche Kenntnis aller Menschenrassen und -klassen zu erwerben, die in dieser größten und kosmopolitischsten Stadt der Welt lebten. Bei jedem dieser zahlreichen Kontakte mit Menschen verfolgte Jesus eine doppelte Absicht: Er wünschte, ihre Reaktionen auf das Leben, das sie als Menschen führten, kennen zu lernen, und er beabsichtigte auch, etwas zu sagen oder zu tun, was dieses Leben reicher und lebenswerter machen würde. Seine religiösen Unterweisungen während dieser Wochen unterschieden sich nicht von jenen, die sein späteres Leben als Lehrer der Zwölf und als Prediger vor der Menge charakterisierten. 132:4.1 (1460.5) Jesus did not devote all his leisure while in Rome to this work of preparing men and women to become future disciples in the oncoming kingdom. He spent much time gaining an intimate knowledge of all races and classes of men who lived in this, the largest and most cosmopolitan city of the world. In each of these numerous human contacts Jesus had a double purpose: He desired to learn their reactions to the life they were living in the flesh, and he was also minded to say or do something to make that life richer and more worth while. His religious teachings during these weeks were no different than those which characterized his later life as teacher of the twelve and preacher to the multitudes.
132:4.2 (1460.6) Der Schwerpunkt seiner Botschaft war immer: die Tatsache der Liebe des himmlischen Vaters und die Wahrheit seiner Barmherzigkeit zusammen mit der frohen Nachricht, dass der Mensch ein Glaubenssohn dieses Gottes der Liebe ist. Jesu übliche Technik im gesellschaftlichen Umgang bestand darin, die Leute durch Fragen aus sich herauszulocken und in ein Gespräch mit ihm zu ziehen. Die Unterhaltung begann meistens damit, dass er ihnen Fragen stellte, und endete damit, dass sie ihm Fragen stellten. Er war ein ebenso meisterhafter Lehrer im Stellen wie im Beantworten von Fragen. In der Regel lehrte er jene am meisten, zu denen er am wenigsten sagte. Diejenigen, die aus seiner persönlichen Zuwendung den größten Gewinn zogen, waren überlastete, ängstliche und niedergeschlagene Sterbliche, denen die Gelegenheit, ihr Herz vor einem mitfühlenden und verstehenden Zuhörer — und Jesus war all das und mehr — auszuschütten, eine große Wohltat bedeutete. Und nachdem diese unausgeglichenen menschlichen Wesen ihm ihre Nöte erzählt hatten, war er immer in der Lage, praktische und unmittelbar hilfreiche Anregungen zur Behebung ihrer wirklichen Schwierigkeiten zu geben. Dabei versäumte er es nie, Worte augenblicklicher Ermutigung und sofortigen Trostes zu sagen. Und ausnahmslos pflegte er zu diesen Betrübten über die Liebe Gottes zu sprechen und sie durch verschiedene Methoden davon in Kenntnis zu setzen, dass sie die Kinder dieses liebenden Vaters im Himmel seien. 132:4.2 (1460.6) Always the burden of his message was: the fact of the heavenly Father’s love and the truth of his mercy, coupled with the good news that man is a faith-son of this same God of love. Jesus’ usual technique of social contact was to draw people out and into talking with him by asking them questions. The interview would usually begin by his asking them questions and end by their asking him questions. He was equally adept in teaching by either asking or answering questions. As a rule, to those he taught the most, he said the least. Those who derived most benefit from his personal ministry were overburdened, anxious, and dejected mortals who gained much relief because of the opportunity to unburden their souls to a sympathetic and understanding listener, and he was all that and more. And when these maladjusted human beings had told Jesus about their troubles, always was he able to offer practical and immediately helpful suggestions looking toward the correction of their real difficulties, albeit he did not neglect to speak words of present comfort and immediate consolation. And invariably would he tell these distressed mortals about the love of God and impart the information, by various and sundry methods, that they were the children of this loving Father in heaven.
132:4.3 (1461.1) Auf diese Weise kam Jesus während seines Romaufenthaltes persönlich mit über fünfhundert irdischen Sterblichen in liebevollen und ermutigenden Kontakt. Er gelangte dadurch zu einer Kenntnis der verschiedenen menschlichen Rassen, die er in Jerusalem nie und auch in Alexandria kaum je hätte erwerben können. Er betrachtete diese sechs Monate stets als einen der fruchtbarsten und aufschlussreichsten Abschnitte seines irdischen Lebens. 132:4.3 (1461.1) In this manner, during the sojourn in Rome, Jesus personally came into affectionate and uplifting contact with upward of five hundred mortals of the realm. He thus gained a knowledge of the different races of mankind which he could never have acquired in Jerusalem and hardly even in Alexandria. He always regarded this six months as one of the richest and most informative of any like period of his earth life.
132:4.4 (1461.2) Wie zu erwarten war, konnte ein so vielseitiger und dynamischer Mann nicht sechs Monate lang in der Metropole der Welt in dieser Weise wirken, ohne dass zahlreiche Personen an ihn herangetreten wären, die seine Dienste in Anspruch nehmen wollten, sei es für ein Geschäft, oder — häufiger — für ein Unterrichtsprojekt, eine soziale Reform oder eine religiöse Bewegung. Es wurden ihm mehr als ein Dutzend solcher Angebote gemacht, und jedes nutzte er als Gelegenheit, einen geistig veredelnden Gedanken durch wohlüberlegte Worte oder eine Gefälligkeit zu übermitteln. Jesus liebte es sehr, für alle möglichen Menschen etwas, und seien es auch nur ganz kleine Dinge, zu tun. 132:4.4 (1461.2) As might have been expected, such a versatile and aggressive man could not thus function for six months in the world’s metropolis without being approached by numerous persons who desired to secure his services in connection with some business or, more often, for some project of teaching, social reform, or religious movement. More than a dozen such proffers were made, and he utilized each one as an opportunity for imparting some thought of spiritual ennoblement by well-chosen words or by some obliging service. Jesus was very fond of doing things—even little things—for all sorts of people.
132:4.5 (1461.3) Mit einem römischen Senator sprach er über Politik und Staatskunst, und dieser einzige Kontakt mit Jesus machte auf diesen Gesetzgeber einen solchen Eindruck, dass er den Rest seines Lebens mit vergeblichen Versuchen verbrachte, seine Kollegen zu einem Kurswechsel in der herrschenden Politik zu bewegen und die Idee von der Regierung, die das Volk trägt und ernährt, durch jene vom Volk, das die Regierung trägt, zu ersetzen. Einen Abend verbrachte Jesus mit einem reichen Sklavenhalter und sprach dabei über den Menschen als einen Sohn Gottes. Am nächsten Tag schenkte dieser Klaudius hundertsiebzehn Sklaven die Freiheit. Während eines Abendessens bei einem griechischen Arzt sprach Jesus darüber, dass dessen Patienten nicht nur einen Körper, sondern auch einen Verstand und eine Seele besäßen. Er bewog dadurch diesen fähigen Arzt, bei seinen Mitmenschen eine weiterreichende Behandlung zu versuchen. Er sprach mit allen möglichen Leuten aus jeder sozialen Schicht. Der einzige Ort in Rom, den er nicht besuchte, waren die öffentlichen Bäder. Er weigerte sich, seine Freunde wegen der in den Bädern herrschenden sexuellen Promiskuität dahin zu begleiten. 132:4.5 (1461.3) He talked with a Roman senator on politics and statesmanship, and this one contact with Jesus made such an impression on this legislator that he spent the rest of his life vainly trying to induce his colleagues to change the course of the ruling policy from the idea of the government supporting and feeding the people to that of the people supporting the government. Jesus spent one evening with a wealthy slaveholder, talked about man as a son of God, and the next day this man, Claudius, gave freedom to one hundred and seventeen slaves. He visited at dinner with a Greek physician, telling him that his patients had minds and souls as well as bodies, and thus led this able doctor to attempt a more far-reaching ministry to his fellow men. He talked with all sorts of people in every walk of life. The only place in Rome he did not visit was the public baths. He refused to accompany his friends to the baths because of the sex promiscuity which there prevailed.
132:4.6 (1461.4) Zu einem römischen Soldaten sagte er während eines Spaziergangs entlang dem Tiber: „Dein Herz sei so mutig wie dein Arm. Wage es, Gerechtigkeit walten zu lassen, und sei großmütig genug, Gnade zu üben. Zwinge deine niedrigere Natur, deiner höheren Natur zu gehorchen, sowie du deinen Vorgesetzten gehorchst. Achte das Gute, und halte die Wahrheit hoch. Wähle das Schöne anstelle des Hässlichen. Liebe deine Mitmenschen und verlange von ganzem Herzen nach Gott, denn Gott ist dein Vater im Himmel.“ 132:4.6 (1461.4) To a Roman soldier, as they walked along the Tiber, he said: “Be brave of heart as well as of hand. Dare to do justice and be big enough to show mercy. Compel your lower nature to obey your higher nature as you obey your superiors. Revere goodness and exalt truth. Choose the beautiful in place of the ugly. Love your fellows and reach out for God with a whole heart, for God is your Father in heaven.”
132:4.7 (1461.5) Zu einem Redner auf dem Forum sagte er: „Deine Beredsamkeit gefällt, deine Logik ist bewundernswert und deine Stimme angenehm, aber was du lehrst, entspricht kaum der Wahrheit. Wenn du dich doch nur an der beflügelnden Gewissheit freuen könntest, Gott als deinen geistigen Vater zu kennen, dann würdest du vielleicht die Macht deiner Rede dazu nutzen, deine Mitmenschen von den Fesseln der Finsternis und der Sklaverei der Unwissenheit zu befreien.“ Das war jener Markus, der Petrus in Rom predigen hörte und sein Nachfolger wurde. Als sie Simon Petrus kreuzigten, war es dieser Mann, der den römischen Verfolgern trotzte und unerschrocken mit dem Predigen des neuen Evangeliums fortfuhr. 132:4.7 (1461.5) To the speaker at the forum he said: “Your eloquence is pleasing, your logic is admirable, your voice is pleasant, but your teaching is hardly true. If you could only enjoy the inspiring satisfaction of knowing God as your spiritual Father, then you might employ your powers of speech to liberate your fellows from the bondage of darkness and from the slavery of ignorance.” This was the Marcus who heard Peter preach in Rome and became his successor. When they crucified Simon Peter, it was this man who defied the Roman persecutors and boldly continued to preach the new gospel.
132:4.8 (1462.1) Als Jesus einem armen Mann begegnete, der fälschlicherweise angeklagt war, ging er mit ihm vor den Richter, und nachdem er eine Sondergenehmigung, zu seinen Gunsten aufzutreten, erhalten hatte, hielt er jene großartige Rede, in deren Verlauf er sagte: „Die Gerechtigkeit macht eine Nation groß, und je größer die Nation ist, umso eifriger wird sie darum bemüht sein, dass auch dem einfachsten Bürger keine Ungerechtigkeit widerfahre. Wehe einer Nation, wenn nur jene, die Geld und Einfluss besitzen, auf prompte Rechtsprechung vor ihren Gerichten zählen können! Es ist die heilige Pflicht eines Richters, den Unschuldigen freizusprechen und den Schuldigen zu bestrafen. Das Überdauern einer Nation hängt von der Unparteilichkeit, Ehrlichkeit und Unbestechlichkeit seiner Gerichte ab. Die Zivilgewalt stützt sich auf die Rechtspflege wie eine wahre Religion auf die Barmherzigkeit.“ Der Richter rollte den Fall wieder auf, und nach sorgfältiger Prüfung des Beweismaterials sprach er den Gefangenen frei. Von allem, was Jesus in diesen Tagen persönlichen Wirkens unternahm, kam dies einem öffentlichen Auftritt am nächsten. 132:4.8 (1462.1) Meeting a poor man who had been falsely accused, Jesus went with him before the magistrate and, having been granted special permission to appear in his behalf, made that superb address in the course of which he said: “Justice makes a nation great, and the greater a nation the more solicitous will it be to see that injustice shall not befall even its most humble citizen. Woe upon any nation when only those who possess money and influence can secure ready justice before its courts! It is the sacred duty of a magistrate to acquit the innocent as well as to punish the guilty. Upon the impartiality, fairness, and integrity of its courts the endurance of a nation depends. Civil government is founded on justice, even as true religion is founded on mercy.” The judge reopened the case, and when the evidence had been sifted, he discharged the prisoner. Of all Jesus’ activities during these days of personal ministry, this came the nearest to being a public appearance.
5. Ratschläge für den reichen Mann ^top 5. Counseling the Rich Man ^top
132:5.1 (1462.2) Ein reicher Mann, römischer Bürger und Stoiker, begann großes Interesse für die Lehren Jesu zu bekunden, nachdem er diesen durch Angamon kennen gelernt hatte. Nach vielen vertraulichen Gesprächen fragte dieser reiche Bürger Jesus, was er mit Reichtum anfangen würde, wenn er welchen besäße, und Jesus gab ihm zur Antwort: „Ich würde materiellen Reichtum zur Anhebung des materiellen Lebens verwenden, genau so wie ich Kenntnisse, Weisheit und geistigen Dienst für die Bereicherung des intellektuellen Lebens, die Verfeinerung des gesellschaftlichen Lebens und den Fortschritt des geistigen Lebens einsetzen würde. Ich würde den materiellen Reichtum verwalten wie ein weiser und tüchtiger Treuhänder der Geldmittel einer Generation zum Nutzen und zur Veredlung der nächsten und der folgenden Generationen.“ 132:5.1 (1462.2) A certain rich man, a Roman citizen and a Stoic, became greatly interested in Jesus’ teaching, having been introduced by Angamon. After many intimate conferences this wealthy citizen asked Jesus what he would do with wealth if he had it, and Jesus answered him: “I would bestow material wealth for the enhancement of material life, even as I would minister knowledge, wisdom, and spiritual service for the enrichment of the intellectual life, the ennoblement of the social life, and the advancement of the spiritual life. I would administer material wealth as a wise and effective trustee of the resources of one generation for the benefit and ennoblement of the next and succeeding generations.”
132:5.2 (1462.3) Aber Jesu Antwort befriedigte den reichen Mann nicht ganz. Er erkühnte sich, abermals zu fragen: „Aber was sollte ein Mann meiner Stellung deiner Meinung nach mit seinem Reichtum tun? Sollte ich ihn behalten oder weggeben?“ Und als Jesus erkannte, dass ihn wirklich nach mehr Wahrheit hinsichtlich seiner Treue gegenüber Gott und seiner Pflicht gegenüber den Menschen verlangte, führte er weiter aus: „Mein lieber Freund, ich nehme wahr, dass du aufrichtig nach Weisheit suchst und die Wahrheit ehrlich liebst; deshalb bin ich gewillt, dir meine Sicht der Lösung deiner Probleme darzulegen, Probleme, die mit der Verantwortung bei Reichtum zu tun haben. Ich tue dies, weil du um meinen Rat gebeten hast, aber wenn ich dir diesen Rat gebe, ist damit nicht der Reichtum irgendeines anderen reichen Mannes gemeint; der Rat, den ich dir gebe, ist ausschließlich für dich und deine persönliche Orientierung bestimmt. Wenn du ehrlich wünschst, deinen Besitz als ein anvertrautes Gut zu betrachten, wenn du wirklich ein weiser und fähiger Verwalter deines angesammelten Reichtums werden willst, dann würde ich dir raten, die folgende Analyse der Quellen deines Reichtums vorzunehmen: Frage dich, woher dieser Reichtum kam, und tue dein Bestes, um darauf eine ehrliche Antwort zu finden. Und als Hilfe beim Forschen nach den Quellen deines großen Vermögens würde ich dir empfehlen, dir die folgenden zehn verschiedenen Erwerbsweisen materiellen Reichtums zu vergegenwärtigen: 132:5.2 (1462.3) But the rich man was not fully satisfied with Jesus’ answer. He made bold to ask again: “But what do you think a man in my position should do with his wealth? Should I keep it, or should I give it away?” And when Jesus perceived that he really desired to know more of the truth about his loyalty to God and his duty to men, he further answered: “My good friend, I discern that you are a sincere seeker after wisdom and an honest lover of truth; therefore am I minded to lay before you my view of the solution of your problems having to do with the responsibilities of wealth. I do this because you have asked for my counsel, and in giving you this advice, I am not concerned with the wealth of any other rich man; I am offering advice only to you and for your personal guidance. If you honestly desire to regard your wealth as a trust, if you really wish to become a wise and efficient steward of your accumulated wealth, then would I counsel you to make the following analysis of the sources of your riches: Ask yourself, and do your best to find the honest answer, whence came this wealth? And as a help in the study of the sources of your great fortune, I would suggest that you bear in mind the following ten different methods of amassing material wealth:
132:5.3 (1462.4) „1. Ererbtes Vermögen — von Eltern und anderen Vorfahren stammender Reichtum. 132:5.3 (1462.4) “1. Inherited wealth—riches derived from parents and other ancestors.
132:5.4 (1462.5) „2. Entdecktes Vermögen — Reichtum, der aus ungenutzten Schätzen von Mutter Erde stammt. 132:5.4 (1462.5) “2. Discovered wealth—riches derived from the uncultivated resources of mother earth.
132:5.5 (1462.6) „3. Vermögen aus Handel — Reichtum, der aus dem fairen Gewinn aus Tauschgeschäften mit materiellen Gütern stammt. 132:5.5 (1462.6) “3. Trade wealth—riches obtained as a fair profit in the exchange and barter of material goods.
132:5.6 (1462.7) „4. Unlauterer Reichtum — durch ungerechte Ausbeutung der Mitmenschen oder deren Versklavung erworbener Reichtum. 132:5.6 (1462.7) “4. Unfair wealth—riches derived from the unfair exploitation or the enslavement of one’s fellows.
132:5.7 (1463.1) „5. Vermögen aus Zinsen — aus den ehrlichen und gerechten Ertragsmöglichkeiten investierten Kapitals stammendes Einkommen. 132:5.7 (1463.1) “5. Interest wealth—income derived from the fair and just earning possibilities of invested capital.
132:5.8 (1463.2) „6. Reichtum durch Genialität — Reichtum, der aus der Belohnung für schöpferische und erfinderische Leistungen des menschlichen Geistes erwächst. 132:5.8 (1463.2) “6. Genius wealth—riches accruing from the rewards of the creative and inventive endowments of the human mind.
132:5.9 (1463.3) „7. Zufälliger Reichtum — Reichtum, der sich herleitet aus Freigebigkeit von Mitmenschen oder der seine Herkunft den Lebensumständen verdankt. 132:5.9 (1463.3) “7. Accidental wealth—riches derived from the generosity of one’s fellows or taking origin in the circumstances of life.
132:5.10 (1463.4) „8. Gestohlener Reichtum — Reichtum, der durch Ungerechtigkeit, Unehrlichkeit, Diebstahl oder Betrug erworben wurde. 132:5.10 (1463.4) “8. Stolen wealth—riches secured by unfairness, dishonesty, theft, or fraud.
132:5.11 (1463.5) „9. Hinterlegte Werte — Vermögen, das dir durch Mitmenschen zu einer bestimmten augenblicklichen oder zukünftigen Verwendung übergeben worden ist. 132:5.11 (1463.5) “9. Trust funds—wealth lodged in your hands by your fellows for some specific use, now or in the future.
132:5.12 (1463.6) „10. Verdientes Vermögen — Reichtum, der direkt von deiner eigenen persönlichen Arbeit herrührt, der vernünftige und gerechte Lohn für den täglichen Einsatz unserer Geistes- und Körperkräfte. 132:5.12 (1463.6) “10. Earned wealth—riches derived directly from your own personal labor, the fair and just reward of your own daily efforts of mind and body.
132:5.13 (1463.7) „Mein Freund, wenn du also vor Gott und im Dienste der Menschen ein getreuer und gerechter Verwalter deines großen Vermögens sein möchtest, dann musst du deinen Reichtum in ungefähr diese zehn wichtigen Bereiche unterteilen und dich dann daran machen, jeden Teil in Übereinstimmung mit der weisen und ehrlichen Auslegung der Gesetze der Gerechtigkeit, der Angemessenheit, der Anständigkeit und der wahren Effizienz zu verwalten. Indessen würde dich der Gott des Himmels nicht verurteilen, wenn du in zweifelhaften Situationen aus erbarmendem und selbstlosem Mitfühlen mit den Not leidenden Opfern unglücklicher Lebensumstände einen Irrtum begingest. Wenn du in wichtigen Situationen hinsichtlich Angemessenheit und Gerechtigkeit ehrliche Zweifel hast, dann fälle deine Entscheidungen zugunsten der Bedürftigen und derer, die unverdiente Not leiden.“ 132:5.13 (1463.7) “And so, my friend, if you would be a faithful and just steward of your large fortune, before God and in service to men, you must approximately divide your wealth into these ten grand divisions, and then proceed to administer each portion in accordance with the wise and honest interpretation of the laws of justice, equity, fairness, and true efficiency; albeit, the God of heaven would not condemn you if sometimes you erred, in doubtful situations, on the side of merciful and unselfish regard for the distress of the suffering victims of the unfortunate circumstances of mortal life. When in honest doubt about the equity and justice of material situations, let your decisions favor those who are in need, favor those who suffer the misfortune of undeserved hardships.”
132:5.14 (1463.8) Nachdem sie mehrere Stunden lang über diese Dinge diskutiert hatten und als Antwort auf den Wunsch des reiches Mannes nach weiterer und ausführlicherer Anleitung, fuhr Jesus fort, ihm zusätzliche Ratschläge zu erteilen und sagte im Wesentlichen: „Wenn ich dir weitere Anregungen für deine Einstellung zum Reichtum gebe, möchte ich dich aber zugleich ermahnen, meinen Rat als nur für dich und deine persönliche Orientierung bestimmt entgegenzunehmen. Ich spreche nur für mich selber und zu dir als einem Freund, der mich fragt. Ich bitte dich eindringlich, für andere reiche Männer hinsichtlich ihrer Einstellung zu ihrem Reichtum nicht zu einem Diktator zu werden. Ich würde dir Folgendes raten: 132:5.14 (1463.8) After discussing these matters for several hours and in response to the rich man’s request for further and more detailed instruction, Jesus went on to amplify his advice, in substance saying: “While I offer further suggestions concerning your attitude toward wealth, I would admonish you to receive my counsel as given only to you and for your personal guidance. I speak only for myself and to you as an inquiring friend. I adjure you not to become a dictator as to how other rich men shall regard their wealth. I would advise you:
132:5.15 (1463.9) „1. Als Verwalter ererbten Vermögens solltest du dessen Herkunft untersuchen. Du hast die moralische Verpflichtung, die vergangene Generation in der ehrlichen Weitergabe rechtmäßigen Reichtums an die folgenden Generationen zu vertreten, nach Abzug eines angemessenen Betrags zugunsten der gegenwärtigen Generation. Aber du bist nicht verpflichtet, irgendwelche Unredlichkeit oder Ungerechtigkeit fortzusetzen, die deine Vorfahren bei der unlauteren Ansammlung von Reichtum begangen haben. Jeden Teil deines ererbten Vermögens, der erwiesenermaßen auf Betrug oder Ungerechtigkeit zurückgeht, kannst du in Übereinstimmung mit deinen Überzeugungen von Gerechtigkeit, Großzügigkeit und Wiedergutmachung ausgeben. Über den Rest deines rechtmäßigen ererbten Vermögens kannst du in angemessener Weise verfügen und ihn als Treuhänder von einer Generation zur nächsten in Sicherheit weitergeben. Weises Abwägen und ein gesundes Urteil sollten deine Entscheidungen beim Vermächtnis deiner Reichtümer an deine Nachfolger lenken. 132:5.15 (1463.9) “1. As steward of inherited wealth you should consider its sources. You are under moral obligation to represent the past generation in the honest transmittal of legitimate wealth to succeeding generations after subtracting a fair toll for the benefit of the present generation. But you are not obligated to perpetuate any dishonesty or injustice involved in the unfair accumulation of wealth by your ancestors. Any portion of your inherited wealth which turns out to have been derived through fraud or unfairness, you may disburse in accordance with your convictions of justice, generosity, and restitution. The remainder of your legitimate inherited wealth you may use in equity and transmit in security as the trustee of one generation for another. Wise discrimination and sound judgment should dictate your decisions regarding the bequest of riches to your successors.
132:5.16 (1463.10) „2. Jeder, der durch eine Entdeckung reich geworden ist, sollte daran denken, dass der einzelne Mensch nur für kurze Zeit auf Erden lebt, und deshalb geeignete Vorkehrungen treffen, die größtmögliche Zahl seiner Mitmenschen an den Entdeckungen auf nützliche Weise zu beteiligen. Obwohl dem Entdecker für die Mühen der Entdeckung nicht jede Belohnung verweigert werden sollte, so dürfte er sich doch nicht anmaßen, selbstsüchtig auf alle Vorteile und Segnungen Anspruch zu erheben, die sich aus der Freilegung der natürlichen Bodenschätze ergeben. 132:5.16 (1463.10) “2. Everyone who enjoys wealth as a result of discovery should remember that one individual can live on earth but a short season and should, therefore, make adequate provision for the sharing of these discoveries in helpful ways by the largest possible number of his fellow men. While the discoverer should not be denied all reward for efforts of discovery, neither should he selfishly presume to lay claim to all of the advantages and blessings to be derived from the uncovering of nature’s hoarded resources.
132:5.17 (1464.1) „3. Solange die Menschen es vorziehen, die Geschäfte der Welt über Handel und Tausch abzuwickeln, haben sie Anspruch auf einen angemessenen und rechtmäßigen Gewinn. Jeder Händler verdient eine Bezahlung für seine Dienste und jeder Kaufmann hat Anrecht auf sein Entgelt. Anständiges Geschäftsgebaren und die den Mitmenschen im organisierten Welthandel gewährte ehrliche Behandlung schaffen unterschiedliche Arten des Reichtums aus Gewinn, und all diese Reichtumsquellen müssen nach den höchsten Prinzipien der Gerechtigkeit, Ehrlichkeit und Angemessenheit beurteilt werden. Ein ehrlicher Geschäftsmann sollte nicht zögern, denselben Gewinn einzustreichen, den er seinem Geschäftspartner in einer ähnlichen Transaktion auch gerne zubilligen würde. Während diese Art Reichtum, bei der Geschäfte im großen Maßstab getätigt werden, nicht dieselbe ist wie individuell verdientes Einkommen, verleiht solch auf ehrliche Weise angehäufter Reichtum seinem Besitzer zugleich ein beträchtliches Mitspracherecht bei der späteren Verteilung. 132:5.17 (1464.1) “3. As long as men choose to conduct the world’s business by trade and barter, they are entitled to a fair and legitimate profit. Every tradesman deserves wages for his services; the merchant is entitled to his hire. The fairness of trade and the honest treatment accorded one’s fellows in the organized business of the world create many different sorts of profit wealth, and all these sources of wealth must be judged by the highest principles of justice, honesty, and fairness. The honest trader should not hesitate to take the same profit which he would gladly accord his fellow trader in a similar transaction. While this sort of wealth is not identical with individually earned income when business dealings are conducted on a large scale, at the same time, such honestly accumulated wealth endows its possessor with a considerable equity as regards a voice in its subsequent distribution.
132:5.18 (1464.2) „4. Kein Sterblicher, der Gott kennt und danach trachtet, den göttlichen Willen zu tun, kann sich soweit erniedrigen, seinen Reichtum missbräuchlich einzusetzen. Kein edler Mensch wird danach streben, durch die Versklavung oder ungerechte Ausbeutung seiner Mitbrüder Reichtümer anzusammeln und dadurch Macht aufzubauen. Reichtümer sind ein moralischer Fluch und ein geistiger Schandfleck, wenn sie vom Schweiß unterdrückter Menschen stammen. Solcher Reichtum sollte den Ausgebeuteten oder ihren Kindern und Kindeskindern zurückerstattet werden. Eine dauerhafte Zivilisation kann nicht auf der Praxis aufgebaut werden, den Arbeiter um seinen Lohn zu prellen. 132:5.18 (1464.2) “4. No mortal who knows God and seeks to do the divine will can stoop to engage in the oppressions of wealth. No noble man will strive to accumulate riches and amass wealth-power by the enslavement or unfair exploitation of his brothers in the flesh. Riches are a moral curse and a spiritual stigma when they are derived from the sweat of oppressed mortal man. All such wealth should be restored to those who have thus been robbed or to their children and their children’s children. An enduring civilization cannot be built upon the practice of defrauding the laborer of his hire.
132:5.19 (1464.3) „5. Ehrlich erworbener Reichtum hat Anrecht auf Zinsen. Solange die Menschen borgen und leihen, mögen angemessene Zinsen erhoben werden, vorausgesetzt, das geliehene Kapital war rechtmäßiger Reichtum. Reinige erst dein Kapital, bevor du Anspruch auf Zinsen erhebst. Werde nicht so klein und habgierig, dich zur Praxis des Zinswuchers zu erniedrigen. Erlaube dir nie, in deiner Selbstsucht soweit zu gehen, mit der Macht deines Geldes einen ungerechten Vorteil aus deinen sich abmühenden Mitmenschen zu ziehen. Gib nicht der Versuchung nach, von deinem Bruder in Geldnöten Wucherzinsen zu nehmen. 132:5.19 (1464.3) “5. Honest wealth is entitled to interest. As long as men borrow and lend, that which is fair interest may be collected provided the capital lent was legitimate wealth. First cleanse your capital before you lay claim to the interest. Do not become so small and grasping that you would stoop to the practice of usury. Never permit yourself to be so selfish as to employ money-power to gain unfair advantage over your struggling fellows. Yield not to the temptation to take usury from your brother in financial distress.
132:5.20 (1464.4) „6. Wenn du deinen Reichtum zufälligerweise dem Höhenflug deines Genies verdankst, wenn er auf dem Entgelt von Erfindergaben beruht, dann erhebe keinen Anspruch auf einen unbilligen Anteil an solchem Entgelt. Das Genie schuldet sowohl seinen Vorfahren als auch seinen Nachkommen etwas; ebenso ist es der Rasse, der Nation und den Umständen seiner erfinderischen Entdeckungen verpflichtet; es sollte auch nicht vergessen, dass es seine Erfindungen als Mensch unter Menschen erarbeitete und ausführte. Es wäre aber gleichermaßen ungerecht, dem Genie jeden Vermögenszuwachs abzusprechen. Und es wird den Menschen nie möglich sein, Gesetze und Regelungen einzuführen, die auf all diese Probleme der gerechten Verteilung des Reichtums in gleicher Weise anwendbar sind. Vor allen Dingen musst du den Menschen als deinen Bruder ansehen, und wenn du aufrichtig danach strebst, an ihm zu handeln, wie du möchtest, dass er an dir handle, dann werden dich die üblichen Gebote von Gerechtigkeit, Ehrlichkeit und Anständigkeit bei der gerechten und unvoreingenommenen Lösung jedes wiederkehrenden Problems wirtschaftlicher Entlöhnung und sozialer Gerechtigkeit leiten. 132:5.20 (1464.4) “6. If you chance to secure wealth by flights of genius, if your riches are derived from the rewards of inventive endowment, do not lay claim to an unfair portion of such rewards. The genius owes something to both his ancestors and his progeny; likewise is he under obligation to the race, nation, and circumstances of his inventive discoveries; he should also remember that it was as man among men that he labored and wrought out his inventions. It would be equally unjust to deprive the genius of all his increment of wealth. And it will ever be impossible for men to establish rules and regulations applicable equally to all these problems of the equitable distribution of wealth. You must first recognize man as your brother, and if you honestly desire to do by him as you would have him do by you, the commonplace dictates of justice, honesty, and fairness will guide you in the just and impartial settlement of every recurring problem of economic rewards and social justice.
132:5.21 (1464.5) „7. Niemand sollte persönlichen Anspruch auf jenen Reichtum geltend machen, der ihm durch Zeit- und Glücksumstände zugefallen ist, abgesehen von der gerechten und legitimen Vergütung für dessen Verwaltung. Zufällige Reichtümer sollten in gewissem Sinne wie ein anvertrautes Gut betrachtet werden, das zum Nutzen der sozialen oder wirtschaftlichen Gruppe, der man angehört, ausgegeben werden sollte. Den Eigentümern solchen Reichtums sollte indessen bei der Entscheidung über die weise und nutzbringende Verteilung derart unverdienter Mittel das Hauptbestimmungsrecht zugestanden werden. Die zivilisierten Menschen werden nicht immer alles, was sie kontrollieren, als ihren persönlichen und privaten Besitz betrachten. 132:5.21 (1464.5) “7. Except for the just and legitimate fees earned in administration, no man should lay personal claim to that wealth which time and chance may cause to fall into his hands. Accidental riches should be regarded somewhat in the light of a trust to be expended for the benefit of one’s social or economic group. The possessors of such wealth should be accorded the major voice in the determination of the wise and effective distribution of such unearned resources. Civilized man will not always look upon all that he controls as his personal and private possession.
132:5.22 (1465.1) „8. Wenn dir bekannt ist, dass irgendein Teil deines Besitzes aus Betrug stammt, wenn irgendetwas von deinem Reichtum durch unehrliche Praktiken oder unfaire Methoden angesammelt wurde oder das Ergebnis ungerechter Behandlung deiner Mitmenschen ist, dann beeile dich, all diese unrechtmäßig erworbenen Gewinne ihren rechtmäßigen Eigentümern zurückzuerstatten. Leiste vollkommenen Schadenersatz und reinige dein Vermögen so von allen unsauberen Anteilen. 132:5.22 (1465.1) “8. If any portion of your fortune has been knowingly derived from fraud; if aught of your wealth has been accumulated by dishonest practices or unfair methods; if your riches are the product of unjust dealings with your fellows, make haste to restore all these ill-gotten gains to the rightful owners. Make full amends and thus cleanse your fortune of all dishonest riches.
132:5.23 (1465.2) „9. Die treuhänderische Verwaltung des Vermögens einer Person zum Nutzen anderer ist eine ernste und heilige Verantwortung. Gefährde oder setze ein solch anvertrautes Gut nicht leichtfertig aufs Spiel. Nimm für dich selber vom Treuhandgut nur das, was jeder ehrliche Mann erlauben würde. 132:5.23 (1465.2) “9. The trusteeship of the wealth of one person for the benefit of others is a solemn and sacred responsibility. Do not hazard or jeopardize such a trust. Take for yourself of any trust only that which all honest men would allow.
132:5.24 (1465.3) „10. Jener Teil deines Vermögens, der der Lohn für deine eigenen geistigen und körperlichen Mühen ist, gehört wirklich dir, sofern du deine Arbeit auf anständige und gerechte Weise getan hast. Niemand kann dein Recht bestreiten, solchen Reichtum zu besitzen und nach deinem Ermessen zu gebrauchen, vorausgesetzt, dass die Ausübung dieses Rechts deinen Mitmenschen nicht schadet.“ 132:5.24 (1465.3) “10. That part of your fortune which represents the earnings of your own mental and physical efforts—if your work has been done in fairness and equity—is truly your own. No man can gainsay your right to hold and use such wealth as you may see fit provided your exercise of this right does not work harm upon your fellows.”
132:5.25 (1465.4) Als Jesus ans Ende seiner Beratung gelangt war, erhob sich der reiche Römer von seinem Lager, wünschte Jesus eine gute Nacht und machte folgendes Versprechen: „Mein lieber Freund, ich erkenne, dass du ein Mann von großer Weisheit und Güte bist, und ab morgen werde ich beginnen, all mein Gut in Übereinstimmung mit deinen Ratschlägen zu verwalten.“ 132:5.25 (1465.4) When Jesus had finished counseling him, this wealthy Roman arose from his couch and, in saying farewell for the night, delivered himself of this promise: “My good friend, I perceive you are a man of great wisdom and goodness, and tomorrow I will begin the administration of all my wealth in accordance with your counsel.”
6. Soziales Wirken ^top 6. Social Ministry ^top
132:6.1 (1465.5) Hier in Rom ereignete sich auch jener rührende Vorfall, bei dem der Schöpfer eines Universums mehrere Stunden damit zubrachte, einer bangen Mutter ihr verirrtes Kind zurückzubringen. Der kleine Junge war von zu Hause weggelaufen und weinte verzweifelt, als Jesus ihn fand. Jesus und Ganid waren auf dem Weg zu den Bibliotheken, aber sie setzten nun alles daran, den Knaben nach Hause zu bringen. Ganid vergaß Jesu Kommentar nie: „Weißt du, Ganid, die meisten Menschen sind wie dieses verirrte Kind. Sie bringen einen großen Teil ihrer Zeit mit angsterfülltem Weinen und kummervollem Leiden zu, obwohl sie in Wahrheit nur wenig von der rettenden Sicherheit entfernt sind, gerade wie dieses Kind, das sich gar nicht weit weg von zu Hause befand. All jene, die den Weg der Wahrheit gehen und sich der Gewissheit erfreuen, Gott zu kennen, sollten es als ein Vorrecht und nicht als eine Pflicht ansehen, ihren Mitmenschen mit Rat beizustehen, wenn diese sich bemühen, im Leben Erfüllung zu finden. Haben wir uns nicht im höchsten Maße über diesen Dienst gefreut, das Kind seiner Mutter zurückzugeben? Ebenso empfinden jene, die Menschen zur Gotteserfahrung führen, die allerhöchste Befriedigung im Dienst am Menschen.“ Von diesem Tag an bis an sein Lebensende hielt Ganid ständig nach verlorenen Kindern Ausschau, die er nach Hause führen könnte. 132:6.1 (1465.5) Here in Rome also occurred that touching incident in which the Creator of a universe spent several hours restoring a lost child to his anxious mother. This little boy had wandered away from his home, and Jesus found him crying in distress. He and Ganid were on their way to the libraries, but they devoted themselves to getting the child back home. Ganid never forgot Jesus’ comment: “You know, Ganid, most human beings are like the lost child. They spend much of their time crying in fear and suffering in sorrow when, in very truth, they are but a short distance from safety and security, even as this child was only a little way from home. And all those who know the way of truth and enjoy the assurance of knowing God should esteem it a privilege, not a duty, to offer guidance to their fellows in their efforts to find the satisfactions of living. Did we not supremely enjoy this ministry of restoring the child to his mother? So do those who lead men to God experience the supreme satisfaction of human service.” And from that day forward, for the remainder of his natural life, Ganid was continually on the lookout for lost children whom he might restore to their homes.
132:6.2 (1465.6) Es war da auch eine Witwe mit fünf Kindern, deren Mann bei einem Unfall ums Leben gekommen war. Jesus erzählte Ganid, wie er seinen eigenen Vater durch einen Unfall verloren hatte, und sie gingen mehrmals hin, um die Mutter und ihre Kinder zu trösten, und Ganid erbat sich von seinem Vater Geld für Essen und Kleidung. Sie ließen in ihren Bemühungen nicht nach, bis sie für den ältesten Sohn eine Anstellung gefunden hatten, damit er zum Familienunterhalt beitragen konnte. 132:6.2 (1465.6) There was the widow with five children whose husband had been accidentally killed. Jesus told Ganid about the loss of his own father by an accident, and they went repeatedly to comfort this mother and her children, while Ganid sought money from his father to provide food and clothing. They did not cease their efforts until they had found a position for the eldest boy so that he could help in the care of the family.
132:6.3 (1465.7) Als Gonod sich am Abend den Bericht dieser Erlebnisse anhörte, sagte er gutmütig zu Jesus: „Ich habe mir vorgenommen, aus meinem Sohn einen Gelehrten oder Geschäftsmann zu machen, und nun schickst du dich an, aus ihm einen Philosophen oder Philanthropen zu machen.“ Und Jesus antwortete lächelnd: „Vielleicht werden wir alle vier aus ihm machen; dann wird ihm im Leben eine vierfache Freude zuteil, da sein Gehör beim Vernehmen der menschlichen Melodie fähig sein wird, vier Töne statt eines einzigen wahrzunehmen.“ Darauf erwiderte Gonod: „Ich stelle fest, dass du wirklich ein Philosoph bist. Du musst für künftige Generationen ein Buch schreiben.“ Und Jesus antwortete: „Kein Buch — meine Sendung ist, in dieser Generation ein Leben für alle Generationen zu leben. Ich —“, aber er hielt inne und sagte zu Ganid: „Mein Sohn, es ist Zeit, zu Bett zu gehen.“ 132:6.3 (1465.7) That night, as Gonod listened to the recital of these experiences, he said to Jesus, good-naturedly: “I propose to make a scholar or a businessman of my son, and now you start out to make a philosopher or philanthropist of him.” And Jesus smilingly replied: “Perhaps we will make him all four; then can he enjoy a fourfold satisfaction in life as his ear for the recognition of human melody will be able to recognize four tones instead of one.” Then said Gonod: “I perceive that you really are a philosopher. You must write a book for future generations.” And Jesus replied: “Not a book—my mission is to live a life in this generation and for all generations. I —” but he stopped, saying to Ganid, “My son, it is time to retire.”
7. Ausflüge in die Umgebung von Rom ^top 7. Trips About Rome ^top
132:7.1 (1466.1) Jesus, Gonod und Ganid unternahmen von Rom aus fünf Ausflüge zu Sehenswürdigkeiten der Umgebung. Während ihrer Reise zu den oberitalienischen Seen führte Jesus mit Ganid ein langes Gespräch über die Unmöglichkeit, jemanden etwas über Gott lehren zu wollen, der nicht zutiefst wünscht, Gott zu kennen. Auf dem Wege zu den Seen hatten sie zufällig einen gedankenlosen Heiden getroffen, und Ganid wunderte sich darüber, dass Jesus mit diesem Mann nicht, wie es seine Gewohnheit war, eine Unterhaltung begann, die auf natürliche Weise in die Erörterung geistiger Fragen eingemündet wäre. Als Ganid seinen Lehrer fragte, warum er für diesen Heiden so wenig Interesse gezeigt hatte, gab Jesus zur Antwort: 132:7.1 (1466.1) Jesus, Gonod, and Ganid made five trips away from Rome to points of interest in the surrounding territory. On their visit to the northern Italian lakes Jesus had the long talk with Ganid concerning the impossibility of teaching a man about God if the man does not desire to know God. They had casually met a thoughtless pagan while on their journey up to the lakes, and Ganid was surprised that Jesus did not follow out his usual practice of enlisting the man in conversation which would naturally lead up to the discussion of spiritual questions. When Ganid asked his teacher why he evinced so little interest in this pagan, Jesus answered:
132:7.2 (1466.2) „Ganid, der Mann hatte keinen Hunger nach Wahrheit. Er war mit sich selber nicht unzufrieden. Er war nicht bereit, um Hilfe zu bitten, und sein geistiges Auge war nicht geöffnet, das Licht für die Seele zu empfangen. Dieser Mann war für die Ernte der Erlösung nicht reif; es muss ihm mehr Zeit zugestanden werden, damit er aufgrund der Prüfungen und Schwierigkeiten des Lebens zur Aufnahme von Weisheit und höherer Unterweisung bereit wird. Oder wir könnten ihm den Vater im Himmel durch unser Leben nahe bringen, wenn es ihm möglich wäre, mit uns zu leben. Er würde dann von unserer Lebensweise als Söhne Gottes so sehr angetan sein, dass er genötigt wäre, nach unserem Vater zu fragen. Man kann Gott denen nicht offenbaren, die nicht nach ihm suchen. Man kann keine Seele gegen ihren Willen den Freuden des Heils zuführen. Der Mensch muss als Ergebnis von Lebenserfahrungen nach Wahrheit verlangen oder infolge der Berührung mit solchen, die den göttlichen Vater kennen, den Wunsch haben, Gott kennen zu lernen, bevor ein anderes menschliches Wesen als Werkzeug handeln kann, einen solchen Mitmenschen zum Vater im Himmel zu führen. Wenn wir Gott kennen, besteht unsere wahre Aufgabe auf Erden darin, so zu leben, dass wir dem Vater erlauben, sich in unserem Leben zu offenbaren. So werden alle, die auf der Suche nach Gott sind, den Vater erblicken und unsere Hilfe verlangen, um mehr über den Gott zu erfahren, der sich in unserem Leben auf solche Weise ausdrückt.“ 132:7.2 (1466.2) “Ganid, the man was not hungry for truth. He was not dissatisfied with himself. He was not ready to ask for help, and the eyes of his mind were not open to receive light for the soul. That man was not ripe for the harvest of salvation; he must be allowed more time for the trials and difficulties of life to prepare him for the reception of wisdom and higher learning. Or, if we could have him live with us, we might by our lives show him the Father in heaven, and thus would he become so attracted by our lives as sons of God that he would be constrained to inquire about our Father. You cannot reveal God to those who do not seek for him; you cannot lead unwilling souls into the joys of salvation. Man must become hungry for truth as a result of the experiences of living, or he must desire to know God as the result of contact with the lives of those who are acquainted with the divine Father before another human being can act as the means of leading such a fellow mortal to the Father in heaven. If we know God, our real business on earth is so to live as to permit the Father to reveal himself in our lives, and thus will all God-seeking persons see the Father and ask for our help in finding out more about the God who in this manner finds expression in our lives.”
132:7.3 (1466.3) Während eines Abstechers in die Schweiz, in den Bergen oben, sprach Jesus einen ganzen Tag lang mit Vater und Sohn über den Buddhismus. Oft hatte Ganid an Jesus direkte Fragen über Buddha gerichtet, aber immer mehr oder weniger ausweichende Antworten erhalten. Diesmal stellte der Vater in Gegenwart des Sohnes eine gezielte Frage über Buddha und erhielt darauf eine direkte Antwort. Gonod sagte: „Ich möchte wirklich wissen, wie du über Buddha denkst.“ Und Jesus antwortete: 132:7.3 (1466.3) It was on the visit to Switzerland, up in the mountains, that Jesus had an all-day talk with both father and son about Buddhism. Many times Ganid had asked Jesus direct questions about Buddha, but he had always received more or less evasive replies. Now, in the presence of the son, the father asked Jesus a direct question about Buddha, and he received a direct reply. Said Gonod: “I would really like to know what you think of Buddha.” And Jesus answered:
132:7.4 (1466.4) „Euer Buddha war viel besser als euer Buddhismus. Buddha war ein großer Mensch und seinem Volk sogar ein Prophet, aber er war ein verwaister Prophet; damit will ich sagen, dass er schon früh seinen geistigen Vater, den Vater im Himmel, aus den Augen verlor. Seine Erfahrung war tragisch. Er versuchte, als ein Sendbote Gottes zu leben und zu lehren, aber ohne Gott. Buddha steuerte mit seinem Heilsschiff geradewegs dem sicheren Hafen, geradewegs dem Hafeneingang der Rettung der Sterblichen zu, und hier lief das Schiff wegen fehlerhafter Seekarten auf Grund. Dort hat es seit vielen Generationen gelegen, regungslos und fast hoffnungslos gestrandet. Und viele eurer Landsleute sind all diese Jahre darauf geblieben. Sie leben in Rufweite der sicheren Wasser der Ruhe, aber sie weigern sich hineinzufahren, weil das edle Schiff des guten Buddha das Unglück hatte, dicht vor dem Hafen zu stranden. Und die Buddhisten werden nie in diesen Hafen einlaufen, es sei denn, sie verlassen das philosophische Schiff ihres Propheten und erfassen seinen edlen Geist. Wäre euer Volk dem Geist Buddhas treu geblieben, hättet ihr seit langer Zeit euren Hafen des Geistesfriedens, der Seelenruhe und der Gewissheit der Erlösung erreicht. 132:7.4 (1466.4) “Your Buddha was much better than your Buddhism. Buddha was a great man, even a prophet to his people, but he was an orphan prophet; by that I mean that he early lost sight of his spiritual Father, the Father in heaven. His experience was tragic. He tried to live and teach as a messenger of God, but without God. Buddha guided his ship of salvation right up to the safe harbor, right up to the entrance to the haven of mortal salvation, and there, because of faulty charts of navigation, the good ship ran aground. There it has rested these many generations, motionless and almost hopelessly stranded. And thereon have many of your people remained all these years. They live within hailing distance of the safe waters of rest, but they refuse to enter because the noble craft of the good Buddha met the misfortune of grounding just outside the harbor. And the Buddhist peoples never will enter this harbor unless they abandon the philosophic craft of their prophet and seize upon his noble spirit. Had your people remained true to the spirit of Buddha, you would have long since entered your haven of spirit tranquillity, soul rest, and assurance of salvation.
132:7.5 (1467.1) „Siehst du, Gonod, Buddha kannte Gott im Geist, aber es misslang ihm, ihn mit dem Verstand klar zu entdecken; die Juden entdeckten Gott mit dem Verstand, aber waren weitgehend außerstande, ihn im Geiste zu kennen. Heute tappen die Buddhisten in einer Philosophie ohne Gott herum, während meine Landsleute auf erbärmliche Weise von der Furcht vor einem Gott ohne eine rettende Philosophie des Lebens und der Freiheit beherrscht werden. Ihr habt eine Philosophie ohne Gott; die Juden haben einen Gott, ermangeln aber weitgehend einer darauf bezogenen Lebensphilosophie. Da Buddha Gott nicht als einen Geist und einen Vater zu sehen vermochte, war er auch nicht in der Lage, seiner Lehre die sittliche Energie und die treibende geistige Kraft zu geben, die eine Religion besitzen muss, wenn sie eine Rasse verändern und eine Nation veredeln soll.“ 132:7.5 (1467.1) “You see, Gonod, Buddha knew God in spirit but failed clearly to discover him in mind; the Jews discovered God in mind but largely failed to know him in spirit. Today, the Buddhists flounder about in a philosophy without God, while my people are piteously enslaved to the fear of a God without a saving philosophy of life and liberty. You have a philosophy without a God; the Jews have a God but are largely without a philosophy of living as related thereto. Buddha, failing to envision God as a spirit and as a Father, failed to provide in his teaching the moral energy and the spiritual driving power which a religion must possess if it is to change a race and exalt a nation.”
132:7.6 (1467.2) Da rief Ganid aus: „Mein Lehrer, machen wir zusammen, du und ich, eine neue Religion, gut genug für Indien und groß genug für Rom, und vielleicht können wir sie auch den Juden im Tausch gegen Jahve anbieten.“ Und Jesus erwiderte: „Ganid, Religionen werden nicht gemacht. Die Religionen der Menschen entwickeln sich über lange Perioden, während die Offenbarungen Gottes auf Erden im Leben derer kurz aufflammen, die ihren Zeitgenossen Gott offenbaren.“ Aber sie verstanden diese prophetischen Worte nicht. 132:7.6 (1467.2) Then exclaimed Ganid: “Teacher, let’s you and I make a new religion, one good enough for India and big enough for Rome, and maybe we can trade it to the Jews for Yahweh.” And Jesus replied: “Ganid, religions are not made. The religions of men grow up over long periods of time, while the revelations of God flash upon earth in the lives of the men who reveal God to their fellows.” But they did not comprehend the meaning of these prophetic words.
132:7.7 (1467.3) Nachdem sie sich an diesem Abend zur Ruhe gelegt hatten, konnte Ganid nicht schlafen. Er sprach lange mit seinem Vater und sagte endlich: „Weißt du, Vater, manchmal denke ich, Josua ist ein Prophet.“ Worauf sein Vater bloß schläfrig zurückgab: „Mein Sohn, es gibt noch andere —“ 132:7.7 (1467.3) That night after they had retired, Ganid could not sleep. He talked a long time with his father and finally said, “You know, father, I sometimes think Joshua is a prophet.” And his father only sleepily replied, “My son, there are others —”
132:7.8 (1467.4) Von diesem Tag an und für den Rest seines irdischen Lebens hörte Ganid nicht auf, eine eigene Religion zu entwickeln. Jesu liberale Gesinnung, seine Gerechtigkeit und Toleranz bewegten sein Gemüt mächtig. Bei all ihren Gesprächen über Philosophie und Religion hatte dieser junge Mann nie Gefühle des Unmuts oder Reaktionen des Widerstandes. 132:7.8 (1467.4) From this day, for the remainder of his natural life, Ganid continued to evolve a religion of his own. He was mightily moved in his own mind by Jesus’ broadmindedness, fairness, and tolerance. In all their discussions of philosophy and religion this youth never experienced feelings of resentment or reactions of antagonism.
132:7.9 (1467.5) Was für ein Schauspiel bot sich da den Blicken der himmlischen Intelligenzen, als der indische Bursche dem Schöpfer eines Universums vorschlug, eine neue Religion zu gründen! Und obwohl der junge Mann es nicht wusste, gründeten sie genau dann und dort eine neue und ewige Religion — diesen neuen Weg der Errettung, die Offenbarung Gottes an die Menschen durch und in Jesus. Wonach den jungen Burschen am meisten verlangte, tat er in Wirklichkeit bereits unbewusst. Und es war und ist immer so. Das, was die erleuchtete und überlegende menschliche Vorstellungskraft an geistigen Lehren und geistiger Führerschaft ersinnt und von ganzem Herzen selbstlos ausführen und sein will, das wird in messbarer Weise schöpferisch gemäß dem Bereitschaftsgrad des Sterblichen, den göttlichen Willen des Vaters zu tun. Wenn der Mensch sich auf eine Partnerschaft mit Gott einlässt, können große Dinge geschehen und geschehen auch tatsächlich. 132:7.9 (1467.5) What a scene for the celestial intelligences to behold, this spectacle of the Indian lad proposing to the Creator of a universe that they make a new religion! And though the young man did not know it, they were making a new and everlasting religion right then and there—this new way of salvation, the revelation of God to man through, and in, Jesus. That which the lad wanted most to do he was unconsciously actually doing. And it was, and is, ever thus. That which the enlightened and reflective human imagination of spiritual teaching and leading wholeheartedly and unselfishly wants to do and be, becomes measurably creative in accordance with the degree of mortal dedication to the divine doing of the Father’s will. When man goes in partnership with God, great things may, and do, happen.